Die Flutlichtanlage auf dem Sportplatz in Alsdorf wird auf LED-Technik umgestellt. Das hat der Ortsgemeinderat in seiner jüngsten Sitzung im Bürgerhaus einstimmig beschlossen. Die veranschlagten Kosten belaufen sich auf rund 40 000 Euro. Die Maßnahme wird durch die Bundesgesellschaft „Zukunft-Umwelt-Gesellschaft“ zu 40 Prozent gefördert. „Außerdem gibt der Alsdorfer Sportverein freiwillig 4000 Euro dazu“, teilte Ortsbürgermeisterin Kerstin Himmrich mit.
Widmungen von Straßen standen ebenfalls auf der Tagesordnung. Zudem legte der Rat einstimmig in einem Nachtragshaushalt die Hebesätze fest. Die Gewerbesteuer wurde auf 500 Prozent, die Grundsteuer A auf 345 Prozent festgelegt. Bei der Grundsteuer B wird zum ersten Mal differenziert: Die Grundsteuer B für unbebaute Grundstücke und für bebaute Wohngrundstücke beläuft sich auf 575 Prozent, die Grundsteuer B für bebaute Nichtwohngrundstücke wurde auf 1100 Prozent festgelegt. Himmrich teilte dem Rat mit, dass das Urteil des Verwaltungsgerichts Koblenz in der Sache Schutzbacher Weg vorliege, aber noch nicht rechtskräftig sei. Die umstrittene Baumaßnahme soll bald starten. Zudem ist auf dem Friedhof mit der Erweiterung der Urnengräber begonnen worden.

Den Schwerpunkt der Sitzung bildete der geplante Windpark „Alter Bornskopf“ bei Steineroth, in der Nachbarschaft der Ortsgemeinde Alsdorf. Teamleiter Stephen Irlweck und Projektleiter Marcel Lacombe von der Firma ABO Energy, vormals ABO Wind, stellten die Planungen vor. Mit einer Realisierung sei frühestens Mitte des Jahres 2028 zu rechnen, so die Experten. Das Genehmigungsverfahren liege aktuell bei der SGD Nord. Sollte der Windpark – die Zahl der Windräder hängt von der Genehmigung ab – errichtet werden, kann laut ABO Energy die Gemeinde Alsdorf, wie die übrigen Gemeinden im Umkreis der Anlage, davon in Form einer freiwilligen finanziellen Zuwendung profitieren.
Die Turmhöhe der Windräder beträgt 162 Meter, der Durchmesser eines Rotorblattes 87 Meter. Von CDU und SPD wurden Fragen an die Fachleute gestellt, zum Beispiel, ob man die Anlage von Alsdorf aus sehen beziehungsweise auch hören kann. „Alle Richtwerte sind einzuhalten“, betont Teamleiter Irlweck. Die Möglichkeit, die Bürger an dem Vorhaben zu beteiligen, bestehe, müsste aber zu einem späteren Zeitpunkt thematisiert werden, das gelte auch für eine Bürgerenergiegenossenschaft.

Die Firma ABO Energy mit Hauptsitz in Wiesbaden werde die Anlage bauen, aber nicht betreiben. Der Betreiber werde aber sorgfältig ausgewählt, betont Lacombe. In der Regel seien es meist Stadtwerke. Was die Akzeptanz in der Bevölkerung angehe, könnte sich das Unternehmen eine Infomesse vorstellen, wo das Projekt erläutert wird und auch Fragen beantwortet werden. Mit dem „Rothäuser Bruch“ plant die Firma einen weiteren neuen Standort für Windkraftanlagen in der VG Betzdorf-Gebhardshain. Dies seien auch die beiden letzten geeigneten Flächen.