Kommunalpolitiker ärgern sich über Verzögerung an Baustelle im Brachbach
Frust über Dauerbaustelle in Brachbach: Bahn arbeitet noch jahrelang am Haltepunkt
Die Fertigstellung des Bahnhaltepunktes Brachbach verzögert sich weiter. Das sorgt für wenig Begeisterung bei (von links) Manfred Nebeling (Beigeordneter Mudersbach), Ortsbürgermeister Steffen Kappes (Brachbach), Ortsbürgermeister Christian Peter (Mudersbach) und Bürgermeister Andreas Hundhausen. Foto: Klaus Hinkel
Klaus Hinkel

Gefühlt unendlich dauern die Bauarbeiten am Bahnhaltepunkt Brachbach bereits an und dürften so bald auch nicht beendet sein, wie die VG-Verwaltung Kirchen nun in einer Pressemitteilung berichtet.

Aktualisiert am 30. September 2024 10:14 Uhr

Anfang August ploppte im Rathaus eine E-Mail vom Geschäftsbereich Personenbahnhöfe der Deutschen Bahn auf, in der die Arbeiten für die Rampe zum Mittelbahnsteig baubetrieblich für die Jahre 2027 und 2028 neu angemeldet wurden.

zur Verfügung gestellt werden können“, zitiert die Verwaltung wörtlich aus dem Schreiben, was im Klartext bedeute, dass auch dieser Zeitpunkt keineswegs sicher ist.

Bürgermeister Andreas Hundhausen glaubte im ersten Moment an einen schlechten Scherz. Als im März 2021 die Bagger anrollten, war die Bahn noch von einem Abschluss der Arbeiten im Sommer 2022 ausgegangen. Doch schon kurz nach dem Start musste der Bau wegen des Hangrutschs bei Kestert im Tal der Loreley unterbrochen werden. Denn die Siegstrecke wurde als Umleitung für die mehrere Wochen gesperrte rechte Rheinstrecke benötigt. Durch die erheblichen Verzögerungen hatte die beauftragte Firma zwischenzeitlich ihr Personal wegen eines anderen Projektes von der Baustelle abgezogen. Dadurch war der Zugang zum Haltepunkt aus Richtung Mudersbach monatelang gesperrt gewesen.

Auch Brachbachs Ortsbürgermeister Steffen Kappes und sein Mudersbacher Amtskollege Christian Peter nahmen die neue Hiobsbotschaft konsterniert zur Kenntnis. Widerspruchslos wollten sie die Ankündigung indessen nicht hinnehmen. In einem Schreiben an die Deutsche Bahn machten sie zusammen mit Verwaltungschef Hundhausen ihrem Ärger Luft und forderten den Konzern dazu auf, den Bahnhaltepunkt Brachbach zeitnah in einen barrierefreien Zustand zu versetzen. „Gerade auf der Siegstrecke mangelt es ohnehin an Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit der Bahn. An überfüllte, verspätete oder ausgefallene Züge haben sich Reisende traurigerweise schon fast gewöhnt. Aber es ist den Fahrgästen in Brachbach nicht mehr vermittelbar, dass sie weitere vier Jahre auf die Rampenanlage warten müssen“, heißt es in dem gemeinsamen Schreiben der Kommunalpolitiker.

Doch die jetzt eingegangene Antwort des Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn für Rheinland-Pfalz und Saarland gibt wenig Anlass zur Hoffnung auf eine schnellere Umsetzung. Dort wird auf die komplexen Zusammenhänge im Bahnbetrieb und die große Bedeutung der Siegstrecke für Umleitungsverkehre hingewiesen. Zur Fertigstellung der Unterführung müssten die Gleise mehrere Tage gesperrt werden. Noch länger sei die Sperrpause für den Bau der barrierefreien Rampe zum Mittelbahnsteig.

Aufgrund intensiver Bautätigkeiten auf den mit der Siegstrecke vernetzten Strecken werde derzeit kein Zeitabschnitt für eine längere Sperrung in Brachbach vor dem Jahr 2027 gesehen. Immerhin gibt es einen kleinen Lichtblick für eine kurzfristige Verbesserung des aktuellen Erscheinungsbilds am Brachbacher Haltepunkt. Man befinde sich in der Prüfung, ob die derzeitige Hilfsbrücke durch die eigentliche Brücke ausgetauscht werden kann, um die Arbeiten an der Unterführung voranzubringen. Davon verspricht man sich eine optische Aufwertung der Station insgesamt. Ob es dazu tatsächlich kommen wird, will die Bahn bis Ende Oktober mitteilen. red