In Bruchertseifen ist es am Freitagmorgen zum Vollbrand eines Wohngebäudes gekommen. Bei dem Haus handelt es sich um das ehemalige Hotel „Kroppacher Schweiz“ in der Koblenzer Straße (Bundesstraße 256). Die Feuerwehren aus Hamm, Wissen und Altenkirchen waren über Stunden mit dem Löschen des Brandes beschäftigt. So lange war die B 256 für den Durchgangsverkehr gesperrt.
Bürgermeister Dietmar Henrich, der sich vor Ort einen Eindruck von der Lage verschaffte, zeigte sich beeindruckt und, wie er sagte, beruhigt von der guten Zusammenarbeit der Wehren. Die waren um 8 Uhr alarmiert worden und trafen kurz darauf ein. Die Brandschützer aus Hamm um Wehrleiter Alexander Müller waren zuerst zur Stelle. Da habe der Dachstuhl des Gebäudes bereits in Vollbrand gestanden, erklärte Christian Mintkewitz, Pressesprecher der Feuerwehr Hamm. Kurz darauf kamen die Wehren aus Wissen und Altenkirchen dazu, etwas später der stellvertretende Brandschutzinspekteur des Kreises, Florian Jendrock. Insgesamt seien 61 Brandschützer im Einsatz gewesen, so Mintkewitz.
Zunächst versuchten zwei Atemschutztrupps, von innen in das Haus einzudringen und das Feuer zu löschen, berichtete Mintkewitz. Doch wegen akuter Einsturzgefahr sei dieser Vorgang abgebrochen worden. Stattdessen seien die Kräfte dazu übergegangen, die Flammen von außen mit den zwei Drehleitern aus Hamm und Wissen zu bekämpfen. Insgesamt befanden sich 30 Atemschutzgeräteträger im Einsatz. Hinzu kamen der Rettungsdienst mit sechs Kräften und zwei Fahrzeugen, die Polizei, die Bauaufsicht des Kreises, das Ordnungsamt der VG Hamm und die Verbandsgemeindewerke. Gegen 9 Uhr war der Brand unter Kontrolle gebracht worden, wusste der Pressesprecher.
Im weiteren Verlauf des Einsatzes wurden Dachziegel und Teile des Dachstuhl abgetragen, um die Glutnester offenzulegen. Gegen 10 Uhr schlugen wieder Flammen aus dem Haus, wodurch sich die Löscharbeiten zu einer langwierigen Angelegenheit entwickelten. Von innen machten sich Atemschutzgeräteträger mit Schläuchen auf den Weg ins brennende Dachgeschoss, während von außen Kameraden auf der erneut eingesetzten Drehleiter die lodernden Flammen mit Wasser erstickten. Das Dach wurde von den Einsatzkräften mithilfe einer sogenannten Rettungssäge weiter abgerissen.
Das ehemalige Hotel „Kroppacher Schweiz“ in Bruchertseifen macht nicht zum ersten Mal Schlagzeilen – und steht auch nicht zum ersten Mal in Flammen. Am Sonntag, 26. Februar 2023, war schon einmal ein Feuer in dem heruntergekommenen Gebäude ausgebrochen, das zum Teil wohl noch als Sozialunterkunft ...Ehemaliges Hotel „Kroppacher Schweiz“ brannte schon 2023: Ursache bis heute ungeklärt
Nach Auskunft von Bürgermeister Dietmar Henrich war es das zweite Mal, dass das Hauptgebäude brannte – obwohl dieses eigentlich nicht mehr bewohnt ist. Bereits im März 2023 war hier schon einmal ein Feuer ausgebrochen (wir berichteten). Damals war eine Person ums Leben gekommen. Ob sich bei dem Brand Personen im Gebäude befanden, konnte Christian Mintkewitz zunächst nicht beantworten. Auch die Ursache für das Feuer sei noch unklar, erklärte er auf Nachfrage unserer Zeitung.
„Ich bin in erster Linie froh, dass keiner zu Schaden gekommen ist“, erklärte der Bürgermeister jedoch relativ früh. Später bestätigte die Polizei, dass bei dem Brand niemand verletzt wurde. Nur das Hauptgebäude sei von dem Brand betroffen. Nach derzeitigem Stand habe die VG Hamm vier Personen in anderen Unterkünften untergebracht. „Drei Personen können ihre Wohnungen in den Nebengebäuden weiter nutzen“, meldete die Polizei. Darin liegen einige Apartments, die als Notunterkünfte bewohnt werden. Deren Bewohner wurden während des Brandes aus den Häusern evakuiert. Teile des Hauptgebäudes, einer auffällig gelb gestrichenen Immobilie, sind jedoch aktuell einsturzgefährdet.
Mehr als drei Wochen nach dem Brand im früheren Hotel „Kroppacher Schweiz“ in Bruchertseifen ist die Identität eines Toten, der in dem zerstörten Gebäude gefunden wurde, noch nicht zweifelsfrei geklärt.Nach Hotelbrand in Bruchertseifen: Ermittlung dauern weiter an
Die Grundschutzsicherung der VG Hamm übernahm währenddessen die Feuerwehr Windeck-Rosbach aus dem benachbarten Bundesland Nordrhein-Westfalen im Feuerwehrhaus in Hamm. Aufgrund des Brandes musste der Katastrophenschutz (Integrierte Leitstelle Montabaur) eine Gefahreninformation versenden, in der die Anwohner darauf hingewiesen wurden, dass es im betroffenen Bereich zu Geruchsbelästigungen, Verschmutzungen und Sichtbehinderungen kommt. Es wurde empfohlen, das Gebiet zu vermeiden und weiträumig zu umfahren, Fenster und Türen zu schließen sowie Lüftungen und Klimaanlagen abzuschalten.
Die Bundesstraße musste für die gesamte Zeit des Einsatzes gesperrt werden. Einige Autofahrer standen mehr als eineinhalb Stunden im Stau, der sich zuletzt bis zur Abfahrt nach Helmeroth hinzog. Bereits vor Eichelhardt hatten die Verantwortlichen die erste Straßensperre errichtet und eine Umleitung ausgewiesen.