„Ich hatte schon das Gefühl, dass weniger Menschen in den Geschäften unterwegs waren, allerdings denke ich, dass unsere Einzelhändler einen ähnlichen Umsatz wie im vergangenen Jahr verzeichnen konnten“, sagt der Vorsitzende des Aktionskreis Altenkirchen, Dennis Eichel. Und: „Die Stimmung in der Innenstadt war nicht schlecht. Wir haben das Beste daraus gemacht.“ Nach all den schlechten Nachrichten sei laut Eichel ein Bedürfnis nach Abwechslung zu spüren gewesen.
Eichel kann sich auch vorstellen, dass mit dem „Winterzauber“, der Eisbahn in der Stadt, diesmal mehr Menschen von außerhalb nach Altenkirchen gekommen sind. „Das ist schon eine tolle Sache“, sagt er. Und eigentlich sei es noch zu früh, um das Weihnachtsgeschäft zu bewerten. „Nach Weihnachten werden beispielsweise erst Geldgeschenke oder Gutscheine eingelöst“, sagt Eichel. Dies bestätigt auch die Altenkirchener Geschäftsfrau Angelika Iserlohe. „Wir hatten viel zu tun, unsere Stammkunden sind sehr treu. Und jetzt nach Weihnachten ist das Geschäft voll.“ Gerne verweist sie auch noch auf den bevorstehenden Schlussverkauf.
Petra Becher-Klein gehört dem Vorstand des Treffpunkt Wissen an und führt das Modegeschäft PK-Fashion in der Siegstadt. Sie beschreibt das Weihnachtsgeschäft als positiv. „Gegenüber den letzten Jahren, als Corona und auch die Baustelle in der Rathausstraße das Weihnachtsgeschäft ausgebremst haben, bin ich schon sehr zufrieden“, sagt Becher-Klein. Sie ist sich sicher, dass auch die schöne Weihnachtsbeleuchtung in der Stadt und so manch eine Aktion die Kauflust bei den Kunden geweckt hätten. Und es sei ein Glück gewesen, dass die Rathausstraße Mitte November wieder geöffnet war. So seien auch vermehrt auswärtige Kunden nach Wissen gekommen.
Auch Tanja Kreit, Inhaberin des Wein- und Feinkostgeschäfts „DeGusti“ zeigt sich recht zufrieden. „Allerdings ist dem Weihnachtsgeschäft ein sehr schwieriger Herbst durch die Inflation und die Baustelle vorausgegangen. Die vergangenen Monate waren schon sehr mager und schwierig.“ Umso mehr freut es sie, dass die Kunden nicht zuletzt mit ihren Weihnachtseinkäufen das Angebot in Wissen wertschätzen und nach der langen Bauphase die Einzelhändler wieder zunehmend aufsuchen. „Wir freuen uns über jeden Kunden“, sagt sie.
Von einer ruhigen Zeit vor dem eigentlichen Weihnachtsgeschäft spricht auch der zweite Vorsitzende des Aktionskreis in Daaden, Dirk Schmidt. „In den beiden Monaten vor Weihnachten hat man den Kunden schon die Ungewissheit, die viele umtreibt, angemerkt“, beschreibt der Metzgermeister seine Eindrücke. „Zu Weihnachten wollten sich die Menschen dann noch einmal etwas gönnen, und wir hatten alle Hände voll zu tun“, so Schmidt. Ins neue Jahr blickt er allerdings mit gemischten Gefühlen. „Ich gehe davon aus, dass die Monate Januar und Februar wieder schwächer werden. Gerade dann stehen den meisten Menschen ja die Abrechnungen für Gas und Strom ins Haus.“
Die Inhaberin des Geschäfts „Das Glashaus“ in Daaden, Sigrid Bräuer, zeigt sich zufrieden mit dem Weihnachtsgeschäft. Allerdings spürte sie, dass die Kundschaft bedachter eingekauft hat. „Die Menschen überlegen sich gut, wofür sie ihr Geld ausgeben“, sagt sie.
In der Aktionsgemeinschaft Betzdorf engagiert sich Christoph Burghaus vom gleichnamigen Modehaus. „Wir waren wirklich positiv überrascht vom Weihnachtsgeschäft. Aber wir haben auch einiges mit Prospekten und Rabattaktionen dafür getan und seit Mitte November ein ziemliches Feuerwerk abgebrannt“, sagt er. Und das habe letztendlich geholfen, dass er mit seinem Team ein gutes Ergebnis erzielen konnte.
Mit Blick auf den Januar zeigt sich Burghaus „gebremst optimistisch“. Das erste Jahresviertel werde mit Sicherheit eine Herausforderung für den Einzelhandel. „Aber es wird immer noch Feierlichkeiten geben, gerade nach Corona. Und da halten wir für unsere Kundschaft mit Sicherheit ein schönes Angebot bereit“, sagt er.