Dieses „Sichkümmern“ übernimmt die Ortsgemeinde Alsdorf. Bei einem Ortstermin des Ausschusses für Jugend, Soziales, Kultur und Sport erläuterte Ortsbürgermeister Rudolf Staudt die Sachlage. Die Gemeinde habe mit den Waldinteressenten einen entsprechenden Vertrag geschlossen, teilt er mit. Die Denkmalbehörde hat empfohlen, das Monument zu reinigen und zu sanieren und das Umfeld ordentlich zu gestalten. Für die Maßnahmen könne die Gemeinde Fördermittel beantragen. Für den Ortsbürgermeister ist das Denkmal ein „historisches Dokument.“
Seine Geschichte ist in einem Aufsatz von Ernst-Helmut Zöllner in der Schriftenreihe des Betzdorfer Geschichtsvereins (BGV) nachzulesen. In der Publikation „Betzdorfer Geschichte(n)“, Band Nummer vier, findet sich ein Kapitel, in dem der verstorbene Gründungsvorsitzende des BGV über Denkmäler in Alsdorf schreibt. Das Denkmal auf der Burg erinnert an den Deutschen Bruderkrieg zwischen Preußen und Österreich von 1866 sowie an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. In beiden Kriegen waren Männer aus Alsdorf an der Front und verloren ihr Leben. Die Heimkehrer der Gefallenen gründeten 1873 eine Veteranenvereinigung und sorgten für ein Gedenken an ihre Kameraden. In der Ortsmitte von Alsdorf, neben dem Gasthof „Zum Kriegerdenkmal“, heute Dorfgemeinschafshaus, schufen sie ein Denkmal mit einem hochragenden Kreuz, unter dem die Namen der sechs gefallenen Alsdorfer Soldaten verzeichnet wurden. Die Arbeit am Bauwerk, schreibt Zöllner, sei durch Spenden finanziert worden. Im Herbst 1878 wurde das Denkmal eingeweiht. Es war von seinen Ausmaßen her imposanter, als es heute erscheint. Dies zeigen historische Aufnahmen. Doch 1959 musste das Monument, erzählt Staudt, der Umgestaltung der Ortsmitte weichen. „Die Steine des Mauerwerks fanden in der Gemeinde Verwendung“, schreibt dazu Zöllner im Buch. Die Rest-Stele wurde im Wald auf der Burg neu platziert. Das Kreuz ist wohl einem der Orkane in den vergangenen Jahrzehnten zum Opfer gefallen, so Staudt und somit gewissermaßen „vom Winde verweht“. Ausschussmitglied Uwe Weller regte beim Ortstermin an, darüber nachzudenken, das Denkmal erneut zu versetzen und zwar auf den benachbarten Friedhof.
Die Ausschusskollegen können sich mit diesem Vorschlag anfreunden. Doch zunächst wird der Ortsbürgermeister die Kosten eruieren, die bei einer Versetzung des Monuments auf die Gemeinde zukommen könnten. Auf jeden Fall soll das Denkmal – an welchem Standort auch immer – von Schmutz gesäubert und saniert werden. Staudt hat bereits mit einer Restauratorin aus Köln Kontakt aufgenommen.