Nachwuchs ist gesichert
DLRG Bad Marienberg und Altenkirchen gut aufgestellt
Der zweite Vorsitzende der DLRG-Ortsgruppe Bad Marienberg Dominik Gerz, der erste Vorsitzende Sören Harpel und Schatzmeisterin Michaela Asbach beim Schwimmtraining im Marienbad. Nächstes Jahr feiert die Ortsgruppe ihr 50-jähriges Bestehen.
Annika Stock

Während die DLRG Altenkirchen voller Vorfreude auf den Hallenbad-Neubau blickt, ist in Bad Marienberg eine Sanierung des Schwimmbads früher oder später absehbar. Wir besuchten die Ortsgruppen und stellten fest: Nachwuchssorgen gibt es nicht.

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Kinder springen koordiniert ins kühle Nass und tauchen fleißig nach den Ringen, die der erste Vorsitzende der DLRG-Ortsgruppe Bad Marienberg, Sören Harpel, ins Wasser gleiten lässt. Zum Schwimmtraining, das immer jeden Montag von 16 bis 20 Uhr im Marienbad stattfindet, ist gut was los. Etwa 150 Kinder sind jedes Mal dabei, wie Harpel ausführt. Etwa 12 bis 18 Betreuer stehen normalerweise für die Trainingseinheiten bereit - nur heute ist Improvisationstalent gefragt, da viele krank sind oder im Urlaub. „Wir haben derzeit 450 Mitglieder, davon sind zwei Drittel Kinder und Jugendliche“, berichtet Harpel im Gespräch mit unserer Zeitung. Wenn die jungen Nachwuchsschwimmer ihre Begeisterung für die DLRG entdeckt haben, hilft man gerne später als Betreuer bei der Schwimmausbildung mit. „Das ist eine gute Unterstützung, man erlernt hierbei auch soziale Kompetenz“, führt Harpel mit Blick auf die Unterstützung beim Schwimmtraining aus. Und betont: „Jeder, der hier steht, macht das ehrenamtlich.“

„Das Kind, das heute hier schwimmen lernt, ist die Rettungskraft von morgen“, sagt Sören Harpel, erster Vorsitzender von der DLRG-Ortsgruppe Bad Marienberg.
Rolf Vennenbernd. picture alliance / Rolf Vennenbernd/dpa

Neben den Grundlagen des Seepferdchens gibt es beim Deutschen Rettungsschwimmabzeichen (DRSA) unterschiedliche Abzeichen in verschiedenen Kategorien: Bronze, Silber und Gold (siehe Info-Kasten). Als Rettungsschwimmer beziehungsweise Ausbildungshelfer kann man weitere Qualifikationen erwerben. Die Rettungsschwimmer-Ausbildung der DLRG bildet die Grundlage für sämtliche weitere Qualifizierungen, die man bei der DLRG erwerben kann (Bootsführer, Taucher, Funker, etc.). Einen Bootstrupp (Wasserrettungszug) hat die DLRG Bad Marienberg ebenfalls, der bei Gefahrenereignissen zur Stelle ist. „Das Kind, das heute hier schwimmen lernt, ist die Rettungskraft von morgen“, sagt Harpel. Dennoch habe man bei der DLRG Bad Marienberg Wartelisten mit Blick aufs Schwimmtraining von einem halben bis zu einem Jahr.

Das Schwimmbad stammt aus dem Jahr 1995. Früher oder später zeichnet sich sicher das Thema Sanierung ab, dennoch betont Harpel, dass man „immer in einem guten Dialog mit der Marienbad GmbH“ und der VG Bad Marienberg sei und dann auch eine Lösung finden werde.

Derzeit findet das Schwimmtraining der DLRG Altenkirchen noch im alten Hallenbad statt. Bis das neue Hallenbad an der Glockenspitze eröffnet ist, finden hier die Trainingseinheiten noch statt.
Annika Stock

Die DLRG-Gruppe Altenkirchen blickt voller Vorfreude auf den Hallenbad-Neubau, der sich direkt in Blickrichtung zum alten Hallenbad befindet. Um Nachwuchs muss man sich auch hier nicht sorgen. Wie der Erste Vorsitzende Harald Bracht und Pressewartin Diana Pflicht berichten, sei man bereits dabei, die dritte Generation von Schwimmkindern auszubilden. Viele Menschen, die zuvor früher Schwimmkurse der Ortsgruppe besucht haben, geben die Begeisterung für das kühle Nass an ihre Kinder weiter.

Der Trend, dass vor allem Kinder motorische Defizite beim Schwimmen aufweisen, war schon vor den Corona-Jahren vorhanden, habe sich aber dadurch noch mal verstärk, wie Brecht zurückblickt. Man arbeite noch den Rückstau von der Pandemie bei den Schwimmwartelisten ab. Die DLRG Altenkirchen bietet in Kooperation mit der Kreisvolkshochschule auch einen Schwimmkurs für Erwachsene im Herbst (zwölf Wochen) an. 

Das neue Hallenbad in Altenkirchen wird vorraussichtlich im Herbst 2025 eröffnet.
Annika Stock

Da keine Schwimmgewässer in der Nähe sind, habe man sich auf die Schwerpunkte Wettkampf und Kinderschwimmen spezialisiert. „Zu Beginn hatten wir 50 Mitglieder, heute sind es 500“, berichtet Harald Brecht. Seit der Ahr-Flutkatastrophe sei man auch dabei, sich weiter im Bereich DLRG-Einsatzschiene fortzubilden. Jedoch sei dies auch sehr personal- und vor allem kostenintensiv, wie Brecht betont. Die ersten Ausbildungen seien in diesem Bereich bereits abgeschlossen, sowohl Frauen als auch Männer zählen zur Rettergruppe. Beide betonen, dass in Altenkirchen ein ganz großes ehrenamtliches Engagement hinter dem DLRG-Ortsverein steht. „Wir haben hier viele tolle Leute“, lobt Pflicht.

„Für uns ist es auch denkbar, später ebenso Babyschwimmkurse im neuen Hallenbad anzubieten“, blickt Diana Pflicht voraus. Für die Ortsgruppe steht fest: „Egal, wie lange die Fertigstellung des neuen Hallenbads dauert - noch ist der Herbst 2025 als Termin für die Eröffnung anvisiert – Sie können (voller Vorfreude) warten.“

So wird man Rettungsschwimmer

Wer Rettungsschwimmer werden möchte, muss das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen (DRSA) ablegen. Dazu gehört eine Prüfung, hier wird im theoretischen Teil Fachwissen abgefragt und in der Praxis müssen verschiedene Schwimmvorgaben erreicht werden. Als Vorbereitung auf die Prüfungen werden bei Trainingseinheiten die körperliche Fitness, Wasserrettung und Erste-Hilfe-Maßnahmen geübt. Je nach Einsatzgebiet (Schwimmbäder, Freiwasser oder Wasserrettung) unterscheidet man bei den Abzeichen zwischen Bronze (Mindestalter 12 Jahre), Silber (Mindestalter 14 Jahre) und Gold (Mindestalter 16 Jahre). Beliebt ist auch die Option, als Rettungsschwimmer an Nord- und Ostsee aktiv zu sein - hierfür ist eine Basisausbildung (Rettungsschwimmer Silber und Erste-Hilfe-Kurs) erforderlich. Ortsgruppen aus ganz Deutschland stellen hier Rettungsschwimmer, auch Menschen, die nicht im Verein tätig sind, können sich bewerben. Weitere Infos (DRSA): https://www.dlrg.de/informieren/ausbildung/rettungsschwimmabzeichen/

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