Informationsdefizit in der Bevölkerung befürchtet
Geplante Ortsumgehung bei Kircheib: Kritiker des Projekts stellen Tafeln auf
Dass die Trasse einer Ortsumgehung mitten durch derzeitiges Natur- und Agrarland verlaufen würde, verdeutlichen Mitglieder der Bürgerinitiative Kircheib durch neu aufgestellte Schilder.
Bürgerinitiative

Beladen mit Pfählen, Schildern und Werkzeugen und begleitet von strahlendem Sonnenschein, brachten die Akteure der Bürgerinitiative in Kircheib Infotafeln an, die auf die geplante Ortsumgehung hinweisen. Die Schilder sind nun entlang der möglichen Trassenvarianten nördlich und südlich zu finden.

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Dass die Trasse einer Ortsumgehung mitten durch derzeitiges Natur- und Agrarland verlaufen würde, verdeutlichen Mitglieder der Bürgerinitiative Kircheib durch neu aufgestellte Schilder.
Bürgerinitiative

Wanderer können sich auf den ersten Blick über den genauen Verlauf der Strecke informieren. „Beschleunigung statt Entschleunigen“, so lautet einer der Slogans auf den fünf bisher aufgestellten Schildern. Damit wird darauf angespielt, dass Wanderwege und die Naherholung bald Geschichte sein könnten, heißt es in einer Pressemitteilung. Und auch das Verkehrsaufkommen könne durch die attraktive Fernverbindung zwischen Siegburg und Gießen noch weiter steigen.

Aufgestellt haben die Schilder Nadja Michels und Sandra Lothmann, die die Aktion für einen ersten Austausch mit interessierten Spaziergängern nutzten. Dabei stellten sie nach ihrer Aussage fest, dass die meisten ortsansässigen Bürger nur wenig über die geplanten Maßnahmen wissen oder davon ausgehen, dass das Bauvorhaben noch in weiter Ferne liege. Tatsache sei, dass der Bund den Ausbau der B 8 als „vordringlichen Bedarf“ eingestuft habe und konkrete Planungen voranschritten.

Derzeit wird eine Umweltverträglichkeitsstudie um Kircheib durchgeführt. Danach werden weitere Schritte eingeleitet. Auf Anfrage beim LBM wurde demnach klar formuliert: „Das Projekt läuft, und wir haben den Auftrag zu bauen.“ Um das zu verhindern, wird die Kircheiber BI aktiv. Die Engagierten äußern entschiedene Kritik an dem millionenschweren Bauvorhaben, vor allem aufgrund seiner Folgen für Wirtschaft, Agrarwesen, Flora und Fauna. Sie setzen sich dafür ein, bereitgestellte Gelder umzuwidmen für einen Ausbau von alternativen Konzepten sowie Lärmschutz.

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