Blaues Gebäude an der Grundschule wird umgebaut - Zwei weitere Gruppen entstehen
Der Bedarf ist groß: Ausbau der Kita in Herdorf startet
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Auf der Stadtratssitzung in Herdorf wurden die aktuellen Pläne des städtischen Kitaausbaus an der Grundschule vorgestellt. Foto: Thomas Leurs
Thomas Leurs

In der kommenden Woche soll es losgehen mit dem Ausbau der städtischen Kita in Herdorf. Eine Außenstelle soll direkt bei der Grundschule im blauen Gebäude entstehen und so Platz für zwei zusätzliche Gruppen schaffen. Und die werden dringend gebraucht, denn die Warteliste ist lang.

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Auf der jüngsten Stadtratssitzung am vergangenen Mittwoch wurde der aktuelle Stand vorgestellt. Bereits im April könnte der Kitaausbau in Herdorf fertig sein.

Schon viel Planungsarbeit steckt in der Erweiterung der städtischen Kindertagesstätte in unmittelbarer Nähe zur Grundschule. Ende Mai hat die Stadt die Baugenehmigung erhalten, wie Stadtbürgermeister Uwe Geisinger vorträgt. Einen Monat später folgt die Genehmigung des vorzeitigen Maßnahmenbeginns. Denn nach dem Andrang auf Kitaplätze kann der Baubeginn gar nicht früh genug starten. Mit dem Architekturbüro Schmidt aus Betzdorf sind die Planungen in diesem Sommer weiter vorangeschritten. Einen Starttermin gibt es auch schon. Es ist der kommende Montag, 14. Oktober.

Außenstelle im Sommer schlüsselfertig

Das sogenannte blaue Gebäude ist eine ursprüngliche Erweiterung der Grundschule, die aber schon länger nicht mehr gebraucht wird und seitdem ungenutzt ist. Darin sollen in Zukunft zwei weitere Gruppen der städtischen Kita untergebracht werden. „Die Arbeiten beginnen extra in den Ferien“, sagt Birthe Thomas, Sachbearbeiterin der Verbandsgemeinde. In einem ersten Schritt soll die Pausenhofüberdachung abgebaut werden. Und das bewusst in einer Zeit, in der kein Schulbetrieb ist. Die Fertigstellung ist für April 2025 geplant, spätestens aber im kommenden Sommer soll die Außenstelle „schlüsselfertig“ sein.

An der Stelle, an der derzeit die Pausenhofhalle ist, sollen in Zukunft Parkflächen entstehen. Grob beschreibt Thomas den anwesenden Stadtratsmitgliedern, wie die Kita aufgebaut sein soll. Es wird einen Sanitärbereich geben, einen kleinen Essbereich beziehungsweise eine Mensa, ausgegliedert dabei noch eine Küche und Nebenräume. Zudem wird es auch einen Mehrzweckraum geben.

Kosten von 1,6 Millionen Euro

Von außen wird sich das Gebäude kaum verändern. „Es bekommt einen neuen Anstrich und neue Fenster“, führt Thomas fort. Im Inneren wird aber einiges geschehen. Das Gebäude wird komplett entkernt. Die Kosten für den Ausbau liegen bei 1,6 Millionen Euro. 985.000 Euro erhält die Stadt als Förderung, gut 720.000 Euro muss die Stadt alleine aufbringen. Bei den unmittelbaren Planungen für den Ausbau gehe es auch gut voran.

Die Hälfte der Gewerke seien schon vergeben, so Thomas. Rainer Stockschläder, Fraktionssprecher der Liste „Bündnis90/Die Grünen–Die Linke“, erinnert daran, dass mit den 1,6 Millionen Euro nicht nur der Ausbau des Gebäudes finanziert wird. Zusätzlich eingepreist sind dort auch schon die Planungsausgaben, der Abbruch, die Arbeiten an der Außenanlage und etwa neue Möbel. Da es mit dem Ausbau in Zukunft zwei Standorte der städtischen Kita geben wird, solle der Hauptstandort „Am Stegelchen“ und die Außenstelle „Am Bähnchen“ heißen.

Gute Nachbarschaft aufbauen

„Mit dem Architekturbüro haben wir da was Gutes aufgebaut“, sagt Susanne Gimbel, die Leiterin der Kita, die ebenfalls der Stadtratssitzung als Gast beiwohnt. Auch habe sich die Kitaleitung mit den Verantwortlichen der Grundschule getroffen. „Wir sind es gewohnt, direkt am Wald zu sein, wo man wenig Rücksicht nehmen muss“, sagt Gimbel. Nun, in direkter Nähe zur Grundschule, geht es darum, eine gute Nachbarschaft aufzubauen.

Dass die Kitaaußenstelle dringend gebraucht wird, davon ist Gimbel überzeugt. „Wenn alles mal fertig ist, werden viele Eltern erleichtert sein“, sagt die Kitaleiterin. Wie viele Kinder auf der Warteliste stehen, das kann Gimbel aktuell gar nicht abschätzen, da es viele Mehrfachanmeldungen gebe. Das nächste Thema werde erst mal die Personalakquise sein. „Wir werden versuchen, dass auch vom Stammpersonal Kolleginnen in den neuen Standort wechseln“, sagt Gimbel weiter. An Kindern solle es dort eine gute Mischung geben – sowohl Einheimische als auch Familien mit Migrationshintergrund, also auch von Asylbewerbern.

Sehr junge Kinder auf Warteliste

Rein theoretisch könnte man 50 neue Kinder in der Außenstelle, verteilt auf zwei Gruppen, aufnehmen. Doch das hängt nicht nur von der Personalstärke ab. Aktuell seien vor allem sehr junge Kinder auf der Warteliste, im Alter von ein bis drei Jahren. Das wären dann mehr Kinderkrippen. Und dort liegt die Gruppenstärke eher bei zehn Kindern. So wäre erst mal nur die Aufnahme neuer Kinder möglich. Gimbel will aber auch mit den Eltern ins Gespräch kommen, ob manche sich vorstellen könnten, ihr Kind in dem anderen Standort unterzubringen. Wenn sich nach und nach Jüngere und Ältere mischen, werde es dann auch mehr Plätze geben. In der Regel verlassen rund 30 Kinder die Kita pro Jahr. Im Jahr 2027 werde es aber einen Mammutjahrgang geben. Dann würden gut 40 bis 45 Kinder in Herdorf eingeschult werden.

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