In Brachbach ist es die bisherige Praxis, dass die Finanzierung des Weihnachtsmarktes über die Ortsgemeinde als formelle Ausrichterin abgewickelt wird. Doch das erweise sich als zunehmend schwieriger. Als Beispiel nennt Ortsbürgermeister Steffen Kappes die Spenden. Diese werden aktuell bei den ortsansässigen Firmen erfragt. „Die Firmen hätten dann auch gerne eine Spendequittung“, sagt Kappes. Und diese stelle die Ortsgemeinde auch gerne aus. Doch das gehe nicht so schnell. Denn erst einmal müsse die Spende gezahlt werden, diese müsse dem Rat vorgelegt werden, und dieser beschließe die Annahme der Spende. Und dann dauert es wieder etwas, bis der Haushalt vom Rat beschlossen werde und die Spendenquittung letztendlich ausgestellt werden könne.
Um diese bürokratischen Irrungen und Wirrungen zu vermeiden, soll sich in Zukunft ein Trägerverein um den Weihnachtsmarkt – und weitere Veranstaltungen im Ort – kümmern. Und die Idee, wer diesen Verein stellen wird, gibt es auch schon. Denn vor den Kommunalwahlen im Juli dieses Jahres hat sich eine freie Wählergruppe gegründet. Diese lose Vereinigung solle zukünftig in einen Verein umgewandelt werden.
“Die Abläufe sind dann einfacher."
Steffen Kappes, Ortsbürgermeister Brachbach
„Die Abläufe sind dann einfacher“, sagt der Brachbacher Ortsbürgermeister. Eine Vermischung zwischen Politik und der Arbeit des zu gründenden Trägervereins als Organisator für verschiedene Veranstaltungen im Ort sieht Kappes aber nicht. Auch soll der Trägerverein keine Konkurrenz zum Brachbacher Heimatverein sein. „Jeder weiß, der Heimatverein macht schon sehr viel“, so Kappes.
Nun soll der Gemeindevorstand gemeinsam mit den Vertretern der Interessengemeinschaft Weihnachtsmarkt und den Vertretern der Wählervereinigung einen Satzungsentwurf erarbeiten, der dann die Gründung eines gemeinnützigen eingetragenen Vereines ermöglicht. In diesem Verein soll die Ortsgemeinde Brachbach selbst ebenfalls Mitglied sein. Deren Interessen sollen innerhalb des Vereins durch den Ortsbürgermeister vertreten werden, wie es in der Vorlage für den Ausschuss heißt.
Nun soll erst mal zu einer Interessensbekundungsveranstaltung eingeladen werden. Auch Personen, die nicht Bürger der Ortsgemeinde Brachbach sind, sollen die Möglichkeit haben, in dem Trägerverein Mitglied zu werden.
Planungen für 555-Jahr-Feier
Eigentlich stand im Jahr 2021 die 550-Jahr-Feier in Brachbach an. Doch Corona machte dem einen Strich durch die Rechnung. Die Planungen waren bereits in vollem Gange, ein Festausschuss gegründet, da wurde im Dezember 2020 erst mal alles auf Eis gelegt.
„Wir würden die Planungen gerne wieder aufnehmen“, sagt Steffen Kappes, Ortsbürgermeister Brachbachs, auf der Kultur-Ausschusssitzung. Denn 2026 steht die 555-Jahr-Feier an, die diesmal mit großer Wahrscheinlichkeit nicht wegen einer Pandemie abgesagt werden muss. Gleich bei null muss man aufgrund der Vorbereitungen nicht anfangen. Die Mitglieder des damaligen Festausschusses und des Jugendausschusses sowie die Vereine sollen nun gefragt werden, wer sich für die Jubiläumsfeier engagieren möchte. Zudem müssen die Posten im Festausschuss neu besetzt werden, so muss etwa ein Vorsitzender gewählt werden. Das solle möglichst Anfang kommenden Jahres geschehen. Denn das Jahr 2026 ist dann auch nicht mehr allzu weit entfernt. lrs