VG-Bürgermeisterwahl in Hamm
Ein Mann für einen Job, der keine „One-Man-Show“ ist
Dietmar Henrich stellt sich zur Wiederwahl für das Amt des VG-Bürgermeisters von Hamm. Für das Gespräch baten wir ihn, uns zu seinem Lieblingsplatz in der VG mitzunehmen. Es ist seine Jogginstrecke gleich vor seiner Haustür in Bruchertseifen geworden. Beim Laufen kann er den Kopf freikriegen und Kraft tanken - wenn er denn Zeit finden, denn die ist knapper geworden.
Sonja Roos

Die Bürger der VG Hamm entscheiden am 15. Juni darüber, ob Amtsinhaber Dietmar Henrich wiedergewählt wird als Bürgermeister. Im Porträt verrät er, was er schon erreicht hat und was er sich für eine zweite Amtszeit auf die Fahnen geschrieben hat.

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Am 15. Juni wählt die Verbandsgemeinde Hamm einen neuen Bürgermeister. Amtsinhaber Dietmar Henrich stellt sich zur Wiederwahl. Er ist der einzige Kandidat, man könnte also meinen, der VG-Bürgermeister würde sich nun beruhigt zurücklehnen und den Wahltag abwarten, doch dem ist nicht so. Denn Henrich ist daran gelegen, dass möglichst viele Bürger der VG von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen, wie er uns im Gespräch an seinem Lieblingsplatz im Grünen direkt vor seiner Haustür in Bruchertseifen verrät.

„Indem man wählen geht, zeigt man auch Verbundenheit zur Kommune“, unterstreicht Henrich, der zwar dieses Mal auf einen klassischen Wahlkampf verzichtet. „Nach der Bundestagswahl sind die Bürger doch müde, was Wahlplakate und Stände angeht.“ Doch trotzdem will er auf sich und den Wahltag aufmerksam machen, weshalb es zum einen Flyer gibt, die in der Optik an die vor acht Jahren erinnern, aber nun auch mit dem Schlagwort „erfahren“ punkten. Zum anderen ist ein digitaler Bürgerbrief in der Mache, der einen Überblick über seine bisherige Amtszeit gibt.

„Was ich unterschätzt habe, ist die Kommunikation. Man muss sehr viele Gespräche führen, ist für viele erste Anlaufstelle – ob man nun zuständig ist oder nicht.“
VG-Bürgermeister Dietmar Henrich

Während er erzählt, gehen wir die Strecke ab, die er normalerweise joggt, wenn er denn Zeit hat, denn die ist knapper geworden durch seine Position als VG-Chef. Bereut hat er den Schritt trotzdem nie, denn Henrich liegt viel daran, seine Heimat ein Stück weit mitgestalten zu können. So viel habe sich eigentlich für ihn nicht verändert nach seinem ersten Wahlsieg, verrät er, schließlich gehe er seit fast 40 Jahren ins gleiche Rathaus, nur habe er die Büros gewechselt. „Was ich unterschätzt habe, ist die Kommunikation. Man muss sehr viele Gespräche führen, ist für viele erste Anlaufstelle – ob man nun zuständig ist oder nicht“, bekennt er schmunzelnd.

So kurz vor dem Ende seiner ersten Amtszeit ist es natürlich spannend, zurückzublicken. „Vieles, was ich mir vorgenommen hatte, habe ich umgesetzt, wobei ich feststellen musste, dass manche Dinge einfach Zeit brauchen“, bekennt er. Etwa der Flächennutzungsplan. „Ich hätte mir mehr Flächen für Gewerbe gewünscht, aber das konnten wir nur in Teilbereichen umsetzen“, sagt er bedauernd. Ein weiteres Beispiel ist der Verein „zukunftsraiff“, der aus der Idee entstand, in Hamm ein Innovations- und Gründerzentrum zu etablieren. Ein langer Prozess mit offenem Ende, aber ein wichtiger Zwischenschritt in die richtige Richtung.

Die Jugend liegt ihm sehr am Herzen

Der Verein schlägt auch die Brücke zur Jugend, die Henrich sehr am Herzen liegt, denn die Fachkräfte von morgen sind nun mal die Schüler von heute. Entsprechend hat sich Henrich trotz seines vollen Terminkalenders die Zeit genommen, sich persönlich den Fragen von Sozialkundeschülern der 9. und 10. Klassen der IGS Hamm zu stellen.

Im Bereich Kita/Schule wurde überhaupt viel erreicht in den vergangenen Jahren. So wurde die Grundschule in Etzbach zur Ganztagsschule ausgebaut, die Kita dort erweitert, ebenso die Kita in Breitscheidt. Zudem wird die Grundschule in Hamm erweitert und bekommt ebenfalls eine neue Mensa. Und im Bereich Kita-Plätze ist man auch schon länger am überlegen, ob man vorhandene Kapazitäten aufstockt oder irgendwo neu baut. In diesem Bereich gibt es also auch einiges, was ihn in einer zweiten Amtszeit begleiten wird.

„Da habe ich mich schon rückversichert, am Ende ist der Job nämlich keine One-Man-Show.“
Dietmar Henrich hat die volle Unterstützung seines VG-Rates und der Ortsgemeinden

Stolz ist Henrich auch darauf, was im Bereich Feuerwehr alles geschafft wurde. Eine neue Drehleiter, eine Prämienregelung für die Kameraden, eine Jugendfeuerwehr sowie die Gewinnung neuer Mitglieder auch bei der Hundestaffel. Dazu wurde ein hauptamtlicher Sachbearbeiter für den Bereich installiert. Weitere Themen, die zur Zufriedenheit angegangen wurden, sind die Kläranlage, das Vorantreiben der energetischen Sanierung kommunaler Gebäude, die Aufwertung des Schwimmbads Thalhausermühle und die Unterstützung von Ehrenamtsinitiativen.

Froh ist er bei seiner erneuten Kandidatur über die breite Unterstützung sowohl im VG-Rat, als auch in den Ortsgemeinden. „Da habe ich mich schon rückversichert, am Ende ist der Job nämlich keine One-Man-Show“, macht er klar.

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