Oliver Scheld, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Herborn-Betzdorf: „Kurz gesagt, es ist zu wenig, es kam zu spät und die Laufzeit von 27 Monaten ist viel zu lang. So war eine Einigung innerhalb der Friedenspflicht, für die wir bereitgestanden hätten, nicht möglich. Was wir brauchen, ist ein neues Angebot für Entgelterhöhungen, die früher wirken, höher in der Steigerung sind und einen Abschluss mit kürzerer Laufzeit.“
1,9 Prozent Entgeltsteigerung ab Juni 2025 und weitere 1,7 Prozent ein Jahr später hätten die Arbeitgeber angeboten. Der neue Tarifvertrag solle 27 Monate laufen. Die IG Metall strebt eine kürzere Laufzeit an. Auch bei den Forderungen, die durch die Mitglieder und Tarifkommissionen beschlossen wurden im Gegensatz zum Angebot der Arbeitgeber, war keine Einigung möglich.
So möchte die IG Metall bei der Wahlmöglichkeit zwischen Entgelt und Freizeit, die in früheren Tarifrunden eingeführt worden ist, Verbesserungen erreichen. Elementare Forderung der jungen Metaller, der Auszubildenden und Studierenden, ist die überproportionale Anhebung der Ausbildungsvergütungen um mindestens 170 Euro. Die Arbeitgeberseite hat hier Gesprächsbereitschaft angedeutet, aber laut Gewerkschaft bislang kein konkretes Angebot vorgelegt.
Das sagt der Bezirksbevollmächtigte
„In der Metall- und Elektroindustrie sind daher leider Warnstreiks nötig. Die Vorbereitungen sind getroffen, die betrieblichen und regionalen Tarifteams, Vertrauensleute und Geschäftsstellen werden ab kommender Woche Druck machen. Mit der klaren Erwartung auf ein verbessertes Angebot der Arbeitgeber und dem Einigungswillen der Arbeitgeber. Wir stehen für Verhandlungen und ein Ergebnis zur Verfügung, es muss aber in die Zeit passen und die Beschäftigteninteressen berücksichtigen“, wird Oliver Scheld abschließend zitiert. red
Wann Warnstreiks und Aktionen gezielt stattfinden, wird kurzfristig bekannt gemacht.