Techno-Event am Ostersonntag
Betzdorfer Disko Help schlägt ein neues Kapitel auf
Ataman Hosnut verbindet eine langjährige Geschichte mit dem Help. Angefangen hatte er als Türsteher, bevor er selbst Betreiber und später Inhaber wurde.
Daniel-D. Pirker

Zuletzt war es still geworden um die Diskothek Help. Mit einem Techno-Event am Ostersonntag findet nun wieder eine Großveranstaltung statt. Und auf dem Vorplatz des angeschlossenen Clubs Old Londons soll ein Biergarten entstehen. 

Weit und breit gibt es keine vergleichbare Lokalität mehr in der Region. Die Betzdorfer Diskothek Help und der angeschlossene Club Old London haben eine wechselvolle Geschichte durchlebt. Zuletzt war es nach einem kurzzeitigen Betreiber-Intermezzo ruhig geworden um das ehemalige Sweet Lady in der Siegstraße am Hellerparkplatz. Am Ostersonntag fällt nun der Startschuss für ein neues Kapitel. Und das beginnt gleich mit einem Highlight für die Techno-Szene: Dominik Eulberg, der international erfolgreiche DJ aus dem Westerwald, wird an den Plattenreglern stehen. Unter anderem legen auch Frank Boes (bekannt von Bärentanz-Events im Bärenhof Hamm) oder Moritz Piske, der eine langjährige gemeinsame Geschichte mit dem Club teilt, auf.

Ataman Hosnut könnte wahrscheinlich mehrere Bücher schreiben über die Geschichte der Diskothek, wenn der Unternehmer denn die Zeit hätte. Unsere Zeitung trifft ihn wenige Tage vor dem großen Event in dem prominenten Gebäude. Es gibt noch einiges zu tun bis Sonntag. Hosnut war zwischenzeitlich Besitzer des Helps samt Old London, nachdem er es erst lediglich betrieben und dann dem Gründer des Clubs abgekauft hatte. Mittlerweile gehört der Tochter von Hosnut das Gebäude. Der Inhaber eines Gerüstbauunternehmens wirkt allerdings noch umtriebig im Hintergrund mit. Auch der Bruder von Hosnut war zwischenzeitlich an Bord. Wer auf ein Mitglied der Hosnut-Familie trifft, kann sich sicher sein, dass ein beziehungsweise eine Unternehmerin vor ihm steht.

Neuausrichtung lockte andere Zielgruppe an

Als der Deutsch-Türke gerade die Eingangstür abschließen will, huscht ein Lächeln über sein Gesicht. Hier hat alles angefangen für ihn. Bevor er selbst ins Geschäft einstieg, hatte er als Türsteher der Diskothek gearbeitet. Damals sei vor allem auf Hip-Hop-Musik gesetzt worden. Mit einem neuen Fokus auf Techno wollten Hosnuts auch ein anderes Publikum in das Help locken.

Zwischenzeitlich wurde später versucht, eine weitere Bandbreite an Genres abzudecken, was sich auch in der Namensumbenennung widerspiegelte. Aus dem Club Help wurde nach umfangreichen Renovierungsarbeiten das 360 Grad. „Doch das Help bleibt Help“, stellt Hosnut fest. Die Neuausrichtung sei nicht gut angekommen bei den Gästen. Also zurück zum alten Namen und zu Techno. Das Help sei damals der erste Veranstalter mit diesem Genreschwerpunkt gewesen im Umkreis, erinnert sich der Unternehmer und ergänzt: „Die Betzdorfer, die kannten kein Techno.“ Tatsächlich erweiterte sich das Einzugsgebiet des Helps laut Hosnut nach dem Ausrichtungswechsel massiv: „Die Leute kamen von Hamburg, Düsseldorf, Köln oder Dortmund.“

Inhaber offen für externe Betreiber

Der Fokus auf Techno bedeute allerdings nicht, dass künftig auf andere Musikrichtungen verzichtet wird. Das ist auch abhängig von möglichen Veranstaltern. Bis auf Weiteres sollen im Help zwar wieder Events stattfinden, allerdings nicht mehr jedes Wochenende, sondern maximal einmal im Monat. Der Unternehmerfamilie fehle die Zeit, selbst wieder tiefer in das Veranstaltergeschäft einzusteigen, so Hosnut. Vor diesem Hintergrund zeigt sich er sich auch offen dafür, wieder an externe Betreiber zu vermieten, die dann regelmäßiger Events organisieren.

Doch das Gebäude besteht nicht nur aus der Diskothek. Im Erdgeschoss fristet das Old London seit längerer Zeit ein Schattendasein. Hosnut kommt ins Schwärmen, wenn er von der Retro-Einrichtung mit dem klassischen, von Holz geprägten Stil spricht. Gezielt sei der Club bei den umfangreichen Erneuerungsarbeiten 2016 deshalb außen vor gelassen worden. Hosnut kann sich vorstellen, dass die Räumlichkeiten in Zukunft wieder für Besucher des Helps geöffnet werden. Auch ein Biergarten ist für nächstes Jahr angedacht. Auf dem Vorplatz des Old Londons ist bereits ein Eisengestell aufgebaut. Die Grundlage für eine Überdachung wäre damit also gegeben.

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