Was geschieht mit der Immobilie, in der bis Sommer 2021 noch die Martin-Luther-Grundschule untergebracht war? Lange gab es auf diese Frage keine Antwort. Doch im Hintergrund wurde eine Lösung von den Verantwortlichen auf den Weg gebracht, die bald einen entscheidenden Schritt vorankommt.
Es geht immerhin um rund 6000 Fläche samt einer Turnhalle, nicht weit entfernt vom Stadtzentrum. Derzeit befindet sich die katholische Kita Franziskus im ersten Obergeschoss des Anbaus. Wie unserer Zeitung der Wirtschaftsförderer der Verbandsgemeinde, Michael Becher, bestätigt hatte, soll es dabei auch bleiben. Daneben werden Teile des Gebäudes von der Jugendpflege genutzt.
Angestrebt wird, die Immobilie auf dem freien Markt anzubieten. Die Zeichen stehen nicht schlecht, dass sich hier Interessenten auftun. Nahe läge eine Nutzung für Wohnzwecke, hatte Wirtschaftsförderer Becher unserer Zeitung gesagt, angesichts der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt.
Rückübertragung an Stadt wichtigen Schritt vorangekommen
Noch befindet sich das Areal samt Gebäuden im Besitz der Verbandsgemeinde. Doch mit dem Auszug der Grundschule kommt Paragraf 10 der Aufgaben-Übergangs-Verordnung ins Spiel. Grob erklärt, muss die VG demnach das Areal an die Stadt Betzdorf zurückgeben, weil es für Schulzwecke nicht mehr benutzt wird. „Zurückgeben“ deshalb, weil es der Stadt schon einmal gehörte. Im Zuge der kommunalen Gebietsreform 1976 war das Grundstück samt Schule und Turnhalle an die VG übergegangen. Doch dafür muss eine Voraussetzung erfüllt sein: Die Stadt muss die Rückübertragung beantragen. Genau dies hat der Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrats in seiner jüngsten Sitzung nun dem Stadtrat einstimmig empfohlen. Die finale Entscheidung steht am 19. Mai an. Bis Ende Juli soll der Antrag ohne die Zahlung einer Entschädigung bei der VG eingegangen sein.
Wie aus der Sitzungsvorlage hervorgeht, ist eine Rückübertragung nur für das gesamte Grundstück möglich, also mit der Turnhalle. Sie ist genauso sanierungsbedürftig wie der Rest des Gebäudes. So kündigt die Verwaltung an, dass bei einer Nutzung durch die Stadt Instandhaltungsrückstellungen zu bilden sind.

Der Bedarf an der Sportstätte ist also definitiv vorhanden. Von Montag bis Samstag wird sie täglich von mehreren Vereinen genutzt, auch Teile des Sportunterrichts der Martin-Luther-Grundschule finden dort statt. Dessen ist sich auch Stadtbürgermeister Johannes Behner (CDU) bewusst, wie er betont. Gegenüber unserer Zeitung ergänzt er, dass andere Hallen, die theoretisch infrage kommen, keine Ausweichkapazitäten bieten würden. Er stellt auch mit Blick auf die Bedeutung der Halle für die Vereinswelt klar: „Ich werde alles dafür tun, dass die Turnhalle bleibt.“ Dabei klammert das Stadtoberhaupt auch nicht aus, dass dies mit Kosten verbunden ist.