Der in Schürdt groß gewordene Botaniker Frank Erdnüß hat den Ratgeber "Pflanzen bestimmen" verfasst
Botaniker aus Schürdt verfasst Pflanzen-Ratgeber: Geblättert durch den Dschungel der Gewächse
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Schürdt. So mancher dürfte in Corona-Zeiten seinen Blick für die Natur geschärft haben. Spaziergänge in aller Abgeschiedenheit durch Wald und Flur sind für viele zum Ausgleich für das Arbeiten im Homeoffice geworden. Doch was wächst denn da so eigentlich am Wegesrand? An welcher Blume, welchem Baum läuft man da gerade vorbei? Die Antworten auf solche Fragen gibt der promovierte Botaniker Frank Erdnüß in seinem Buch „Pflanzen bestimmen für Dummies“, das aktuell erschienen ist.

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Das Werk ist Teil einer prominenten Reihe von Sachbüchern im Taschenbuchformat, die seit zahlreichen Jahren mehr oder weniger komplizierte Themen leicht verständlich aufbereitet. Und was das anbelangt, bildet das Werk des in Schürdt aufgewachsenen Erdnüß keine Ausnahme. Der Leser kann sich durch den Dschungel der Gewächse blättern und erhält, reichlich illustriert, eine Vielzahl von Informationen über die Pflanzenwelt an und für sich, aber auch konkrete Beschreibungen dessen, was die Flora so hergibt – von der Bastardplatane bis zum Schöllkraut, vom Acker-Stiefmütterchen bis zur Zypressen-Wolfsmilch.

„Es geht darum zu wissen, womit wir es zu tun haben. Grün ist eben nicht gleich grün. Manche Pflanzen sind giftig, andere sehr lecker, manche sehr selten und streng geschützt“, beschreibt der Autor im Gespräch mit unserer Zeitung, was hinter dem Ratgeber steckt. „An meinen Kindern sehe ich, wie sehr sie sich für die Pflanzen- und Tierwelt begeistern und Fragen stellen. Insofern habe ich versucht, ein Buch für interessierte Laien zu schreiben, für Familien, in denen die Eltern zusammen mit den Kindern die Natur entdecken“, ergänzt er.

Sein Abitur hat Erdnüß in Altenkirchen gemacht, es folgte das Studium in Mainz, Marburg und Koblenz. „Ich fühle mich bis heute mit meiner Heimat verbunden. Meine Kinder besuchen auch gern ihre Großeltern im Westerwald“, verrät der Biologe. Die Feldforschung für seine Dissertation (er promovierte 2000 in Koblenz) fand auch in heimischen Gefilden statt. Titel der Arbeit: „Die naturnahen Erlenwälder des Westerwaldes“

Bei diesen „Wurzeln“ ist das jetzt vorliegende Buch eigentlich nur eine logische Konsequenz. „Das Aufwachsen in einem kleinen Dorf, umgeben von Natur, hat mich geprägt, und bis heute entspanne ich im Wald besser als vor dem TV. Feld und Wald waren als Kind mein Spielplatz“, berichtet Erdnüß.

Besonderen Wert hat er bei dem Sachbuch nach eigenen Angaben auf Gehölze gelegt, die mit über 70 Arten vertreten sind. „Bäume und Sträucher prägen unser Landschaftsbild. Sie haben meist keine auffälligen Blüten, aber ihre Bedeutung für uns ist immens“, sagt der Autor auch mit Blick auf den Klimaschutz. „Und Kinder wollen auch wissen, auf was sie herumklettern“, schlägt er den Bogen zu den Adressaten seines Buches. „Zielgruppen sind Familien, aber auch fachfremde Studierende wie Mediziner, Apotheker oder Geologen, die Botanik als Nebenfach machen möchten.“ Markus Kratzer

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