Kreis Altenkirchen
Folge 18 des RZ- Weihnachtskrimis: Selbsthass über den Wolken
pixabay/Symbolfoto

Aufgrund der großen Resonanz, die unser Weihnachtskrimi in den Vorjahren bei unseren Lesern hatte, gehen wir für Sie pünktlich zur Vorweihnachtszeit in die nächste Runde. Wer den Ablauf nicht mehr präsent hat: Redakteure und Reporter der Rhein-Zeitung werden die Geschichte in einer Fortsetzungsreihe bis zum 24. Dezember jeden Erscheinungstag im Wechsel mit viel Lokalkolorit fortschreiben. Heute: Folge 18.

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Weisbier hasste Flugreisen, aber er hasste auch Politiker. Und seinen aktuellen Fall voller Verwirrungen noch mehr. „Aber da ich mich selbst hasse, passt alles wieder“, dachte sich der Kommissar grinsend, als er den zweiten Martini serviert bekam in der ersten Klasse des Lufthansaflugs von Köln-Bonn in die Hauptstadt. Das selbst bezahlte Ticket war es ihm wert.

Zwar war in der Einladung vom damaligen Kreisbeigeordneten Dobermann eindeutig darauf hingewiesen worden, dass eine Busreise inklusive ist. Aber mit den Nasen aus der Politik würde Weisbier während der Stadtrundreise noch genug zu tun haben. So weit reichte seine Selbstverachtung dann doch nicht.

Eigentlich hatte er kürzlich wieder Feuer für seinen Job gefangen, zumindest kam nun etwas Licht ins Dunkel rund um die Geschehnisse des aus der Rolle gefallenen Landrats Peters. Für einen Moment hatte Weisbier angenommen, er hätte seinen Biss zurückgewonnen. Doch kaum war er mittendrin in einer Traube von gestressten Menschen in der überfüllten Halle des Airports Köln-Bonn, fühlte der Kommissar, wie eine tonnenschwere Last von ihm abfiel.

„Zeit für ein Kaltgetränk“, dachte sich der füllige Schnüffler. Es wurden bis zum Einchecken drei unverschämt teure Whiskey-Cola-Dosen, die Weisbier dazu motivierten, den Flug auf die erste Klasse umzubuchen. Und nun schien die Welt da unten so klein – und so entfernt. Doch trotz oder gerade wegen zwei weiterer Martinis gelang es dem Kommissar nicht, seine umherschweifenden Gedanken einzusammeln. Er bekam einfach eine Frage nicht mehr aus seinem Kopf: „Dobermann wurde schon als neuer Landrat gehandelt. Wie will so ein Ehrgeizling es wieder nach oben schaffen?“

Thomas Leurs setzt die Geschichte in der nächsten Ausgabe fort. Seine drei Stichwörter lauten: Wahn, Vernunft und Rache.

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