Neunt- und Zehntklässler der Hermann-Gmeiner-Realschule plus informierten sich über Vielfalt an Ausbildungsmöglichkeiten
Die erwas andere Ausbildungsbörse: Einzelgespräche statt Messerummel in Daaden
Schüler sind die Fachkräfte von morgen. Bodo Alhäuser, Ausbildungsleiter der Firma Mubea, war einer von 17 Firmenvertretern, die die Jugendlichen der Hermann-Gmeiner-Realschule plus in Daaden zu Ausbildungsmöglichkeiten berieten. Foto: Carolin Raab
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Daaden. Der Schulabschluss steht an – aber was kommt danach? Bei der Antwort hilft den Schülern der Hermann-Gmeiner-Realschule plus in Daaden normalerweise die alljährliche Ausbildungsbörse, bei der sich regionale Unternehmen und weiterführende Schulen vorstellen. Die nunmehr 15. Ausgabe dieser beliebten Messe hätte im Mai stattfinden sollen – musste jedoch aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden. Deshalb überlegte sich das Organisatorenteam um Berufscoach Christine Schlosser eine mit den Hygieneauflagen kompatible Alternative: den Firmensprechtag. Dieser fand nun am Samstag im Schulgebäude statt und bot den Schülern der Jahrgangsstufen 9 und 10 die Möglichkeit, in den Klassenräumen terminierte Einzelgespräche mit Vertretern der Firmen zu führen.

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Das Coronavirus hat den Jugendlichen bei der Berufswahl einige Steine in den Weg gelegt – Praktika wurden abgesagt, mancherorts fielen Infoveranstaltungen aus. Trotzdem betonen die Organisatoren des Sprechtags immer wieder, wie wichtig es gerade jetzt ist, dass die Jungen und Mädchen der Abgangsklassen mehr Eigeninitiative zeigen. Das heißt vor allem, sich selbstständig über mögliche Berufsfelder zu informieren, Bewerbungen zu schreiben und die zahlreichen Möglichkeiten der Beratung seitens der Schule zu nutzen. Auch Praktika kommt eine enorme Bedeutung zu: „Die Schüler machen am Arbeitsplatz oft einen noch besseren Eindruck als auf dem Zeugnis“, sagt Schulleiter Hans Joachim Laubenthal. Auch Christine Schlosser weiß aus Erfahrung: „Wenn man sich im Praktischen bewiesen hat, klappt es auch meist mit der Ausbildung.“

Insgesamt 17 Firmen, Behörden und weiterführende Schulen aus der Region waren auf dem Firmensprechtag vertreten; 96 Schüler hatten sich für Gesprächstermine angemeldet. Die Resonanz war also deutlich geringer als in den vergangenen Jahren bei der Ausbildungsbörse, als noch 48 Unternehmen ihre Stände in der Turnhalle aufgeschlagen hatten. Dies begründen die Organisatoren unter anderem mit Platzproblemen: Die Schule hat nur eine begrenzte Anzahl an Klassenzimmern für die Einzelgespräche zur Verfügung, und die Abstands- und Hygieneregeln müssen unbedingt eingehalten werden. Trotz alldem hat das Konzept Firmensprechtag aber auch viele positive Seiten. „Die Möglichkeit zu einem direkten Gespräch ist ein klarer Vorteil: Die Schüler können sich besser vorbereiten und haben mehr Zeit, Fragen zu stellen“, sagt Berufswahlkoordinatorin Nadine Krämer. „Das ist deutlich effektiver – von den Firmen kam auch eine entsprechende Rückmeldung.“

Für 2021 gibt es deshalb die Überlegung, eine Mischform aus Ausbildungsbörse und Firmensprechtag anzubieten, der die Vorteile aus beiden Konzepten kombiniert. In der nächsten Zeit geht es aber erst einmal darum, die auf dem Sprechtag gewonnenen Erkenntnisse mit den Schülern zu reflektieren und ihnen bei den Bewerbungen zu helfen. So klappt es hoffentlich trotz aller Widrigkeiten mit dem perfekten Ausbildungsplatz.

Von unserer Mitarbeiterin Carolin Raab

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