Kaum ist die „Einweihung“ mit wenigen Worten über die Bühne gegangen, erobern diejenigen, um die es in erster Linie geht, das neue Spielgerät: Dutzende Kinder balancieren nacheinander über die Stämme, hüpfen auf und ab, prüfen die Sitzmöglichkeiten. Schulleiter Lukas Fuchs hat eigens die Mädchen und Jungen der dritten und vierten Klassen nach draußen gebeten und zum „Testlauf“ aufgefordert – und die Schüler lassen sich das nicht zweimal sagen.
Zuvor dankte Fuchs den engagierten Eltern des Fördervereins, der in der Vergangenheit schon eine Rutsche und die Kletterwand finanziert hat, sowie dem Forstbetrieb Hatzfeldt für die Verwirklichung des aktuellen Projektes. Lange hätten die Kinder darauf gewartet, denn ein solches Baumstamm-Mikado landete in einer Umfrage unter den rund 420 Grundschülern auf Platz Eins (ein ähnliches, etwas größeres, gibt es in der nahen Steinbuschanlage).
In Erwartung des großen Andrangs in den Unterrichtspausen bat Fuchs die Mädchen und Jungen um gegenseitige Rücksichtnahme, da nicht alle gleichzeitig auf den Stämmen balancieren könnten. Laut Angela Mayinger, Vorsitzende des Fördervereins, ist das Baumstamm-Mikado der erste Schritt im Rahmen eines Großprojektes zur Aufwertung des Schulhofes.
Das dazu gehörige Grobkonzept hat ein Fachbüro im Auftrag des Vereins entworfen. Zusammen mit dem Erlebnispädagogen Zsolt Lisku werkelten rund zehn Väter und einige Mütter an zwei Tagen, bis das gewünschte Ergebnis erzielt war. Die fest ineinander verschränkten Stämme liegen in einem Bett aus Holzhackschnitzeln – natürlicher Fallschutz, denn das zertifizierte Holz zeichnet sich dadurch aus, dass es nicht splittert. Zudem fasst eine niedrige Umrandung das Spielgerät ein, hier legten auch noch Mitarbeiter des Bauhofs Hand an. An reinen Materialkosten investierte der Förderverein rund 6000 Euro.
Zsolt Lisku lobte die Verwendung einheimischer Hölzer und die gute Atmosphäre beim Aufbau des Baumstamm-Mikados. Von dessen pädagogischen Vorteilen ist er absolut überzeugt: „Es lädt zur Bewegung ein, fördert die Motorik und das Gleichgewichtsgefühl, und regt die Kinder zur Achtsamkeit an.“ Überdies könne eventuell auch mal eine Klassenkonferenz dort stattfinden.
Wie gesagt, soll mit dem Baumstamm-Mikado noch nicht Schluss sein. Der Förderverein plant, neben und hinter der Turnhalle noch in diesem Jahr einen Schulgarten und ein offenes Klassenzimmer anzulegen. „Das alles kann der Förderverein nicht alleine finanzieren“, sagt dessen Geschäftsführerin Silke Reifenrath, „deshalb hoffen wir auf Sponsoren.“