Sitzungspräsidentin Kläre Brühl (3. von links) im Kreise der weiblichen Jecken. Das Foto entstand wohl 1961, anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des Herdorfer Frauenkarnevals. Foto: Archiv Tobias Gerhardus
Herdorf. Wenn es die Frauensitzungen in Herdorf nicht gäbe, müsste man sie erfinden – darin sind sich die Zuhörer im Saal des Rathauses einig. Der Kreisheimatverein Altenkirchen hatte zu einem Vortrag eingeladen, der sich mit dem Frauenkarneval im Städtchen beschäftigte. Tobias Gerhardus hatte zu diesem Thema recherchiert. Die erste Frage, die ihm gestellt werde, erzählt er, sei die, wie er als Mann dazu komme, über den Frauenkarneval zu berichten. „Schuld“ sei seine Ehefrau Maria gewesen. „Sie sagte zu mir, wir müssen etwas darüber aufschreiben.“ Zumal der Frauenkarneval in Herdorf – wie an vielen Orten – eng mit der katholischen Frauengemeinschaft verbunden ist, die im Städtchen ihr 65-jähriges Bestehen feierte. Leider streikte die Technik im Rathaussaal. So konnte Gerhardus keine Fotos zeigen. Zumindest kreiste die Broschüre zum Jubiläum der kfd durch die Sitzreihen, sodass die – mehrheitlich – Besucherinnen sich zumindest einige Aufnahmen älteren und jüngeren Datums anschauen konnten. Der Qualität des Vortrags tat die ausgefallene Bilderschau keinen Abbruch.
Konrad Schwan, Vorsitzender des Kreisheimatvereins, begrüßte die Zuhörer. Es sei der zweite Vortrag des Kreisheimatvereins in Herdorf, und zum zweiten Mal sei der Karneval das Thema. „Passiert hier denn sonst nichts?“, fragte der Vorsitzende ein wenig ketzerisch in die Runde.