Sozialpädagoge Dominic Pritz tourt an drei Tagen in der Woche durch die Kreisstadt Altenkirchen mit dem „Maja-Mobil“ – auch der Konrad-Adenauer-Platz zählt zu seinen Anfahrtsorten. Das Wort „Maja“ steht für „Mobile Aufsuchende JugendArbeit“ in Altenkirchen. „Je nach Jahreszeit habe ich Tee, Wasser oder Äpfel dabei und Gesellschaftsspiele und dann fahr ich an bestimmten Punkten in der Stadt mit dem Bus vor und setze mich dort hin“, berichtet Pritz. Die Kinder und Jugendlichen würden dann meist von sich aus auf ihn zu kommen und den Kontakt suchen. „Da kommen superinteressante Gespräche zustande“, berichtet Pritz. Sein Klientel sind Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 27 Jahren. Pritz ist meist von etwa 12 bis 16 Uhr unterwegs im Altenkirchener Stadtgebiet. „Das variiert, auch nach den Schulzeiten“, so Pritz. „Ich fahre auch verschiedene Plätze an wie beispielsweise den Parc de Tarbes oder den Skatepark, der Konrad-Adenauer-Platz ist meist die Endstation“, so Pritz.
Seit 1. Oktober 2024 hat er die 50-Prozent-Stelle für „Maja“ inne. Auch Netzwerkarbeit mit verschiedenen Institutionen zählt zu seinen Aufgaben. Vor ihm waren Wiebke Herbeck und Katja Manz-Schumann für „Maja“ unterwegs. Derzeit sucht das Kompa in einer zweiten Ausschreibung für eine 50-Prozent-Stelle noch Unterstützung. Die „Maja“ ist als ergänzendes Angebot zum Kompa zu verstehen und richtet sich an junge Menschen, die ihre Freizeit an informellen Treffpunkten „auf der Straße“ verbringen.

So können auch junge Menschen berücksichtigt werden, die nicht den Weg ins Kompa finden. Wichtig bei „Maja“ ist, dass sich Pritz hierbei den individuellen Vorstellungen, Wünschen aber auch Problemen der Kinder und Jugendlichen widmet. „Maja“ ist noch mal ein besonderer Ort, da hier auch keine „Hausregeln“ gelten – in gewisser Weise ist der kleine Bus mit seinen gemütlichen Sitzbänken ein „Safe Space“ für die jungen Leute. Wichtig zu wissen: „Maja“ ersetzt nicht andere Formen der Erziehungshilfe, der Jugendsozialarbeit oder die Jugendarbeit in Einrichtungen, sondern ergänzt diese um den aufsuchenden Ansatz, wie es auf der Internetseite des Kompa heißt. Und weiter: „Mit einem hohen Grad an Flexibilität und methodischer Vielfalt orientiert sich mobile Jugendarbeit an den wechselnden, in der Regel problembelasteten Lebenswelten ihrer Adressaten. Ziel dieser Arbeit ist es, junge Menschen bei der Durchsetzung ihrer Interessen zu fördern und ihnen auch in schwierigen Lebenslagen unterstützend zur Seite zu stehen.“

Probleme am Konrad-Adenauer-Platz in Altenkirchen
Wie gefährlich ist der Konrad-Adenauer-Platz in Altenkirchen? Eigentlich sollen hier Kinder spielen und Erwachsene entspannen. Der Platz gilt aber als Drogenumschlagspunkt und als „gefährlicher Ort“. Was tut die Stadt dagegen?
Nach vier Monaten „Maja“ zieht Sozialpädagoge Dominic Pritz bereits ein positives Fazit. Er merkt deutlich, dass viele junge Leute in Altenkirchen „oftmals einfach jemanden zum Reden brauchen, da viele Sachen auf der Seele liegen.“ Lösungsorientierung ist ihm ebenso ein Anliegen – so vermittelt Pritz bei Beratungsbedarf auch gerne an Fachstellen.