Seit August läuft bekanntlich das neue, pädagogische Konzept, bei dem die Kinder den Großteil ihrer Kitazeit draußen im Wald verbringen, zunächst an einem Ausweichstandort, der Wilhelm-Fischbach-Hütte, bis dann hoffentlich im nächsten Jahr eine eigene Kitahütte steht. Die Kinder und ihre Familien wurden am Donnerstag und Freitag zu einer Weihnachtswanderung um die Wilhelm-Fischbach-Hütte eingeladen. 44 Familien folgten der Einladung. Ein ausgeklügelter Zeitplan vermied, dass sich die Familien im Wald begegneten. So konnte zwischen 14 und 18 Uhr alle zehn Minuten eine Familie die Wanderung antreten. Das Kitateam und der Elternbeirat hatten zuvor den Rundweg mit 200 Lichtern ausgewiesen und dabei auf künstliche Lichterketten verzichtet.
An fünf Stationen gab es für die Kinder etwas zu tun und für die Eltern zu sehen, womit sich die Jungen und Mädchen in der Vorweihnachtszeit beschäftigt haben. An Station 1, der Nikolausstation, wurde ein Baum als Nikolaus verkleidet. Dessen kleinen Gesellen galt es davor in die Erde zu stecken. 90 kleine Nikoläuse waren von den Kindern der Waldgruppe geschnitzt und bemalt worden. „Kinder im Alter von vier Jahren können den Schnitzführerschein machen und mit einem richtigen Schnitzmesser arbeiten“, erklärte Comisel.
Den Lichtern weiter folgend, erreichten die Familien eine aus Tannenzweigen gelegte Spirale. Die Spirale füllte sich im Laufe des Tages mit selbst gebastelten Windlichtern und erleuchtete am Abend die Waldlichtung. An der Tierstation warteten Fell tragende Freunde: Zwei Hasen, die ebenfalls drauf warten, im nächsten Jahr in der Kitahütte ihren Bau zu finden, und zwei Ziegen, die die Kitakinder ab und zu im Wald besuchen kommen, genossen es, von den Kindern umsorgt zu werden.
Für tierische Waldbewohner haben die Kinder Futterornamente vorbereitet, mit denen sie eine kleine Tanne schmückten. „Es ist wichtig, die Weihnachtszeit mit allen Sinnen zu erleben“, sagt Kitaleiterin Comisel. Deshalb wurden an Station vier ein Kinderpunschmix für Zuhause, mit Nelken gespickte Orangen und Weihnachtsplätzchen ausgelegt.
Das Brauchtum des Beschenkens kam auch mitten im Wald nicht zu kurz. An der letzten Station überreichten die Kinder ihren Eltern selbst gemachte Marmelade. Für die Kinder gab es zwei kleine Wärmekissen. Auf dem Stoffsäckchen waren der Name des Kindes und das Kita-Logo zu finden.
Die besinnliche Waldwanderung war ein voller Erfolg, dank der eifrigen Bastelarbeit der Kinder und dem tollen Einsatz des Kitateams und des Elternbeirats, die am Donnerstag seit 10 Uhr morgens daran waren, den Rundweg zu gestalten.