Interkulturelles Treffen führte in Flammersfeld kleine und große Menschen zusammen
Ein fröhliches Fest für alle: Flammersfeld feiert in Raiffeisens buntem Garten
Zauberer Uwe Mandelkow fertigte zum Gartenfest in Flammersfeld bunte Blumen aus Luftballons an.
Julia Hilgeroth-Buchner

Der Bauerngarten des schmucken Flammersfelder Raiffeisenhauses wirkt ein bisschen wie der Garten Eden: friedlich, paradiesisch, Freude bringend. Jetzt wurde dort ein buntes Fest gefeiert.

Ein kräftiges Pusten, ein geschicktes Drehen und Winden – schon hat Uwe Mandelkow, Pardon, der lustige Zauberer, eine farbenfrohe Blume aus Luftballons angefertigt. Mit großer Geste überreicht er das Kunstwerk an eines der Kinder, die ihn neugierig umringen und natürlich alle eine Ballonfigur haben möchten. Kein Problem, bei diesem Gartenfest geht niemand leer aus – und das gilt nicht nur für die Geschenke des Zauberers.

Denn der Bauerngarten des schmucken Flammersfelder Raiffeisenhauses ist ein Treffpunkt, an dem sich Menschen verschiedener Kulturen und Lebenssituationen bei der Pflege der Gemüse- und Blumenbeete begegnen, miteinander sprechen und Freundschaft schließen. Und das ist ein Ansatz, der wichtiger ist als je zuvor.

„Gartenfee“ Christa Frey, die das Fest gemeinsam mit Dorothee Hermes-Malmedy (Flüchtlingshilfe Flammersfeld) und Geo Hillen (Verein „Mach mit“) im Schulterschluss mit dem VG-Touristikbüro vorbereitet hatte und nun durch den Tag führte, zeigte sich in ihrer Begrüßung deshalb hoch erfreut über die vielen großen und kleinen Besucher ganz unterschiedlicher Nationalitäten, aber auch über die Anwesenheit etlicher Flammersfelder Bürger.

Zunächst jedoch richtete Fred Jüngerich, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Altenkirchen-Flammersfeld, das Wort an die Gäste. „Wenn wir als Gemeinschaft etwas erreichen wollen, geht es auch nur gemeinsam, denn solche Anlässe lassen sich nur begehen, wenn alle an einem Strang ziehen“, unterstrich er und wies auf das gute Zusammenwirken von Vereinen, Organisationen und der öffentlichen Hand hin, das auch bei diesem interkulturellen Gartenfest gelungen sei.

Im offiziellen Teil gab es nicht nur Hinweise auf die Genüsse aus der Multikultiküche und dem rustikalen Holzofen, sondern auch auf die Möglichkeiten, die sich den Besuchern während des Festes boten (darunter das „Raiffeisenspiel“, die Führung durchs Raiffeisenhaus mit Botschafterin Julie Georgis und ihrer Kollegin sowie der Auftritt der lateinamerikanischen Band Grupo Mazanar).

Stephanie Neuhaus vom Caritasverband Rhein-Sieg stellte sich zudem als neue Integrationsbeauftragte bei der „Aktion Neue Nachbarn“ vor. Die Nachfolgerin von Simon Mputu-Ngimbi, die seit dem 1. Juli im Amt ist, betonte, dass ihr die Förderung der Willkommenskultur für geflüchtete Menschen und deren Unterstützung in allen Lebensbereichen sehr wichtig sei. „Ganz offensichtlich gibt es hier viele Menschen, die Interesse am gegenseitigen Kennenlernen haben“, sagte Stephanie Neuhaus mit Blick auf das fröhliche Miteinander rund um das Raiffeisenhaus.

Die Arbeitsgruppe im Raiffeisen-Garten ist ein Kooperationsprojekt des Vereins „Mach mit Flammersfeld“, der Flüchtlingshilfe Flammersfeld (in beiden arbeitet Christa Frey ehrenamtlich mit) und der Gartengruppe der Lebenshilfe. „Wir arbeiten jede Woche gemeinsam in den Beeten“, berichtete die erfahrene Gärtnerin im Gespräch mit unserer Zeitung. „Das läuft nun seit zwei Jahren sehr gut. Den Menschen, die hier mitwirken, bedeutet das ganz viel. Sie sind mittendrin, es ist ihr Garten.“

Das Allerwichtigste sei, dass die Geflüchteten gesehen würden: „Dieser Ort ist ein besonderer Mittelpunkt.“ Der Einfluss der anderen Kulturen sei sehr bereichernd, denn alle hätten ihre eigenen Techniken und auch spezifisches Saatgut. „Auch der örtliche Kindergarten weiß Bescheid und ist hier gern zu Gast. Hier passiert ganz viel. Ich bin begeistert“, schwärmte Christa Frey. Abschließend wies die Koordinatorin noch darauf hin, dass der Garten stets für jeden geöffnet sei. „Wir freuen uns immer sehr über Besucher.“

Garten ist offen für alle

Das interkulturelle Gartenfest wurde unterstützt vom Caritasverband Rhein-Sieg, der „Aktion Neue Nachbarn“ im Erzbistum Köln sowie der Jugendpflege der VG Altenkirchen-Flammersfeld. Es fand im Rahmen der diesjährigen „Raiffeisen-Woche“ statt, die von der VG Hamm/Sieg und der VG Altenkirchen-Flammersfeld ausgerichtet wird. Der frei zugängliche Bauerngarten befindet sich in unmittelbarer Nähe des Raiffeisenhauses in der Flammersfelder Raiffeisenstraße 11.

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