Abitur am Gymnasium Wissen
Glaube ist Antrieb für Jahrgangsbesten Johannes Regier
40 Schülerinnen und Schüler haben kürzlich ihr Abitur am Kopernikus-Gymnasium Wissen bestanden.
Teresa Glöckner

Starkes Abitur, viele Chancen: Wie sie diese nutzen wollen, und wie sie auf ihre Schulzeit zurückblicken, fragen wir in einer Serie die Jahrgangsbesten im AK-Land. Weiter geht es mit Johannes Regier vom Kopernikus-Gymnasium Wissen. 

40 Schülerinnen und Schüler haben kürzlich ihr Abitur am Kopernikus-Gymnasium Wissen bestanden – und als „Abinauten“ eine stimmungsvolle Abschlussfeier erlebt. Dabei konnte auch ein Spendenscheck in Höhe von 4030 Euro an die Initiative herzkranker Kinder Köln übergeben werden. Als Jahrgangbester wurde mit einem Abiturschnitt von 1,0 Johannes Regier ausgezeichnet. Im Interview mit unserer Zeitung blickt der Etzbacher zurück auf seine Schulzeit und voraus auf seine Zukunft.

„Ich muss nicht sofort wissen, welchen Weg ich einschlage, sondern darf mich erst einmal ausprobieren und herausfinden, was wirklich zu mir passt.“
Johannes Regier ist froh über die Chancenvielfalt, die sein Einser-Abi ihm bietet.

Wie sehen – mit dem besten Abitur am Kopernikus-Gymnasium „in der Tasche“ – Ihre beruflichen und persönlichen Pläne für die Zukunft aus?

Ehrlich gesagt bin ich mir in dieser Hinsicht noch nicht ganz sicher – und genau das empfinde ich nicht als Nachteil, sondern als eine wertvolle Chance. Ich muss nicht sofort wissen, welchen Weg ich einschlage, sondern darf mich erst einmal ausprobieren und herausfinden, was wirklich zu mir passt. Wie es mir in letzter Zeit besonders oft gesagt wurde: „Dir stehen jetzt alle Türen offen.“ Und das sehe ich als ein wunderbares Geschenk.

Für mich bedeutet das vor allem, Erfahrungen zu sammeln, um später fundierte Entscheidungen treffen zu können. Ich möchte in unterschiedliche Bereiche eintauchen, Praktika machen, mit spannenden Menschen ins Gespräch kommen und vielleicht auch die Welt ein wenig entdecken. Gleichzeitig ist es mir wichtig, bewusst Zeit mit meinen Freunden und meiner Familie zu verbringen – denn am Ende sind es doch diese Momente, die wirklich zählen.

Was hat Sie besonders zu Ihrer herausragenden Leistung motiviert?

Wenn ich auf die vergangenen Jahre zurückblicke, war mein größter Antrieb zweifellos mein Glaube an Gott. In der Bibel heißt es, dass wir alles so tun sollen, als würden wir es für Gott tun – mit Hingabe und unserem besten Einsatz. Diese Perspektive hat mich durch die gesamte Schulzeit begleitet, mir in Momenten der Unsicherheit Kraft gegeben und mich mit Hoffnung und Frieden erfüllt. Es gab natürlich auch Momente, in denen ich gezweifelt habe oder lieber entspannen wollte, anstatt zu lernen. Doch ich wusste: Gott hat einen Plan, und wenn ich ihm vertraue, wird sich alles so fügen, wie es soll.

Natürlich spielte auch eine ganz persönliche Komponente eine Rolle. Ich wollte mir selbst beweisen, dass ich meine Ziele erreichen kann, wenn ich mit Leidenschaft und Durchhaltevermögen daran arbeite. Ein letzter entscheidender Faktor war mein Umfeld. Meine Familie und meine Freunde haben mich in dieser Zeit unglaublich unterstützt – mit motivierenden Worten, ehrlichem Zuspruch und manchmal auch einfach mit einer kleinen Ablenkung zur richtigen Zeit.

Welche Erinnerung/welches Ereignis werden Sie für immer mit Ihrer Schulzeit verbinden?

Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke, sind es nicht nur die großen Ereignisse, die mir im Gedächtnis bleiben, sondern vor allem die vielen kleinen, unscheinbaren Momente, die meinen Alltag verschönert haben – Freistunden, die ich mit Freunden verbrachte, gemeinsame Frühstücke oder einfach nur der alltägliche Schulweg.

Doch wenn ich ein herausragendes Ereignis benennen müsste, dann wäre es unsere Studienfahrt nach Norwegen. Diese Reise war für mich ein unvergessliches Abenteuer. Gemeinsam mit meinen Mitschülern durch Skandinavien zu reisen, beeindruckende Städte zu erkunden und das Zelten in der freien Natur – das alles hat bleibende Erinnerungen hinterlassen.

Johannes Regier hat mit einem Schnitt von 1,0 das beste Abitur am Kopernikus-Gymnasium Wissen abgelegt.
Teresa Glöckner

Welches Fach hat Ihnen am meisten Freude bereitet und warum? Sehen Sie Ihre berufliche Zukunft damit verbunden?

Es gab einige Fächer, die mich fasziniert haben, aber wenn ich mich für eines entscheiden müsste, wäre es Erdkunde. Besonders geschätzt habe ich die enge Verbindung zur Realität: Kaum ein anderes Fach vermittelt so greifbare Inhalte, die sich direkt auf unser Leben und unsere Umwelt beziehen. Unsere Themen waren vielfältig, praxisnah und selten abstrakt oder rein theoretisch. Dass unser Lehrer seine eigene Begeisterung für das Fach so lebendig vermitteln konnte, hat diese Erfahrung nur noch bereichert.

Ob ich meine berufliche Zukunft in diesem Bereich sehe? Wahrscheinlich nicht direkt. Aber ich bin mir sicher, dass das Wissen, das ich aus diesem Fach mitnehme, mich in vielen Bereichen begleiten und bereichern wird – sei es im täglichen Leben oder in einem ganz anderen beruflichen Umfeld.

Ich bin jemand, der sich nicht auf ein einzelnes Hobby festlegen kann – es gibt zu viele verschiedene Dinge, die mich begeistern. Stattdessen ist es mir wichtig, eine Balance zwischen all meinen Interessen zu finden. Ich liebe es, neue Dinge zu lernen und mich kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Ob es das Training ist, das mir hilft, mich körperlich und mental herauszufordern, das Klavierspielen, das mir einen kreativen Ausgleich bietet, oder das Kochen, bei dem ich mich ausprobieren und kreativ entfalten kann – jedes dieser Hobbys bereichert mein Leben auf seine eigene Weise. Lesen bringt mich gedanklich in neue Welten, die Zeit mit Familie und Freunden gibt mir emotionale Stärke, und mein Glaube ist mein Fundament, das mich durch alle Höhen und Tiefen trägt.

Diese 40 Schülerinnen und Schüler haben ihr Abitur am Kopernikus-Gymnasium Wissen bestanden: Razan Alkerdi, Wissen; Jenna Bracke, Hamm; Lea Braun, Roth; Emine Ravza Canpolat, Wissen; Sedat Dasdemir, Wissen; Enes-Han Demir, Wissen; Joanna Mossanne Diouf, Wissen; Moritz Dützer, Birken-Honigsessen; Emma Ewald, Steinebach; Maryem Filiz, Gebhardshain; Zoe-Josefina Gauger, Wissen; Giuliano Greco, Wissen; Hanna Groß, Heimborn; Noah Hassel, Birken-Honigsessen; Emily Hübert, Wissen; Karlos Jakub, Wissen; Marla Kayser, Roth; Emily-Marie Kiesau, Wissen; Laura Kleusberg, Friesenhagen; David Kipping, Wissen; Chiara Krienke, Gebhardshain; Jakob Krämer, Wissen; Annica Ludwig, Morsbach; Matteo Neuhaus, Birken-Honigsessen; Jaime Nickel, Wissen; Silas Piontek, Morsbach; Lena Reichert, Steinebach; Johannes Regier, Etzbach; Emely Penelope Reinelt, Wissen; Jona Reuber, Birken-Honigsessen; Lisa Rödder, Wissen; Alina Schimpf, Roth; Anna Maria Schneider, Steinebach; Maximilian Schulte, Mittelhof; Emilia Scheliga, Wissen; Joel Noah Stricker, Birken-Honigsessen; Marlon Cedric Theis, Elben; Charlotte Wagner, Wissen; Mia Wagner, Wissen; Ruth Zacharias, Breitscheidt. red

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