Kirmesgesellschaft feiert
Brings spielt krönendes Geburtstagsständchen in Malberg
Nach zehn Jahren gab es in Malberg ein Wiedersehen mit der Kölschen Band Brings. Deren ungeheure Energie sprang schnell auf Fans und Zuschauer über.
Gaby Wertebach

Dort, wo Tradition und Party Hand in Hand gehen, kann viel Energie freigesetzt werden. So wie jetzt in Malberg.

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„Nä, wat wor dat dann fröher en superjeile Zick, mit Träne in d′r Auge loor ich manchmol zurück.“ Der berühmte Song der kölschen Kultband Brings wurde am Samstag anlässlich des Jubiläums zum 30-jährigen Bestehen der Kirmesgesellschaft Malberg zum Programm. Nicht nur früher, sondern auch im Festzelt erlebten die zahlreichen Besucher eine supergeile Zeit.

Ob sich die ersten Gründungsmitglieder des Leitungsteams der Kirmesjugend im Jahre 1995, Thomas Schmidt, Dennis Nolde, Daniel Nauroth, Romano Sgodda und Manuel Hüsch, schon zu diesem Zeitpunkt Gedanken machten, ob ihr neuer Verein in 30 Jahren noch Bestand haben würde, das kann sicher bezweifelt werden. Umso stolzer dürften sie heute sein.

Das Interesse an dem Brings-Konzert war riesig.
Gaby Wertebach

Damals wechselte unter den Ortsvereinen jährlich die Ausrichtung des Kirmesfestes (Kirchweih), das von der Jugend mitgestaltet und unterstützt wurde. Dazu gehörte einmal, wie auch heute noch, da Aufstellen des Kirmesbaums, aber auch der Auf- und Abbau des Festzeltes. Acht Jahre lang ging alles gut, so lange bis sich 2002 die anderen Vereine dazu entschieden, ihre Teilnahme zu beenden.

Damit stand die Kirmesgesellschaft vor der schwierigen Aufgabe, das Fest alleine zu organisieren und zu gestalten. Die rührigen Malberger bewältigen tatsächlich diese Aufgabe und entwickelten mit viel Kreativität ein neues Konzept, das die Kirmes bis heute weit über die Grenzen des Westerwalds hinaus bekannt gemacht hat. Immer noch ist sie in jedem Jahr ein Höhepunkt im Vereinsleben und zudem äußerst wichtig für die Dorfgemeinschaft. Rund 150 Mitglieder hat die Kirmesgesellschaft, die alle aus dem 1000 Seelen Dorf Malberg stammen, das spricht für sich.

Vielen Westerwäldern dürften die legendären Titty-Twister-Partys Anfang der 2000er noch in Erinnerung sein, sowie das spektakuläre 20-jährige Jubiläum im Jahr 2015. Damals, vor zehn Jahren, sorgten Brings ebenfalls für eine tolle Stimmung im Festzelt. Die Gründer der Band, die Brüder Peter und Stephan Brings erlebten in den vergangenen drei Jahrzehnten viele Höhen und Tiefen. 2000 gelang ihnen mit ihrem Hit „Superjeilezick“ ein sensationeller Erfolg, praktisch gleichzusetzen mit einem „Sechser im Lotto“. Die temperamentvolle Powerpolka wurde mit jedem Jahr bekannter und gehört heute zu den bekanntesten Songs der Kölschen Mundart, weit über den Karneval hinaus. Dieser Erfolg öffnete Brings die Türen in die närrische Hochburg Köln.

Vier tolle Tage

Los ging es in Malberg bereits am Freitagabend. Mit der Formation UnArt trat eine Siegerländer Band auf, die in der Region bestens bekannt ist und Rock auf ihre eigene, unverwechselbare Art interpretiert. Die offizielle Eröffnung fand am Samstag mit dem Fassbieranstich statt, den Ortsbürgermeister Albert Hüsch, Klaus Strüder von der Hachenburger Brauerei und Mathias Sayn von der Kirmesgesellschaft Malberg durchführten.

Großartige Stimmung herrschte im Festzelt.
Gaby Wertebach. Gay Wertebach

Am Abend dann der Höhepunkt des Jubiläums. Die kölsche Kultband Brings brachte mit ihren Ohrwürmern wie „Superjeilezick“, „Halleluja“, „Man müsste noch mal 20 sein“, „Nur nicht aus Liebe weinen“, „Su lang mer noch am lääve sin“, obendrein mit einem eigens für die Mütter zum Muttertag geschriebenen Lied „Mama, wir danken dir“, oder auch mit „Polka, Polka, Polka“ , sowie vielen anderen Titeln das Zelt zum Beben. Durchweg zeigten sich auch die Fans in Malberg, viele von ihnen im bekannten Stil der Brings passend gekleidet mit karierten Hosen, Hüten oder Röcken, äußerst textsicher und sangen nicht nur die großen Hits lautstark mit. Die Band sorgte im wahrsten Sinne des Wortes spielend schnell für eine ausgelassene Partystimmung unter den Gästen, die das Event mit: „Es ist einfach nur mega geil“ kommentierten. Erleichterung auch bei Mathias Sayn vom Vorstand der KG Malberg: „Die Resonanz war super, alle waren begeistert.“.

Am Festsonntag durfte ein Kommers nicht fehlen. Und der Festmontag, der letzte Tag der Jubiläumskirmes, steht ganz im Zeichen der traditionell-geselligen Feierlichkeiten.

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