Landtagskandidatur
CDU-Bewerberfeld dünnt sich in Betzdorf/Kirchen aus
Johannes Behner wurde erst im Juni 2024 zum Stadtbürgermeister Betzdorfs gewählt. Nun strebt der 36-jährige Oberstudienrat in den Landtag.
Thomas Leurs

Der CDU-Gemeindeverband geht mit Betzdorfs Stadtbürgermeister geschlossen in das Rennen um die Landtagskandidatur. Alles deutet darauf hin, dass es trotzdem eine Kampfkandidatur um die Wäschenbach-Nachfolge geben wird. 

Wen schickt die CDU ins Rennen um das Landtagsmandat im Wahlkreis 1 (Betzdorf/Kirchen)? Nun ist zumindest klar, dass der Gemeindeverband Betzdorf-Gebhardshain geschlossen mit einem einzigen Bewerber in die Nominierungsveranstaltung am 23. Juni gehen wird, und zwar mit dem Betzdorfer Stadtbürgermeister Johannes Behner.

Damit gibt es um die Nachfolge des langjährigen CDU-Landtagsabgeordneten Michael Wäschenbach derzeit zwei innerparteiliche Bewerber. Dirk Eickhoff, der Erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Daaden-Herdorf, hat seine Kandidatur bekanntlich ebenfalls angekündigt. Anlässlich der Bekanntgabe hatte er bestätigt, mit einer Kampfabstimmung zu rechnen und sogar erklärt, das sei das Beste, was einer Partei passieren könne. Von möglicher Konkurrenz wolle er sich nicht abschrecken lassen, sagte er damals unserer Zeitung. Wie er uns aktuell bestätigt, sieht er auch in dem Rückzug von Weller keinen Anlass, seine Bewerbung aufzugeben.

Die Gebhardshainerin Jessica Weller hatte schon einmal ein Landtagsmandat inne: zwischen 2019 und 2021.
Jessica Weller

Auch die ehemalige Landtagsabgeordnte Jessica Weller aus Gebhardshain hatte ihre Kandidatur angekündigt. Bis dato war offen, ob der Gemeindeverband Betzdorf-Gebhardshain mit mehr als einem Bewerber ins Rennen geht. Laut einer Pressemitteilung der CDU hat der Gemeindeverband nun in seiner jüngsten Vorstandssitzung die Weichen für die kommende Landtagswahl gestellt. Demnach verständigten sich Behner und Weller „in einem offenen und konstruktiven Austausch“ auf den Betzdorfer Stadtbürgermeister als einzigen Kandidaten der Parteigliederung.

In dem Pressetext heißt es, dass Weller, die als zweifache Mutter in den vergangenen Jahren über die Kreisgrenzen hinaus wichtige politische Impulse gesetzt habe, aktuell neue berufliche und familiäre Perspektiven sehe und deshalb für eine Kandidatur nicht zur Verfügung stehe. Sie richte ihren Fokus künftig auf neue berufliche Aufgaben und familiäre Verfpflichtungen, die ihr eine andere zeitliche und inhaltliche Ausrichtung abverlangten. „Auch die Aufgaben in den Vorständen in Landes- und Bundespolitik werde ich mit großem Engagement fortführen“, so Weller zu ihrer Entscheidung.

Auch mit Landtagsmandat: Behner will Stadtbürgermeister bleiben

Mit dem Rückzug Wellers entsteht eine die Verantwortlichen im CDU-Gemeindeverband eine komfortablere Ausgangssituation. Zwei Bewerber hätten sich gegenseitig Stimmen auf der Nominierungsveranstaltung wegnehmen können, sodass am Ende der Kandidat aus einem anderen Verband gewonnen hätte. In dem Pressetext der CDU wird auch das Versprechen Behners erneuert, wonach er auch bei einem Einzug in den Landtag weiterhin das Amt des Stadtbürgermeisters ausüben werde. Die aufgeführten Vorteile dieser Kombination lesen sich bereits wie Teile einer Bewerbungsrede. So führt der Gemeindeverband etwa eine starke kommunale Verankerung an, die eine praxisnahe Landtagspolitik garantiere, oder eine bessere Vernetzung zwischen den Ebenen.

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