Kreis Altenkirchen – Mit der Verleihung der „Golden Stars Awards 2010“ der Europäischen Union wurde am Mittwoch in Brüssel der gemeinnützige Verein „Zug der Erinnerung“ ausgezeichnet, der seinen Sitz in der Verbandsgemeinde Kirchen hat, in einem früheren Forsthaus bei Friesenhagen. Hier lebt seit Anfang der 80er-Jahre einer der Gründer des Vereins, der Publizist Hans-Rüdiger Minow (65) – das Projekt ist eine historische Ausstellung in Zugwaggons, die an die Mittäterschaft der Deutschen Reichsbahn am Holocaust erinnert.
Der Zug fährt seit Jahren durch Europa, vor allem durch Deutschland, und erinnert insbesondere an die rund 1,5 Millionen Kinder, die auf den Schienen, auf denen heute die Deutsche Bahn verkehrt, in die Todeslager deportiert wurden. Von 18 Projekten, die von der EU-Jury für den „Golden Stars Awards“ zu bewerten waren, wurden acht ausgezeichnet. Der „Zug der Erinnerung“, der in der Kategorie „Projekte zur Erinnerungskultur“ ausgezeichnet wurde, ist der einzige Sieger aus Deutschland. Der Preis hat einen hohen symbolischen Wert und ist nicht mit einem Preisgeld verbunden.
Bei der Festveranstaltung in Brüssel – wo Viviane Reding, die Vizepräsidentin der EU-Kommission und Kommissarin für Justiz, Grundrechte und Bürgerschaft, die Grußworte sprach – hieß es, dass der „Zug der Erinnerung“ einen wichtigen Beitrag gegen das Vergessen leiste.
Mehr zum „Zug der Erinnerung“ und der Preisverleihung in der Freitagausgabe der Rhein-Zeitung im Kreis Altenkirchen