Blick ins Zeitungsarchiv
Bus, Parker, Baumfrevel: Februar 2000 im AK-Land
An der Durchgangsstraße in Horhausen baute die AK Wohnbau vor 25 Jahren ein großes Geschäfts- und Wohnhaus.
Anke Becker

Wer erinnert sich noch an den Schi-Stra-Bus oder hat „Sternenschnuppen“ von Heimatdichter Erwin Sohnius aus Neitersen gelesen? Wir haben im Archiv geblättert und neun interessante Nachrichten aus dem Februar vor 25 Jahren herausgesucht.

1 Der Schi-Stra-Bus kehrte zurück! Der Schienen-Straßen-Bus ging in Serie, nachdem er 1963 seine letzte Fahrt gemacht hatte. „Schuld“ waren die Modelleisenbahner, die den Schi-Stra-Bus in H0 als Model auflegten: auf der Straße mit dem „Faller-k-System“ und auf Schienen. Das erste Handmodell des Schi-Stra-Bus besaß auch Hans-Werner Mohr aus Pracht.

2 Schluss mit dem kostenlosen Dauerparken am Lukas-Krankenhaus in Altenkirchen! Vom Leuzbacher Weg kommend stoppte eine Schranke die Autofahrer. Der Parkplatz war gebührenpflichtig.

3 Erstmals legte das Neuwieder Arbeitsamt eine Eingliederungsbilanz für 1998 vor. Für sämtliche Ermessensleistungen der aktiven Arbeitsförderung standen dem Arbeitsamt Neuwied rund 52,7 Millionen Mark zur Verfügung. Von den Haushaltsmitteln waren bis Ende 1998 45 Millionen ausgegeben worden. Gut angelegt waren die 4 Millionen Mark für die Förderung der Berufsausbildung von lernbehinderten und sozial Benachteiligten. Mit einer Quote von 93 Prozent lag das Arbeitsamt Neuwied deutlich über dem Landesdurchschnitt von 88 Prozent.

4 Zur Freude seiner kontinuierlich anwachsenden Leserschar hatte der 64-jährige Heimatdichter Erwin Sohnius aus Neitersen ein neues Buch veröffentlicht. Dabei handelte es sich um den zweiten Band seines 1998 erstmals erschienenen lyrischen Werkes mit dem Titel „Sternenschnuppen“. Wieder waren es Gedichte und Balladen, mit denen Sohnius die Leser teils humorvoll, teils nachdenklich unterhielt. Als Leitbegriffe des neuen Bandes nannte der gelernte Schlosser „Heile Welt, Herz, Hoffnung, Heimat und Humor“.

5 Die „Tönende Rhein-Zeitung“ für blinde und stark sehbehinderte Menschen gab es seit 25 Jahren. Ins Leben gerufen hatten sie der ehemalige RZ-Redakteur Josef Dörr und RZ-Kollege Kurt Frank. Zwei Wochen lang sammelten Roswitha Roth und Edda Dörr-Wessels die lokalen Nachrichten aus dem Neuwieder Raum und den Nachbarkreisen und sprachen sie auf Kassette ein.

6 Naturschützer in Altenkirchen hatten die von einem unbekannten Baumfrevler im Sommer zerstörte Streuobstwiese „Obere Bellersbach“ wieder angepflanzt. 43 Bäume fanden Platz im gefrorenen Wiesengrund. Tatkräftige Hilfe kam auch von Landrat Dr. Alfred Beth und Bürgermeister Heijo Höfer. „Grafensteiner“ „Geheimrat Oldenburg“ und „Goldparmäne“ sollten in einigen Jahren Früchte tragen.

7 Ein großer Schritt fürs St.-Vinzenzhaus war mit dem Richtfest für den ersten Bauabschnitt des Alten- und Pflegeheims in Gebhardshain vollzogen. Im Sommer sollte der Umzug in den Neubau vonstattengehen. Bis auf die Kapelle wurde das alte Vinzenzhaus abgerissen, und der zweite Bauabschnitt konnte starten. Insgesamt standen Kosten in Höhe von 10,2 Millionen Mark im Raum. Im Heim entstanden 68 Plätze. Davon waren zwölf für die Kurzzeit- und 56 für die Dauerpflege. Eine Unterbringung von Menschen mit psychischen Problemen war ebenfalls angedacht.

8 Auf den Einladungskarten stand 50 Jahre Bundesrepublik, 50 Jahre Deutsche Mark und 50 Jahre Steinmetzbetrieb Kentnofski. Inzwischen in der dritten Generation, zeigte die Prachter Steinmetzfamilie während des Firmenjubiläums einmal mehr ihre Liebe zum gewachsenen Stein, der etwa als schwarzer Granit aus Brasilien oder als weißer Marmor aus Carara im Steinlager lag. Ein Laufkatzenkran in der 320 Quadratmeter großen Werkhalle bewältigte die schwersten Werkstücke, wassergekühlte und Laser gesteuerte Schneidemaschinen unterstützten die Steinmetz- und Bildhauermeister.

9 Im Zentrum von Horhausen entstanden 17 neue Wohnungen und zwei Arztpraxen. Die beiden großen Gebäude, an der Durchgangsstraße gelegen, wiesen mit insgesamt 1400 Quadratmetern ein Investitionsvolumen von fünf Millionen Mark auf. Geplant und umgesetzt wurde das Projekt vom Altenkirchener AK-Ingenieurbüro für Hochbau.

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