Christdemokraten bleiben weiterhin stärkste Fraktion - Verluste für SPD und Bündnis'90/Die Grünen
Ein Ergebnis der Kommunalwahl: Stadtrat Wissen mit gestärkter FWG
Die Kreuzchen sind gemacht, und die Stimmen ausgezählt: Im Stadtrat Wissen geht es mit leichten Verschiebungen weiter. Foto: Röder-Moldenhauer
Röder-Moldenhauer

Wissen. Ähnlich wie im Verbandsgemeinderat, führt das Ergebnis der Kommunalwahl auch im Wissener Stadtrat nicht zu tief greifenden Veränderungen. Stärkste Kraft sind nach wie vor die Christdemokraten. Gewinner in der Siegstadt ist eindeutig die FWG.

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Von den fast 9000 Einwohner in Wissen waren am Sonntag 6250 Bürgerinnen und Bürger stimmberechtigt. Von diesem Recht machten allerdings nur 3541 Wähler Gebrauch, woraus sich eine Wahlbeteiligung von 56,7 Prozent ergibt. Gleichwohl hatten die Wahlhelfer mehr als 76.500 Stimmen auszuzählen.

Im Vergleich zur Wahl 2019 verliert die CDU zwar zwei Prozentpunkte und kommt auf 45 Prozent der gültigen Stimmen, ist aber unverändert mit elf Sitzen in dem Gremium vertreten. Zuwachs verzeichnet die FWG: Sie kommt auf satte 22,9 Prozent, was eine Steigerung gegenüber 2019 um 7,7 Prozentpunkte bedeutet. Aus ihren bislang vier Sitzen werden damit sechs.

Mit 22,0 Prozent folgt die SPD, die 1,2 Prozent verliert. Die Fraktion der Sozialdemokraten schrumpft damit leicht von sechs auf fünf Mandatsträger. Weiterhin mit am Stadtratstisch sitzt die Partei Bündnis'90/Die Grünen, wenngleich die Wähler ihr nicht mehr so gut gesonnen waren wie noch vor fünf Jahren. Das Minus von 3,8 Prozentpunkten (von 13,9 auf 10,1 Prozent) führt dazu, dass künftig noch zwei statt bisher drei Grüne im Wissener Stadtrat vertreten sein werden.

Stimmen der Fraktionssprecher

Sebastian Papenfuß, CDU-Fraktionssprecher im bisherigen Stadtrat, spricht mit Blick auf den Wahlausgang von einem „sehr stabilen und guten Ergebnis“, welches zeige, dass sich die Arbeit der vergangenen fünf Jahre gelohnt habe. „In der politischen Ratsarbeit liegen CDU und FWG nah beieinander“, sagt Papenfuß, „und wir freuen uns auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit.“

Mit diplomatischen Worten führt sein Kollege Jürgen Linke von der SPD-Stadtratsfraktion den Rückgang in der Wählergunst darauf zurück, „dass es keinen Rückenwind aus Berlin gab.“ Deutlich verärgert zeigt er sich über den schon vor einiger Zeit erfolgten Parteiwechsel eines Stadtbeigeordneten, der jetzt per FWG-Liste wieder in den Rat gewählt wurde: „Das hat uns den Sitz gekostet.“ Überrascht habe ihn, so Linke, dass er selbst von Listenplatz 9 ganz nach vorne gewählt worden sei. Ähnlich weit vorgerückt ist Andre Kloft (von zwölf auf drei), was laut Linke als Nachwirkung jener Zeit zu werten ist, in der die Bürgerinitiative gegen die wiederkehrenden Beiträge sehr aktiv auftrat.

Karin Kohl, Fraktionssprecherin der Grünen, schickt ihrer Analyse einen Dank an die Wähler voraus, die der Partei ihre Stimme gegeben haben: „Das ist ein Zeichen dafür, dass wir in den vergangenen fünf Jahren einiges richtig gemacht haben, und zugleich Ansporn, dies auch in der kommenden Wahlperiode tun zu wollen.“ Allerdings werde dies mit nun zwei Ratssitzen nicht unbedingt leichter, bedauert sie den Verlust eines Mandats.

FWG-Sprecher Paul Nickel war bei der Anfrage unserer Zeitung verhindert und konnte daher aktuell keine Stellungnahme abgeben.

Hier die gewählten Vertreterinnen und Vertreter der einzelnen Parteien und der Wählergemeinschaft für den kommenden Rat der Stadt Wissen:

Für die CDU: Claus Behner, Katrin Salveter, Johannes Ortheil jr., Andreas Winters, Sebastian Papenfuß, Ulrich Marciniak, Andreas Schultheis, Bernhard Lorsbach, Birgit Schulte, Jörg Hirsch und Robert Leonards.

Für die FWG: Paul Nickel, Antonia Drewello, Ralf Meurer, Dagmar Mockenhaupt, Horst Pinhammer, Michael Rödder.

Für die SPD: Jürgen Linke, Joachim Baldus, Andre Kraft, Frank Röck und Thomas Steiger.

Für Bündnis'90/Die Grünen: Karin Kohl und Bernd Kuball.

Aller Voraussicht nach wird der neu gewählte Stadtrat erstmals im Spätsommer zusammenkommen. Geplant ist die konstituierende Sitzung für Mittwoch, 4. September.

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