In jedem Fall könnte dies eine Chance sein. Das jedenfalls wurde im Rahmen einer Videokonferenz des Stadtbürgermeisters Matthias Gibhardt mit Vertretern des Aktionskreises Altenkirchen, der Industrie- und Handelskammer sowie der Wirtschaftsförderung deutlich. Und: Die Aussichten, die Kosten für einen Citymanager gefördert zu bekommen, stehen gut. Im September wurde die Kreisstadt in das Städteförderprogramm „Wachstum und nachhaltige Entwicklung – Nachhaltige Stadt“ aufgenommen. Bis zu 70 Prozent und maximal zehn Jahre könnte eine Vollzeitstelle gefördert werden. Und die braucht es laut den Mitgliedern des Aktionskreises auch. „Dies kann man mal nicht so nebenbei machen“, lautet ihr Credo. Klar ist den Männern und Frauen aber auch, dass der „Retter der Innenstadt“ keine Eier legende Wollmilchsau sein kann. Auch kann, so das Ergebnis des Austausches, ein Citymanager nicht allein die Zukunft der Innenstadt sichern.
„Es lohnt sich, für die Stadt Altenkirchen zu kämpfen. Dazu müssen wir aber alle an einem Strang ziehen“, sagte Geschäftsfrau Angelika Iserlohe. Sie sieht einen Citymanager als Bindeglied zwischen Gewerbetreibenden, Vereinen und Stadt. „Er sollte ein Kümmerer für die Einzelhändler sein, der es versteht, die Leute zu motivieren und mobilisieren.“
Dass bei einer Stellenausschreibung ganz klare Ziele genannt werden müssen, dafür plädierte IHK-Regionalgeschäftsführer Oliver Rohrbach: „Es müssen grundlegende Strukturfragen geklärt und Aufgaben klar benannt werden.“
Mit Leerstandsmanagement, Aufklärungs- und Beratungsarbeit (zum Beispiel über Fördermöglichkeiten) und Stadtmarketing nannte der zweite Vorsitzende des Aktionskreises, Majed Mostafa, schon konkrete Anforderungen an das Citymanagement. Und Volker Hammer kann sich gut vorstellen, dass der Stadt ein Blick von außen guttun könnte.
Sophie Röttgen, die erst seit sieben Jahren in Altenkirchen lebt und arbeitet, brach eine Lanze für die Kreisstadt. „Es ist gar nicht alles so negativ, wie es oft dargestellt wird. Wenn man möchte, kann man gut alles in Altenkirchen finden, was man braucht.“ Dies nach außen zu kommunizieren, in den Sozialen Medien beispielsweise, sei ihrer Meinung nach eine wichtige Aufgabe. Dem pflichtet auch Angelika Iserlohe bei. „Wir müssen erreichen, dass die Altenkirchener selbst wieder positiv über ihre Stadt sprechen. Das ist eine zentrale Aufgabe.“ Um regionales Wirtschaften voranzubringen, ist es laut Volker Vieregg wichtig, auch Innovationen zuzulassen.
Matthias Gibhardt hofft, dass man im Frühjahr schon genau weiß, nach wem man suchen muss, damit die Stellenausschreibung schnell auf den Weg gebracht werden kann. „Ich würde mir wünschen, dass wir schon im nächsten Jahr einen Citymanager einstellen können.“