Der Report weist für das AK-Land folgende Zahlen aus: Männer erhalten im Durchschnitt 1175,19 Euro Rente monatlich, Frauen 633,81 Euro. Laut dem im August vorgestellten Rentenreport 2020 des DGB Rheinland-Pfalz/Saarland ist jeder sechste Rentner armutsgefährdet. Vor allem die geschlechtsspezifischen Unterschiede sind demnach sehr groß. Insgesamt liegen in Rheinland-Pfalz 72 Prozent der Frauen und 35 Prozent der Männer unter der Armutsgefährdungsschwelle, die im Jahr 2018 bei 1061 Euro lag. Eine Rente von mehr als 1200 Euro erreicht mehr als die Hälfte der Männer, aber nur 13,1 Prozent der Frauen, geht aus dem Zahlenwerk hervor.
Doch zu geringe Löhne insgesamt und ein zu geringer Mindestlohn sind nach Beckers Ansicht nur ein Teil der Ursachen für diese Entwicklung. Er fordert von der Politik eine Stärkung der gesetzlichen Rentenversicherung, etwa durch Einbeziehung aller Einkommensarten.
„Wir setzen uns mit der Frage der Renten seit Jahren auseinander und sehen mit Frust und Empörung, dass immer mehr Menschen im Alter den Weg in die Schuldnerberatung von Diakonie oder Caritas gehen müssen“, so der DGB-Kreischef. Die beschlossene Grundrente sei ein erster Schritt in die richtige Richtung, findet der DGB-Vorstand im Kreis Altenkirchen, fordert aber mittel- und langfristig, das Rentenniveau wieder deutlich über die 50-Prozent-Marke anzuheben und in die Rentenformel eine Absicherung nach unten – ohne Bedürftigkeitsprüfung – einzubauen.