Beratungsbedarf der Fraktionen
Entscheidung zur Stadthalle Altenkirchen vertagt
Die Ertüchtigung der alten Stadthalle soll in einer Sondersitzung geklärt werden. Eigentlich stand der Punkt beim jüngsten Stadtrat auf der Agenda, doch die Fraktionen wollen sich umfassend dazu informieren und beraten, bevor es in die Abstimmung geht.
Annika Stock

Die Entscheidung, ob die alte Stadthalle an der Quengelstraße in Altenkirchen wieder nutzbar gemacht werden soll, wird in eine Sondersitzung vertagt. Mehr zu den Hintergründen und welche Kostenschätzungen zugrunde liegen, lesen Sie hier.

Eigentlich sollte am Donnerstag, 3. April, die Wiedernutzbarmachung der Stadthalle Altenkirchen Thema im Stadtrat sein. Hintergrund des anberaumten Beschlusses sollte die Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen sein, sodass die Nutzung folgender Räume in der Stadthalle möglich wäre: großer Festsaal (großer und kleiner Saal mit geöffneter Trennwand), Bühne, Künstlergarderobe, Saalfoyer ohne Thekenbereich, Eingangsfoyer, Garderoben- und Toilettenanlage. Doch der Top 4 auf der Tagesordnung „Lüftungsanlage und künftige Nutzung“ wird erst mal verschoben. Grund hierfür ist der Informations- und Beratungsbedarf der Fraktionen CDU, SPD, FWG, Bündnis90/Die Grünen und FDP. Zudem wurden kurzfristig vor der Sitzung neue Zahlen bezüglich der Kosten zur Umsetzung der Maßnahme bekannt. Laut neuer Beschlussvorlage würden sich die Gesamtkosten auf circa 109.250 Euro belaufen. Da es sich um eine überplanmäßige Ausgabe handelt, muss der Stadtrat dieser zustimmen.

Diese umfassen die Inbetriebnahme des Aufzugs, der Bühnentechnik etc., die Ertüchtigung der bestehenden Lüftungsanlage (Einbau einer Filteranlage), TÜV-Abnahme und Freimessung der Räume sowie die Kosten für den Austausch der Brandschutzklappen (inklusive Nebenarbeiten).

„Ich habe jetzt aus keiner Fraktion Widerstand zum Thema Stadthalle gespürt, aber es muss einfach noch mal neu aufbereitet werden. Wichtig ist mir auch, dass die Wiedereröffnung der Stadthalle von allen Fraktionen getragen wird.“
Stadtbürgermeister Ralf Lindenpütz (CDU) äußert sich auf Anfrage unserer Zeitung zur Verschiebung des Punktes Wiedernutzbarmachung der Stadthalle.

Laut Stadtbürgermeister Ralf Lindenpütz (CDU) bekomme man jeden Tag neue Erkenntnisse zur Thematik Stadthalle. Er habe vor der Sitzung mit den Fraktionen gesprochen und entsprechende Signale bezüglich des Informationsbedarfs bekommen. „Ich habe jetzt aus keiner Fraktion Widerstand zum Thema Stadthalle gespürt, aber es muss einfach noch mal neu aufbereitet werden. Wichtig ist mir auch, dass die Wiedereröffnung der Stadthalle von allen Fraktionen getragen wird“, so der Stadtchef. Man wolle der Thematik genug Zeit geben und sie nicht einfach „durchprügeln.“ Wichtig sei es, den Punkt Stadthalle ausführlich zu erläutern und genug Raum für Fragen einzuräumen - deshalb wird es zum Punkt Ertüchtigung der Stadthalle eine Sondersitzung geben. „Das ist dem Thema Stadthalle auch würdig“, so Lindenpütz. Ein Termin wird noch bekannt gegeben.

Wie es schlussendlich mit dem alten Gebäude aus dem Jahr 1984 weitergeht, steht noch nicht fest. Ein Ergebnis bezüglich der unterschiedlichen Varianten - Sanierung des alten Standorts, Neubau an diesem oder an einem anderen Ort in der Kreisstadt - sind noch im Wirtschaftlichkeitsvergleich. Ein Ergebnis soll voraussichtlich zum Ende des zweiten Quartals 2025 vorliegen.

In der Sitzung berichtet zudem Citymanagerin Anna Laux nach sechs Monaten ihrer Tätigkeit über den Stand der Dinge und bisher Erreichtes. So konnte sie bereits neue Beschicker für den Wochenmarkt anwerben - das sorgte für Applaus bei den Fraktionen. Zudem berichtete Laux über die Bestrebungen zusammen mit der Wirtschaftsförderung der Verbandsgemeinde, den Leerstand in der Stadt anzugehen. Angedacht sei zudem, am Konrad-Adenauer-Platz ein Fest auszurichten. Der Neuplanung der Treppenanlage am FMZ wurde mit zwei Enthaltungen vom Stadtrat zugestimmt.

Leader-Antrag für beschilderten Wanderweg in Altenkirchen

Für den Tagesordnungspunkt „Wanderbares Altenkirchen – LEADER-Förderantrag zur Errichtung eines beschilderten Rundwanderweges“ stimmten die Mitglieder des Stadtrats einstimmig. Ziel ist es hierbei, einen beschilderten Rundwanderweg, der eine Länge von acht Kilometern haben soll, zu realisieren. Der Wanderweg soll auf dem kostenlosen Parkplatz in der Heimstraße/Ecke Koblenzer Straße starten und enthält verschiedene Highlights wie den Eisweiher, das Haus Felsenkeller, den Bismarckturm etc. Die Kostenschätzung für die Beschilderung und Installierung der Ausstattung des Wanderwegs beläuft sich auf circa 9200 Euro netto. Im Wege der Beantragung einer LEADER-Förderung könnten gegebenenfalls 65 Prozent der Kosten finanziert werden, die verbleibenden 35 Prozent müssten aus Haushaltsmitteln der Kreisstadt finanziert werden. Der Förderantrag ist zunächst beim Regionalmanagement der LEADER-Region Westerwald-Sieg einzureichen. Der nächste Förderaufruf startet voraussichtlich im Herbst 2025.

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