Erst die Theorie mit der Gehirnwäsche, dann die Nummer mit dem Flummi. Die Peters spielt das wirklich so perfekt, dass man fast meinen könnte, sie macht das freiwillig“, hörte Anselm Neubart Kommissar Kalle Schlimm sagen und war elektrisiert. Sicher – dafür, dass er den Benz der Betzdorfer Kripo verwanzt hatte, könnte der Hobbyschnüffler großen Ärger bekommen. Aber was sollte er machen?
Den bärbeißigen Weisbier davon zu überzeugen, dass sein Assistent mit schlechten Karten spielte, schien aussichtslos. Also hatte er mal wieder seine Kontakte spielen lassen, spielte nun selbst LKA und belauschte vom Kötter-Transporter aus den ahnungslosen Schlimm. Den hatte Weisbier nämlich im Auto sitzen lassen und war allein in die herrschaftliche Landratsvilla oberhalb der Kreisstadt gestiefelt.
„Ja, wenn ich es Dir doch sage, mein Freund. Die brennt ein Feuerwerk der falschen Fährten ab – fast so wie der Böhmermann damals bei der Sache mit dem Varoufakis-Mittelfinger“, erzählte Schlimm nun seinem Gesprächspartner und Neubart ärgerte sich, dass der Assistent nicht über den Handylautsprecher telefonierte. Zu gern hätte er gewusst, wer noch alles hinter dem Komplott steckte.
„Keine Sorge vor dem Alten. Lass den ruhig mal mit nach Berlin fahren. Dann haben wir hier freie Bahn, um Operation Amsterdam zu starten“, hörte Neubart nun aus dem Mercedes und kurz darauf ein schnelles: „Mist, ich muss Schluss machen, der Alte kommt grad wieder raus.“ Einen Moment später bekam der Ex-Redakteur der AK-Revue noch mit, wie Weisbier ins Auto einstieg und seinen Assistenten fragte: „Schlimm, was wissen Sie über die Letzte Generation?“.
Da plötzlich näherten sich zwei schwarze Vans mit hohen Tempo dem Transporter. Einer hielt mit quietschenden Reifen vor ihm, einen sah er aus dem Rückspiegel hinter dem Kötter-Mobil stoppen. „Jetzt bin ich in Schwierigkeiten“, dachte sich Neubart.
Fabian Herbst setzt die Geschichte in der nächsten Ausgabe fort. Seine drei Stichwörter lauten: Reizgas, RAF und Ravioli.