Baustelle in Steineroth vorbei
Freie Fahrt auf L288: Tor zum Westerwald wieder offen
Nach fast zweieinhalb Jahren Bauzeit ist die Langzeitbaustelle in Steineroth vorbei. Seit Donnerstagnachmittag ist sie die L288 durch den Ort endlich wieder befahrbar.
Thomas Leurs

Nach beinahe zweieinhalb Jahren Baustelle ist die Ortsdurchfahrt durch Steineroth wieder offen. Damit sind sowohl der Baulärm für die Anwohner als auch die langen Umleitungsstrecken für die Pendler passé.

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Der Ortsgemeinde Steineroth kommt eine Bedeutung zu, die weit bis in den Westerwald reicht. Denn durch sie verläuft die Landesstraße 288, eine wichtige Pendlerroute. Diese war seit Anfang 2023 wegen aufwendiger Bauarbeiten gesperrt. Bis zu diesem Donnerstag. Jetzt ist das Straßenstück wieder freigegeben, sichtlich zur Freude aller Beteiligten.

„Die Leute sind dankbar, dass die Straße jetzt fertig ist“, sagt Theo Brenner, Bürgermeister der Ortsgemeinde Steineroth. Über viele Monate mussten die direkten Anwohner mit Unannehmlichkeiten klarkommen. Teilweise war es für sie nur schwer, zu ihren Häusern zu kommen. „Auch die Feuerwehren mussten Umwege fahren. Aber es ist alles umsetzbar gewesen“, so Brenner weiter. Über das Ergebnis zeigt sich der Ortsbürgermeister zufrieden: „Es ist in Ordnung.“ Am unteren Ende der Straße „Zum Westerwald“ sollen noch ein paar Bäume gepflanzt werden.

„Die Geduldsprobe geht damit zu Ende.“
Joachim Brenner, Bürgermeister der VG Betzdorf-Gebhardshain

Auch Joachim Brenner, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain, ist bei der offiziellen Eröffnung der Straße dabei. „Die Geduldsprobe geht damit zu Ende“, so Brenner. Und das nicht nur für die Anwohner, sondern auch die Pendler, die „erhebliche Umleitungen in Kauf nehmen mussten“. Und auch die Anwohner auf den Umleitungsstrecken will Joachim Brenner dabei nicht vergessen, besonders die in Dauersberg und Elben. In Dauersberg habe man dabei schnell reagiert und eine Ampel installiert, um den gefahrlosen Übergang zu ermöglichen. Ebenso in Elben musste man zur Tat greifen, um den ganzen Verkehr durch die nicht allzu breite Straße zu managen.

Doch schon wenige Monate nach Beginn der Baustelle hat sich das nächste Problem aufgetan. Die eigentlich nicht als Umleitungsstrecke vorgesehene Kreisstraße 107 über Dauersberg und Elben wurde so stark vom Verkehr beansprucht, dass sich der ohnehin nicht besonders gute Zustand dieser Straße weiter verschlechtert hatte. Am Ende ist die Kreisstraße so von Löchern und Rissen durchzogen gewesen, dass über Ostern 2023 die Straße geflickt werden musste. Und auch am Biesenstück zwischen der Bindweide in Steinebach und Dickendorf hat sich die Straße nahezu in eine Schotterpiste verwandelt und musste Anfang 2024 geflickt werden.

Ausbau hat 6,6 Millionen Euro gekostet

Umso mehr erfreut es den Landesbetrieb Mobilität, dass diese Baumaßnahme ihr Ende gefunden hat. „Es hat viel organisatorische Abstimmung gebraucht“, sagt Benedikt Bauch, Dienststellenleiter des LBM Diez. Da stecke viel Gemeinschaftsarbeit dahinter. Im ersten Baujahr habe es im Sommer dann noch verhältnismäßig viel Regen gegeben, der die Bautätigkeit etwas eingeschränkt habe. Insgesamt sind 6,6 Millionen Euro in diese Maßnahme geflossen. Dazu zählt neben der Strecke von 2,2 Kilometern Länge auch die neue Linksabbiegespur bei Molzhain, sowie ein Wasserrückhaltebecken. „Das hat uns viel Geld gekostet“, sagt VG-Bürgermeister Joachim Brenner.

Am Mittwoch habe es noch letzte Rest- und Markierungsarbeiten gegeben, sagt Steffen Nilius von der Straßenmeisterei in Betzdorf. Alle Verkehrszeichen sind angebracht. So gibt es bei der südlichen Ortseinfahrt für Pkw-Fahrer, die durch Steineroth wollen, eine mittlere Spur zum Einordnen. Die Ampelanlage am Bürgerhaus beziehungsweise Kindergarten in Steineroth wurde abschließend wieder in Betrieb genommen, wie es abschließend noch in einer Pressemitteilung des LBM heißt. Die großräumige Umleitungsbeschilderung werde ab nächster Woche abgebaut. Auch die Einbahnstraßenregelung auf der K118 von Elben nach Dickendorf soll in den nächsten Tagen außer Kraft gesetzt.

Verschwenkung am Ortseingang soll Raser bremsen

Jetzt kann der Verkehr durch den Ort rollen. „Wenn der Verkehr wieder richtig läuft, werden sich die Anwohner noch an die alten Zeiten erinnern“, sagt Ortsbürgermeister Theo Brenner. Damit der Verkehr nicht allzu schnell als die ohnehin vorgeschriebene Maximalgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern rollt, ist am südlichen Ortseingang eine Verschwenkung gebaut worden. Doch bei der Geschwindigkeit gilt vor allem der Appell an die Fahrer selbst. „Das liegt in deren Eigenverantwortung“, sagt Bauch.

Ein Schild am Ortseingang zu Steineroth weist auf die mittlere Spur hin, in die sich die Pkw-Fahrer von Molzhain Richtung Steineroth einordnen können.
Thomas Leurs

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