„Ich habe mich auf diesen Tag gefreut“, sagt Ottmar Haardt, Bevollmächtigter des Vorstands der TÜV Rheinland AG, bei der offiziellen Übergabe der Urkunde an die Unternehmerfamilie Stolfig. Erst im Dezember sei der Kontakt zwischen dem mittelständischen Betrieb aus dem AK-Land und der Prüfstelle zustande gekommen. Innerhalb von zwei Wochen sei dann, berichtet Haardt, die Testung, selbst über die Weihnachtsfeiertage, über die Bühne gegangen, so dass die Firma Ende Dezember das begehrte Zertifikat in den Händen halten konnte. Das Unternehmen aus Eichelhardt habe die Prüfungen hervorragend bestanden, die Filterwirkung der medizinischen Masken liege bei fast 100 Prozent. „Sie haben ein gutes Produkt“, sagt Haardt an die Adresse der beiden Geschäftsführer Wei Hong und Ehemann Peter Stolfig gerichtet. Haardt spricht von einem Meilenstein für den Betrieb.
Wei Hong, Diplom-Wirtschaftsingenieurin, erläutert, warum das TÜV-Zertifikat so wichtig für das heimische Unternehmen ist. Ohne eine entsprechende Zertifizierung finde der Betrieb keine großen Abnehmer aus der medizinischen Branche, wie beispielsweise Krankenhäuser. Nun sei das Unternehmen in vollem Umfange wettbewerbsfähig. „Bislang sind wir auf der Landstraße unterwegs gewesen, jetzt fahren wir auf der Autobahn“, wählt Wei Hong einen anschaulichen Vergleich.
Dass medizinische Masken ab heute bundesweit Pflicht im ÖPNV und beim Einkaufen in den Geschäften sind, steigert natürlich ebenfalls die Attraktivität und die Nachfrage nach entsprechenden Produkten. Die Zahl der Angestellten in diesem Firmenzweig soll von 20 auf 50 aufgestockt werden. „Wir suchen neue Mitarbeiter“, so die Chefin.
Der Schwerpunkt des Unternehmens, das erst seit sechs Jahren in Eichhelhardt ansässig ist, liegt eigentlich in der Entwicklung von Leichtbaukomponenten wie sie in der Automobilindustrie zum Einsatz kommen. Doch als im August vergangenen Jahres die Produktion stockte und eine Halle leer stand, stieg die Firma in die Herstellung von Alltags- und medizinischen Masken ein. Die Stückzahl liegt laut Pressemitteilung bei über 300.000 am Tag. Das Unternehmen habe aus der Not eine Tugend gemacht, gratuliert die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin und SPD-Landtagskandidatin Sabine Bätzing-Lichtenthäler der Eichelhardter Firma zu ihrem Erfolg. Der Einstieg des Unternehmens in die Produktion vom Schutzmasken sei eine mutige Entscheidung und große Leistung gewesen.
Ähnlich sieht es der CDU-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bundestag, Erwin Rüddel. Er sei stolz und froh, dass ein solches Unternehmen in seinem Wahlkreis ansässig sei. Rüddel erinnert an den Engpass im Frühjahr vergangenen Jahres und betont, dass Firmen wie die EPG Pausa GmbH ihren Beitrag dazu leisten, dass Europa und Deutschland in der Herstellung medizinischer Produkte unabhängiger vom Weltmarkt würden. Auch Landrat Peter Enders, VG-Bürgermeister Fred Jüngerich und Ortsbürgermeister Rainer Zeuner beglückwünschten die heimische Firma. Der Kreis, so Enders, habe bereits 5000 medizinische Masken für die Mitarbeiter der Kreisverwaltung bestellt.
Der Mund-Nasen-Schutz werde uns im Alltag noch sehr lange eng begleiten, die Produktion sei somit ein lukratives Geschäft, ist Unternehmerin Wei Hong überzeugt: „Die Maske wird das Taschentuch der Zukunft.“