Westerwälder Weidetiertag
Der stille Schatten von Alpakas, Schafen und Ponys 
Mit vier seiner Alpakas wird auch der Hof Erlenbruch aus Friesenhagen beim ersten Westerwälder Weidetiertag am kommenden Sonntag, 15. Juni, dabei sein. Das Familienfest an der Mörsbacher Grillhütte ist zugleich eine Infoveranstaltung rund um das Thema Wolf.
Henrica Gehrmann. Henrica Gehrmann.

Im Westerwald machen derzeit drei Wolfsrudel den Weidetierhaltern das Leben schwer. Die Idee eines ersten Westerwälder Weidetiertages soll daher zu mehr öffentlicher Wahrnehmung beitragen. Was die Gäste am Sonntag, 15. Juni, in Mörsbach erwartet.

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Schafe, Ziegen, Alpakas, Rinder und Ponys – sie alle werden dabei sein beim ersten Westerwälder Weidetiertag am Sonntag, 15. Juni, in Mörsbach. Zu dem bunten Familienfest gehört aber noch eine weitere Komponente, und die hat mit einem anderen Tier zu tun, das an der dortigen Grillhütte zwar nicht zu sehen sein wird, für die Veranstalter aber allgegenwärtig ist – der Wolf.

Gemeinsame Veranstalter dieser Premiere sind die Bürgerinitiative (BI) Wolfsprävention Westerwald und der Verein Weidezone Deutschland. BI-Sprecherin Bianca Belleflamme (Selbach) beschreibt die Motivation so: „Wir wollen auf unsere Problematik aufmerksam machen.“ Mit dem ebenso unterhaltsamen wie informativen Fest möchten die Organisatoren auch jene Personengruppen ansprechen, die sich bislang vielleicht eher wenig mit der Wolfsthematik auseinandergesetzt haben. Denn, so ist Bianca Belleflamme überzeugt: „Wenn wir im Wolfsmanagement nicht aktiver werden, können wir unsere Tiere in ein paar Jahren nicht mehr mitbringen.“

Von 11 bis 17 Uhr an der Mörsbacher Grillhütte

Gleichwohl stehen bei diesem besonderen Aktionstag (11 bis 17 Uhr) das ungezwungene Miteinander und die tierischen Begegnungen im Vordergrund. Vor allem auf die Kinder warten verschiedene kostenfreie Mitmach- und Bastelaktionen. Mädchen und Jungen können sich schminken lassen, Hufeisen und Ponys bemalen und bei einem Weidetierquiz kleine Preise gewinnen. Präzisionsspiele mit einem Minibagger dürften auch bei Erwachsenen den Ehrgeiz wecken. Der Eintritt zu dem Gelände an der Grillhütte (zwischen den Ortsteilen Niedermörsbach und Burbach) ist frei.

Offiziell eröffnet wird der Westerwälder Weidetiertag um 14 Uhr, unter anderem mit ein paar Worten von Bürgermeister Berno Neuhoff aus der benachbarten Verbandsgemeinde Wissen. Weitere Grußworte sind möglich. Dank einiger Sponsoren (von heimischen Geldinstituten und einem Wissener Supermarkt über Bäcker und Metzger bis zu einem Gartenbaubetrieb und einem Baumaschinen-Dienstleister) können sich die Besucher auf eine Verpflegung mit regionalen Produkten zu familienfreundlichen Preisen freuen. Abgerundet wird das Speisenangebot durch leckere Kuchenspenden.

Fünf Weidetierhalter aus der Region tragen wesentlich zu dem abwechslungsreichen Programm für Groß und Klein bei: Alpakas vom Hof Erlenbruch aus Friesenhagen, Schafe der Familie Becker aus Rosenheim, Limousinkühe mit Kälbchen vom Hof Idelberger aus Mörsbach, Ponys der Ponyschule Görsbachtal aus Selbach sowie Schwarzhalsziegen vom Ziegenwanderbetrieb aus Derschen. Außerdem gibt es spannende Schauvorführungen rund um Weidetiere, beispielsweise „Horse & Dog Activity“ mit Laura Bachmann.

„Wir möchten sachlich informieren und gleichzeitig zeigen, wie wertvoll unsere Weidetiere für die Region sind.“
BI-Sprecherin Bianca Belleflamme

Daneben legt die Veranstaltung viel Wert auf sachliche Information und regen Austausch. Zwei Vertreter des rheinland-pfälzischen Koordinationszentrums Luchs und Wolf (Kluwo) bringen nicht nur jede Menge Fachkenntnis mit, sondern auch Infos zu Förderanträgen und Modelle für wolfsabweisende Zäune. Wer zu Letzteren praktische Fragen hat, kann sich ein paar Meter weiter am Stand des Agrarhandels Kaspers aus Gebhardshain beraten lassen. Daneben stehen aus dem Kreis Altenkirchen auch Vertreter des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau für Gespräche bereit – Weidetierhalter können also einen direkten Draht zu ihrem Berufsverband knüpfen und erhalten Informationen aus erster Hand.

Die Organisatoren sind bestens vorbereitet, selbst Helfer von Feuerwehr und Deutschem Roten Kreuz stehen parat. BI-Sprecherin Bianca Belleflamme unterstreicht: „Wir möchten sachlich informieren und gleichzeitig zeigen, wie wertvoll unsere Weidetiere für die Region sind. Besonders freuen wir uns, dass Tierhalter hier direkte Beratung zu Fördermöglichkeiten erhalten.“ Ihre Hoffnung ist, am Sonntag möglichst viele Gäste begrüßen zu können: „Wenn es gut läuft, ist eine jährliche Wiederholung absolut vorstellbar.“

Mehr Informationen im Internet: www.wolfsprävention-westerwald.de

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