Analyse CDU überall mit herben Verlusten - AfD landet in Mauden bei 22,8 Prozent
Christdemokraten büßen allein in Herdorf 700 Zweitstimmen ein
Das Bild trügt: Auch in der VG Daaden-Herdorf landete CDU-Mann Erwin Rüddel vor Martin Diedenhofen von der SPD. Foto: Markus Döring
Markus Döring

Daaden/Herdorf. In der Verbandsgemeinde Daaden-Herdorf fällt der Absturz der großen Parteien weit weniger dramatisch aus als im Bundesergebnis. Gleichwohl haben CDU und SPD auch dort an Zuspruch eingebüßt. Die CDU verliert gegenüber der Wahl 2013 satte 6 Prozentpunkte, bleibt mit 36,3 Prozent aber stärkste Kraft. Die SPD erreicht 28,0 Prozent – ein Minus von 2,8 Prozentpunkten. Auch an Daade und Heller sind die FDP (10,1 Prozent) und vor allem aber die AfD (11,4 Prozent) die großen Gewinner, wenngleich ihre Stimmenanteile nicht ganz an jene im Bund heranreichen.

AfD in allen Orten zweistellig

Die AfD hat in allen zehn Städten und Ortsgemeinden der VG zweistellig punkten können. Im kleinen Mauden landet sie mit 22,8 Prozent der Zweitstimmen sogar ihr stärkstes Resultat im gesamten AK-Land. Die 17,9 Prozent in Niederdreisbach liegen ebenfalls weit über dem Ergebnis auf Kreisebene (10,9 Prozent), darunter bleibt die AfD mit ihrer Stimmenausbeute nur in Friedewald (10,5 Prozent).

Wieder zweistellig ist auch die FDP, nachdem sie vor vier Jahren dramatisch abgeschmiert war – und das sogar im Daadener Land, das dank prominenter Köpfe wie Walter Scheel und Hans-Artur Bauckhage seit Jahrzehnten als FDP-Hochburg gilt. Jetzt sind die Liberalen wieder obenauf und erzielen in Mauden (15,8 Prozent), Daaden (11,9) und Weitefeld (11,6) Topwerte. Nur in Schutzbach mochten sich mit Lindner, Weeser & Co. offenbar nicht viele so recht anfreunden. Dort kommt die FDP nur auf 3,7 Prozent.

Zurück zu den „großen Parteien“: In Herdorf kann die CDU mit 38,2 Prozent ihre traditionelle Vormachtstellung zwar behaupten, muss allerdings dort, wie fast überall, herbe Verluste hinnehmen (minus 7,8 Prozentpunkte). Ein Wert, der die Dramatik des Absturzes anschaulich macht: Im Vergleich zu 2013 erhielt die CDU in Herdorf rund 700 Zweitstimmen weniger – das entspricht in etwa der doppelten Zahl aller Wahlberechtigten in Sassenroth. In den beiden Ortsteilen Dermbach (52,2 Prozent) und Sassenroth (45,9 Prozent) heimsen die Christdemokraten noch ihre stärkste Ausbeute ein, derweil in einigen der innerstädtischen Wahlbezirken AfD und Linke starken Zuspruch bekamen. Ansonsten gelingt der CDU in der gesamten VG lediglich in Emmerzhausen noch der Sprung über die 40 Prozent.

Schutzbach hält der SPD die Stange

Bei der SPD spiegelt sich der Abwärtstrend auch im Daadener Land wider, wenngleich die Verluste weniger deutlich ausfallen wie andernorts. Immerhin: In der Stadt Daaden behauptet sich die SPD mit 31,3 Prozent (minus 3,8) gegenüber der CDU (29,1 Prozent) als stärkste Kraft. In Schutzbach schafft sie sogar 44,2 Prozent – ein Ergebnis, von dem die arg gebeutelten Sozialdemokraten auf Bundesebene derzeit wohl nur träumen können.

Die Grünen landen bei 4,1 Prozent und spielen parteipolitisch in der Verbandsgemeinde weiterhin nur eine Nebenrolle. Am besten schneiden sie noch in Herdorf ab (4,2 Prozent), in Mauden erhielten sie keine einzige Stimme. Die Linke (6,4 Prozent) verbuchen ihre Topwerte ebenfalls in Herdorf sowie in Friedewald (je 7,8 Prozent).

Bei den Erststimmen hatte CDU-Mann Erwin Rüddel (39,2 Prozent) auch in der VG die Nase vorn gegenüber seinem Kontrahenten Martin Diedenhofen von der SPD (30,0). Die Wahlbeteiligung lag mit 74,7 Prozent deutlich höher als 2013 (69,6 Prozent), aber knapp unter jener im Kreis (75,4 Prozent).

Von unserem Redakteur Daniel Weber

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