Das Haushaltssicherungskonzept ist für verschuldete Gemeinden im Land Pflicht. Im Bemühen, mehr eigene Einnahmen zu erzielen und gleichzeitig die Ausgaben zu reduzieren, hat der Stadtrat mehrere Punkte aufgenommen, die helfen sollen, das Loch in der Kasse ein klein wenig zu schließen. Dabei handelt es sich zum Beispiel um die erhöhten Gebühren für gemietete Dauerparkplätze im Parkdeck „Buschkamp“.
Kostensparend soll sich zudem die reduzierte Inanspruchnahme des Bauhofs auswirken. Bei den freiwilligen Leistungen der Stadt besteht kaum Einsparpotenzial, denn diese machen laut Haushaltssicherungskonzept lediglich 1,1 Prozent aller Aufwendungen aus. Das Konzept, zu dem es im Stadtrat keine intensive Diskussion mehr gab, verweist letztlich auf die strukturelle Finanzmisere: „Der Stadt Wissen ist es derzeit nicht möglich, aus eigenen Kräften einen Augleich zu schaffen.“
Weit zurück reicht eine Entscheidung des Stadtrates in Sachen Ausbaubeiträge. Zu der vor neun Jahren ausgebauten Straße „Im Herrenhain“ hatte es gerichtliche Klagen dreier Anlieger und 2014 ein Urteil des Verwaltungsgerichtes gegeben. Danach ergab eine erneute Verkehrszählung, dass der Gemeindeanteil an den Baukosten zu niedrig angesetzt war, er steigt nun von 25 auf 40 Prozent.
Da die Verwaltung seit geraumer Zeit sämtliche Wegeparzellen erfasst, um eine Basis für die Berechnung der wiederkehrenden Ausbaubeiträge zu haben, mussten jetzt noch fünf kleine Stichwege gewidmet werden. Wie Jens Profitlich von der VG-Verwaltung erläuterte, ist dies zwingende Voraussetzung, damit sie in der „Solidargemeinschaft wkB“ zum Tragen kommen. Im Einzelnen handelt es sich um Stichwege in der Hachenburger Straße, Stadion-, Schloss-, West- und Wiesenstraße.
Im Zusammenhang mit dem geplanten Ausbau der Holschbacher Straße (K 66), der im kommenden Jahr erfolgen soll, befasste sich der Stadtrat erneut mit den notwendigen Umleitungsstrecken. Wie Bürgermeister Berno Neuhoff konkretisierte, lässt der Kreis im Vorfeld sowohl die Strecke in Richtung Galgenberg sanieren (ab 20. Juni) als auch die Pirzenthaler Straße (K 67) ertüchtigen (ab 25. Juli).
Bei einer Enthaltung stimmte der Rat zu, dass beide Straßen im Anschluss an den Ausbau zur Gemeindestraße abgestuft werden. Was aus dem Reststück der K 66 in Richtung Landesgrenze (über Hagdorn) wird, ist noch offen; laut Neuhoff sollen mit Blick auf den Wirtschaftswegebau Förderanträge beim Dientleistungszentrum Ländlicher Raum und an das Leader-Programm gestellt werden.
Wie der Bürgermeister außerdem mitteilte, haben die Verbandsgemeindewerke einen Zeitplan für die notwendigen Kanalerneuerungen in der Innenstadt vorgelegt. Demnach geht es nach Ostern mit dem Abschnitt der Rathausstraße zwischen „Im Buschkamp“ und Schulstraße los, im Sommer folgt dann der untere Teil der Schulstraße.