Die Ortsgemeinde Katzwinkel verabschiedet sich von ihrer Idee, auf dem vorderen Dach der Glück-Auf-Halle eine Photovoltaikanlage zu installieren. Grund sind die fehlenden statischen Voraussetzungen, sodass sich eine Realisierung wirtschaftlich nicht lohnen würde.
Mit Bedauern nahmen die Mitglieder des Ausschusses für Bau, Dorfentwicklung und Umwelt die entsprechenden Untersuchungsergebnisse eines beauftragten Statikbüros zur Kenntnis. Im gleichen Atemzug legte Ortsbürgermeister Hubert Becher allerdings Wert auf die Feststellung, dass die Mehrzweckhalle im jetzigen Zustand sicher sei.
„ Danke für den Mut, auch etwas Wünschenswertes zu streichen.“
Ortsbürgermeister Hubert Becher
Wie die Berechnungen des Statikers ergeben hatten, lässt das vorhandene Dachtragwerk keine zusätzliche Lastaufnahme durch eine Photovoltaikanlage zu. Selbst ohne die Solarstrommodule, so Becher, sei die Tragfähigkeit der Dachsparren schon als „grenzwertig“ zu betrachten, vor allem bei schwerer Schneelast.
Überlegungen einzelner Ausschussmitglieder, etwa von Michael Hoffmann, im Sinne einer Ertüchtigung verliefen im Sande – nicht zuletzt wegen des Aufwandes und der zu erwartenden Kosten. Letztlich musste das Projekt Mehrzweckhalle abgehakt werden, „was uns aber“, wie Tim Kölzer formulierte, „nicht davon abhalten sollte, über Alternativen nachzudenken.“ Ortsbürgermeister Becher dankte den Mandatsträgern „für den Mut, auch etwas Wünschenswertes zu streichen, wenn es wirtschaftlich nicht vertretbar ist.“
Beitrag zur Energiewende
Der ursprüngliche Plan der Ortsgemeinde war gewesen, als Beitrag zum Umweltschutz und zur Energiewende die Glück-Auf-Halle mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach auszurüsten. Ein erstes Angebot hatte eine 24,8 kWp-Anlage mit einem großen Stromspeicher (25 Kilowatt) vorgeschlagen; für Kosten von rund 31.000 Euro.
Unabhängig von dieser Entscheidung steht die Ortsgemeinde den erneuerbaren Energien weiterhin positiv gegenüber und will im Blick behalten, ob und wo sich innerhalb der Verbandsgemeinde Optionen ergeben, gegebenenfalls mit Fördermitteln des Stromversorgers. Zudem könnten mittelfristig Solarmodule auf dem Aufenthaltscontainer, der auf dem künftigen Dorfplatz in Katzwinkel stehen soll, ein kleiner Beitrag sein.
Hunde und ihre Hinterlassenschaften
Neben der Photovoltaik-Angelegenheit beschäftigte sich der Ausschuss auch mit einer Anfrage der Fraktion Bündnis90/Die Grünen, der vor allem die Hundehalter im Dorf interessieren dürfte. Im Blickfeld standen Kosten und Umweltaspekte der Hundetoiletten. Wie Ortsbürgermeister Becher darlegte, sind in Katzwinkel derzeit 175 Hunde steuerpflichtig gemeldet. Die Einnahmen daraus belaufen sich auf rund 15.600 Euro pro Jahr. Für die Hinterlassenschaften der Vierbeiner gibt es im Ort und in der Gemarkung momentan zwölf Hundetoiletten; die jährlichen Kosten liegen durchschnittlich bei ungefähr 3500 Euro. Für den Gemeindearbeiter entfallen rund 90 Minuten seiner Wochenarbeitszeit auf die Leerung der Hundetoiletten. Vorteilhaft sei, so unterstrich Becher, dass die aktuell verwendeten Kotbeutel zu 80 Prozent aus Recyclingmaterial bestünden.