Es handelte sich um die Großübung der Feuerwehren Niederdreisbach und Burbach-Lippe, gemeinsam mit dem Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Düsseldorf. Seit fast 20 Jahren findet jährlich eine Übung des Arbeiter-Samariter-Bundes mit der Feuerwehr Niederdreisbach und anderen Wehren der Region statt. Mitglieder des ASB waren vor Jahren in einer Firma nahe Niederdreisbach beschäftigt, die Feuerwehrfahrzeuge herstellt. Dadurch kam damals der Kontakt zustande. Die Mitglieder des ASB sind fünf Tage in der Region, wohnen im Zeltlager und halten verschiedene Schulungen ab. Die abschließende Übung sei jedes Mal ein Höhepunkt, erzählt Hendrik Platz vom ASB.
Rund 70 Personen waren dieses Mal im Einsatz, davon 27 vom Arbeiter-Samariter-Bund. Zwölf Verletztendarsteller des ASB wurden durch die realistische Unfalldarstellergruppe geschminkt und in die Bereiche der einzelnen Szenarien verteilt. Die „Verletzten“ zeigten teils fürchterliche Brandwunden und Gesichtsverletzungen, so auch die neunjährige Thalea, die bereits zum zweiten Mal eine Verletzte spielte und blutige Schürfwunden im Gesicht und an den Händen hatte.
Verletzte in brennendem Bus
Die Übung begann dramatisch. Kurz nach der Alarmierung trafen die Einsatzfahrzeuge der beiden Wehren mit Blaulicht und Sirenen auf dem Gelände des Siegerland-Flughafens ein. Zunächst ging es darum, die Menschen zu retten. Mehrere Trupps unter Atemschutz suchten im Übungscontainer des Flughafens, der bei der Übung einem Bus nachempfunden war, nach den verunfallten Personen. Die starke Rauchentwicklung im Inneren erschwerte die Arbeit.
Die Feuerwehrleute mussten in den brennenden Bus eindringen, wobei der sogenannte Innenangriff ein höheres Gefahrenpotenzial in sich barg und die Atemschutzträger gefordert waren. Mithilfe von Löschfahrzeugen und Tragkraftspritzenfahrzeugen konnte die Feuerwehr Niederdreisbach die Verletzten bergen, die zum Teil täuschend echt stöhnten und schrien. Die Wehrleute brachten die Verletzten ins Freie, wo sie dann auch gleich erstversorgt wurden.
Ebenfalls äußerst beängstigend das Bild eines Zusammenstoßes zwischen einem Flugzeug und einem Auto. Der Flieger war total verqualmt, die Menschen im Inneren wohl bewusstlos. Die Insassen des Wagens waren teils blutüberströmt. Hier zeigten die beiden Wehren bei der Menschenrettung und Brandbekämpfung im Außenbereich des Geländes eindrucksvoll gemeinsam, wie hervorragend sie ausgebildet sind.