Sie rockten bereits eine Bühne bei Rock am Ring. Zahlreiche Auftritte in ganz Deutschland, und vor allem dem Siegerland und Westerwald haben sie bekannt gemacht: die Ska-Pop-Punk-Band Destinationen Anywhere, deren Ursprünge auch im oberen Teil des Kreises Altenkirchen liegen. Einige Jahre war es ruhig um die Formation, die von einer breiten Fanbasis getragen wird. 2023 gab es zuletzt ein Lebenszeichen. Eine Tour führte etwa nach Koblenz, Köln oder Hamburg. Knapp zwei Jahre später folgen nun zwei Single-Auskopplungen und eine neue Tour.
Im Gespräch mit dem Sänger der ersten Stunde, David Conrad, wird deutlich, dass die Leidenschaft der Gruppe ungebrochen ist: „Wir haben gemerkt, dass wir richtig Bock haben und auf jeden Fall weiter Shows spielen wollen.“ Auch nach fast zwei Jahrzehnten Bandbestehen kann der heute 37-Jährige herausstellen: „Jeder Auftritt ist ein großes Fest für uns.“ Wer die energiegeladenen Shows von Destination Anywhere kennt, kann dies nur bestätigen. Schon am Freitag, 4. Juli, kann man sich davon in der Region selbst überzeugen. Dann steht ein Auftritt auf dem Freudenberger Greenhell-Festival an.
Zusammenarbeit mit Star-Produzent
Und dort werden auch die beiden neuen Songs, „Schmerztablette“ und „Party und Randale“ live dargeboten, die beweisen, dass die Formation nichts von ihrem unverwechselbaren Sound der Lebensfreude eingebüßt hat. „Aus dem Bauch heraus“ habe man in einer Session die beiden neuen Lieder eingespielt. Wie schon zu Zeiten, als Conrad auf Englisch textete, seien dieses Mal auch Rap-Elemete eingeflossen. „Und jetzt habe ich das ganz bewusst einfach auf Deutsch durchgezogen in den zwei Songs.“
Produziert hat ein langjähriger Partner der Band, der mittlerweile als Star in seinem Metier gilt: David Bonk, der bereits mit Größen der deutschen Musikszene wie Prinz Pi oder Helene Fischer zusammengearbeitet hat. Eine musikalische 180-Grad-Wende sollte man allerdings nicht erwarten. Weiterhin steht der Mix aus Ska, Pop und Punk im Mittelpunkt.

Und nach wie vor sind die Bande zur Region Betzdorf und Kirchen stark, wo die „Proberaum-Ursprünge“ liegen, wie es Conrad formuliert. Immer noch denkt er gerne an Konzerte im mittlerweile geschlossenen Wallmenrother Stairway zurück. Bis heute spiegeln sich die Bandwurzeln in der personellen Zusammensetzung wieder. So stammt der Posaunist aus Elkenroth, während der Gitarrist und der Schlagzeuger aus Harbach kommen.
Nun, wo wieder eine Tour im Herbst ansteht, spielt auch vermehrt der Zeitfaktor für die Bandmitglieder eine Rolle, die alle längst die 30 überschritten haben, Stichworte Beruf und Familie. „Die Lust ist ganz groß, aber die Zeit... naja.“ Auch deshalb habe man sich bei der aktuellen Tour auf elf Konzerte begrenzt. Klar ist: Von Destination Anywhere wird man weiterhin hören. Im nächsten Jahr steht das 20-jährige Bestehen der Band an. „Und das wollen wir auch feiern“, so Conrad. Ein paar „lose Gedanken“ gebe es bereits.

Destination Anywhere starten den Affentanz
Nürburgring - Das hat es am Ring noch nicht gegeben: Sieben Musiker im Affenkostümen rennen auf die Bühne und schmeißen Bananen ins Publikum, eine Band mit Wurzeln im Kreis Altenkirchen bringt Hunderte zum Tanzen, und in der Mitte des Konzerts gibt es „Siegerland, Siegerland“-Sprechchöre.