Es sind meistenteils wahre Buckelpisten, an denen immer wieder Schlaglöcher ausgebessert wurden und die sich eng und kurvig durch Wingendorf schlängeln.
Im Stadtrat stellte Andreas Pohle vom Hachenburger Planungsbüro Planeo die Ausbaumaßnahme erstmals im Groben vor. Ein Dutzend Wingendorfer Bürger lauschte gespannt – nicht zuletzt, weil es um nicht eben wenig Geld geht, das so ein Straßenausbau kostet.
Doch Stadtbürgermeister Hundhausen wie auch Stefan Strunk, der als Fachbereichsleiter Infrastruktur der Verbandsgemeinde Kirchen federführend für den Straßenbau zuständig ist, betonten vor allem eines: Dass man schon im Vorfeld alles tue, um die Sache möglichst preiswert zu gestalten. Fakt ist, sagte Strunk, dass diese Maßnahme bereits seit den Zeiten des früheren Bürgermeisters Wolfgang Müller angepeilt sei. Nicht zuletzt wegen sanierungsbedürftiger Ver- und Entsorgungsleitungen der Verbandsgemeindewerke sei es unbedingt nötig, den Ausbau nun endlich anzupacken.
Um die Arbeiten für die Anlieger wie auch für die Stadtkasse wirtschaftlich, also kostengünstig, ausführen zu können, erklärte Strunk, bauen die Verbandsgemeindewerke in einem Rutsch mit den Asphaltarbeiten auch neue Wasser- und Abwasserleitungen. Ferner will man sich alle vier Straßen nacheinander, aber als eine gemeinsame Maßnahme vornehmen – auch das macht die Sache billiger.
Informationsabend für Wingendorfer geplant
Zudem gibt es in der VG Kirchen seit dem 1. Januar dieses Jahres die sogenannten wiederkehrenden Beträge; das heißt: Es muss nicht mehr derjenige Anlieger den dicksten Batzen berappen, der das größte Stück Grundstück entlang der betroffenen Straße hat, sondern die Kostenlast für die Baumaßnahme wird auf alle Grundstücksbesitzer im Abrechnungsgebiet Wingendorf verteilt. Wie viele von den rund 370 Ortsbewohnern das sind, war auf der Verwaltung gestern noch nicht zu erfahren.
Beschlossen wurde im Rat in dieser Sache zunächst aber lediglich, dass ein öffentlich bestellter Vermessungsingenieur (ÖbVi) für rund 8200 Euro sämtliche vier Straßen genau unter die Lupe nehmen wird. Grund: Die Unterlagen des Katasteramts sind hier sehr ungenau. Angestrebt ist, sagt Strunk, im Dorf weitestgehend in den vorhandenen Katasterbreiten auszubauen. Eine Klärung des Katasters vor Ort ist unumgänglich.
Der weitere Fahrplan für das Projekt sieht nun vor: Die vom Planungsbüro erstellten Pläne werden mit den vom Grunderwerb betroffenen Anwohnern besprochen. Dann folgt ein Informationsabend für diejenigen Wingendorfer, die zu wiederkehrenden Ausbaubeiträgen herangezogen werden. Da sind laut Stadtchef Hundhausen „Ideen, Wünsche, Kritik“ von den Ortsbewohnern gefragt. Damit wiederum beschäftigt sich dann der Bauausschuss. Hundhausen: „Da ist noch nichts in Stein gemeißelt.“ Für Januar oder Februar sind die ersten nötigen Ausschreibungen angedacht. Ziel ist es, hieß es im Rat, „die Maßnahme im Jahr 2023 in Umsetzung zu bringen“.