Gute Nachricht für alle Kinder mit Bewegungsdrang: Das seit Wochen abgesperrte Baumstamm-Mikado in der Wissener Steinbuschanlage wird demnächst komplett überholt und dürfte dann spätestens im Juni wieder begehbar sein. Der rund 1100 Quadratmeter große Stadtpark erhält damit eine seiner beliebtesten Attraktionen zurück.
Momentan ist das aus weit mehr als einem Dutzend Baumstämmen bestehende Spiel- und Klettergerüst aus Sicherheitsgründen gesperrt. Die jüngste der regelmäßigen Überprüfungen durch TÜV-Experten hatte etwa zur Karnevalszeit stattgefunden und Beanstandungen ergeben: Erstens ragten einige der vor Jahren extra angefertigten langen Schrauben hervor, zweitens hatte sich die Gesamtkonstruktion im Laufe der Zeit leicht verzogen und war teilweise wackelig geworden.
Fehler beim ursprünglichen Aufbau
Diese Mängel lassen sich laut Bauhofleiter Martin Buchen auf Fehler beim ursprünglichen Aufbau vor etwa fünfeinhalb Jahren zurückführen. Wie der gelernte Forstwirt darlegt, wurde das damals verwendete Eichenholz (gespendet von der Hatzfeldt-Wildenburg’schen Verwaltung) nicht gründlich geschält, sondern komplett mit Rinde verbaut. Allerdings liege bei Eichenstämmen eine zwei bis vier Zentimeter dicke Splintholzschicht zwischen Rinde und Kernholz, also jener Teil des Baumes, in dem die Nährstoffe transportiert werden. Und eben dieses Splintholz ist inzwischen verrottet und weggefault. Konsequenz: Die Baumstämme haben einige Zentimeter an Durchmesser verloren.
Obendrein, so Buchen, sei der Aufbau des Baumstamm-Mikados damals verkehrt herum erfolgt – dünnere Stämme lagen unten, schwerere obenauf. Umgekehrt sei es richtig.
Das Spiel- und Klettergerüst soll nun also in den kommenden Wochen komplett zurückgebaut und dann neu errichtet werden, allerdings nicht mehr ganz so hoch. Diese Arbeit dürfte mit einer gehörigen Portion Schweiß verbunden sein, denn nach Aussage des Bauhofleiters haben sich die meisten der Stahlverbindungen im Holz festgefressen und müssen einzeln rausgeschnitten werden. Wichtig sei es, die künftigen Stämme so zu bearbeiten, dass tatsächlich Kern auf Kern liege, bevor sie wieder mit langen Schrauben fixiert werden. Insgesamt erhöhe dies die Langlebigkeit und Sicherheit der Konstruktion.
Von vielen Kindern arg vermisst
Mit Blick auf den Bauhofleiter ist bei Bürgermeister Berno Neuhoff die Freude groß, „dass wir so gute Leute in unseren eigenen Reihen haben“. So bleibe der Schaden überschaubar; eine Reparatur durch ein externes Unternehmen wäre um ein Vielfaches teurer geworden.
Das vorhandene Holz soll größtenteils recycelt werden, berichtet der Bürgermeister, der nach eigenen Worten auch diesmal „wieder betteln gegangen ist“ und die Hatzfeldt-Wildenburg’sche Verwaltung erneut als Sponsor gewinnen konnte. Zudem habe er mit dem damals beauftragten Planungsbüro Kontakt aufgenommen und die Problematik geschildert. Und nicht zuletzt hätten ihm mehrere Gespräche anlässlich des Aktionstages „Wissen putzt sich heraus“ gezeigt, wie sehr die Wissener Kinder das Baumstamm-Mikado vermissen.