„Social Media. ein Demokratiekiller?“ lautete die offizielle Modulbeschreibung des über die Bundesgrenzen hinweg organisierten 66. Europäischen Wettbewerbs mit dem Slogan „YOUrope – es geht um dich!“. Insgesamt 70 057 Schülerinnen und Schüler aus 1131 Schulen nahmen an der diesjährigen Wettbewerbsrunde teil, deren Schirmherr kein Geringerer als Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier war. Unter den Teilnehmern befanden sich auch Jasmin Kexel, Katharina Nix, Katja Ruhbaum, Johanna Schneider und Marie-Theres Weber. Die fünf angehenden Modeschneiderinnen kamen im Rahmen des Sozialkundeunterrichts gemeinsam mit ihrem Lehrer und Schulleiter Michael Schimmel auf die Idee, bei diesem renommierten Wettbewerb an den Start zu gehen. Es fand eine tiefe Auseinandersetzung mit Sozialen Medien und deren Wirkung statt sowie mit verschiedenen Demokratiemodellen.
Auch in der Freizeit waren die 17- bis 22-Jährigen fleißig. Das Ergebnis ist mehr als gelungen. Ein gut dreiminütiges Video in elf Szenen plus dementsprechender Ausarbeitung stellte schlussendlich das Handlungsprodukt dar. Darin zu sehen ist eine zunächst sorgenfreie junge Frau, die weder mit ihrem Äußeren noch mit ihrer Ernährung unzufrieden ist. Dies ändert sich im Laufe des Videos mit der verstärkten Nutzung der gängigen Plattformen in den virtuellen Gefilden. Die Selbststeuerung der Protagonistin im Video nimmt fortwährend ab. Sie orientiert sich immer mehr an den vermeintlichen Vorbildern einer scheinbar perfekten und erstrebenswerten Welt. Durch ständige Anpassung der Kleidung und kostspielige Nahrungsergänzungen sinken ihre finanziellen Mittel und die Lebensqualität der ursprünglich zufriedenen Frau. Sie wird in ihrem Handeln immer fremdbestimmter und gerät so in einen hektischen Alltag, in dem sie verzweifelt versucht, ihren Lifestyle an den ihrer Influencer anzupassen. Bei der Umsetzung des Videos wurde sogar eine Drohnenkamera eingesetzt. Jedes Detail wurde durchgeplant und auf den Punkt gebracht. In einer geschickten Auswahl von metaphorischen Darstellungen innerhalb der Szenen, Schnitt und Hintergrundgeräuschen gelingt es der Gruppe, dem Zuschauer ihre Message zu vermitteln. Fazit: Die Aufklärung über den Einfluss und die Gefahren der Sozialen Medien in unserer Zeit muss verstärkt stattfinden. Die hohe Relevanz dieses Appells an Politik und Gesellschaft wurde auch den Schülerinnen erst während ihrer Bearbeitungsphase so richtig deutlich: „Wir hatten die Vermutung, dass die Social-Media-Nutzung problematisch sein kann, aber so richtig eingestanden haben wir es uns zunächst nicht.“ Sie sind der Meinung, dass Aufklärung für alle Nutzer enorm wichtig ist. Daneben freuen sie sich sehr über den ersten Platz in ihrer Kategorie beim 66. Europäischen Wettbewerb.