Heimische Firma Jung-Bürotechnik spendet an Aktion "Wäller helfen" - Südhang am Sottersbachtal wird nun aufgeforstet
Firma spendet an die Heimatstadt: 1000 Bäume für Daadens Zukunft gepflanzt
Adrian Todasca aus Hamm ist studierter Forsttechniker. Mit seiner Frau Claudia pflanzt er alle 700 Traubeneichen und 300 Winterlinden.
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Daaden. Eine großartige Spende und eine buchstäblich zukunftsweisende Investition hat die Firma Jung-Bürotechnik aus Daaden ihrer Heimatstadt beschert – und sich damit massiv für zukünftige Generationen eingesetzt: Einen Wald von 1000 Bäumen hat das Unternehmen unter der Ägide der Hilfsorganisation „Wäller helfen“ aus Oberrossbach (Westerwaldkreis) an einem Südhang im Sottersbachtal unweit der Hüllbuche anpflanzen lassen.

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Schon 30.000 junge Bäume hat die Initiative im Rahmen ihrer Aktion „Wir forsten auf“ mit Spendengeldern auf die vom Borkenkäfer kahl gefressenen Hänge des Westerwaldes gezaubert. Jetzt kommen 700 Traubeneichen und 300 Winterlinden im Daadener Wald hinzu. Die Freude stand Stadtbürgermeister Walter Strunk und dem örtlichen Revierförster Matthias Grohs ins Gesicht geschrieben. Und natürlich waren sie Freitagvormittag beim Start der großen Pflanzaktion dabei.

Klar kann ein Unternehmen eine solche Spende von der Steuer absetzen. Aber nicht jede Firma setzt sich auf diese Weise gegen das Waldsterben und den Klimawandel ein – obwohl es doch ohne größere Probleme möglich ist. Geschäftsführer Steffen Jung unterstützt „Wäller helfen“ schon länger, etwa bei Aktionen für die Flutopfer im Ahrtal oder für die Ukraine. Und als passionierter Mountainbiker war er schockiert über den Anblick der von Trockenheit und Borkenkäfer abgestorbenen Wälder. „Als ich vor zwei Jahren diese Geisterwälder sah, da wusste ich, ich muss was tun!“, erklärt er beim Pressetermin. „Ich will mit dieser Sache aber auch meiner Heimat helfen, in der ich groß geworden bin, und ich hoffe, dass ich in den nächsten Jahren zusehen kann, wie dieser neu gepflanzte Wald gedeiht und groß wird.“ Dazu kommt, dass Jung drei Kinder hat: „Natürlich ist es auch eine Investition für die Zukunft und für zukünftige Generationen. Ich wollte etwas gegen den Klimawandel machen.“ Weswegen er pro verkauftem Businessdrucker „Baumpatenschaften“ an seine Geschäftskunden verteilt, die so aktiv etwas für ihre CO2-Bilanz tun können...

Nicht die erste Neuanpflanzung

Auch Stadtchef Strunk ist begeistert: „Das ist ein Geschenk an die Stadt und für viele, viele Generationen. Man kann nur hoffen, dass wir den Klimawandel damit ein Stückchen abbremsen können. Je mehr Unternehmen und Privatleute sich da anschließen, umso besser sind die Chancen.“ Strunk erzählt, dass die Firma Jung diesbezüglich sogar schon der zweite Wohltäter ist, der Daadens Wäldern wieder aufhelfen möchte: Bereits 2021 hatte ein Spender, der anonym bleiben möchte, für die Anpflanzung eines ähnlich großes Wäldchens in derselben Region gesorgt.

Förster Grohs freut sich, dass sich verschiedene Akteure zusammengetan haben, um hier aufzuforsten. „Es ist eine riesige Herausforderung, die Wiederbewaldung unserer Region umzusetzen.“ Wichtigster Bestandteil des neuen Walds sind die 700 Traubeneichen, die Wärme liebend sind und somit die heißer werdenden Sommer gut vertragen – ebenso wie die 300 Winterlinden, die als „Schattenbaumart“ eine „dienende Funktion“ für die „Lichtbaumart“ Eiche haben. Grohs: „Die Winterlinden werden in Reihen zwischen die Eichen gesetzt und erzeugen Seitendruck, damit die Eichen nicht in die Breite, sondern in die Höhe wachsen. Das Projekt ist also eine runde Sache.“ Sieben Euro pro Bäumchen kostet die Aktion, inklusive Pflanzung und Verbissschutz: Jeder Jungbaum wird mit einer Kunststoffhülle umgeben, damit sich nicht die Rehe über die jungen Stämmchen mit ihrer zarten Rinde hermachen. Damit diese Hülle hält, wird ein Rubinienstab neben jedes Bäumchen gesetzt. Nach acht Jahren sind die Stämme groß genug, dass dieser Schutz weg kann. Schlagreif sind die Eichen aber erst nach 200, besser 250 Jahren.

Aktion macht Freude

Zuständig für die Pflanzaktion ist der Forstbetrieb Pfau aus Mauden, Einsatzleiter am Sottersbachtal ist Kevin Koziol. Auch sein Chef Alexander Pfau ist beim Pressetermin dabei. Beide betonen, dass es nach den immensen Rodungsarbeiten infolge der Borkenkäferplage nun eine Freude sei, so Koziol, „endlich beim Wiederaufforsten helfen zu können“. Pfau ergänzt, dass man nicht nur helfe, den Wald zu retten, sondern auch Arbeitsplätze schaffe.

Etwa die des studierten Forsttechnikers Adrian Todasca und seiner Frau Claudia. Das Paar aus Rumänien lebt seit Jahren in Hamm und führt die Pflanzungen für alle 1000 Bäume fachmännisch durch – „damit“, wie Firmenchef Jung es ausdrückt, „der Westerwald wieder Wald kriegt!“

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