Der MGV Breitscheidt, der MGV Kausen und der MGV Rosenheim treten beim Leistungssingen an
Bestens gestimmt zum Chorfestival: Drei Gesangsvereine aus dem AK-Land treten beim Leistungssingen an
Auch die Sänger des MGV „Germania“ Breitscheidt wollen mit Chorleiterin Susanne Eitelberg beim Leistungssingen „Candoro“ am heutigen Samstag in Ochtendung hoch hinaus. Es geht um nicht mehr oder weniger als um den Titel „Meisterchor“.
Heinz-Günter Augst

Wenn die Herren des MGV „Zufriedenheit“ Kausen am Samstag pünktlich um 8 Uhr in den Bus in Richtung Ochtendung steigen, dann ist das ein aufregender, aber auch ein sehr erfreulicher Moment. Zu Beginn der Pandemie hätten es sich die 34 Sänger nämlich kaum vorstellen können, dass sie wirklich beim rheinland-pfälzischen Leistungssingen „Candoro 2022“ teilnehmen. Und nun ist dieses Ziel tatsächlich erreicht, genau wie für zwei weitere Chöre aus dem AK-Land.

Auch die Sänger des MGV „Germania“ Breitscheidt wollen mit Chorleiterin Susanne Eitelberg beim Leistungssingen „Candoro“ am heutigen Samstag in Ochtendung hoch hinaus. Es geht um nicht mehr oder weniger als um den Titel „Meisterchor“.
Heinz-Günter Augst

Rundum motiviert wird der MGV um 11.50 Uhr die Bühne betreten und endlich die vier Liedkompositionen vortragen, die er in den vergangenen Monaten mit viel Engagement einstudiert hat.

Der seit 145 Jahren bestehende Männerchor macht sich aber nicht alleine auf den Weg zum Festival – auch der MGV „Eintracht“ Rosenheim und der MGV „Germania“ 1893 Breitscheidt sind mit von der Partie. Die RZ hat sich deshalb in dieser Woche bei allen drei Chören erkundigt, wie die buchstäbliche „Stimmung“ während der Probenarbeit war und welche Hoffnungen dem traditionellen Leistungssingen entgegengebracht werden.

MGV „Zufriedenheit“ Kausen

„Corona uns nicht viel angehabt. Ein Jahr lang haben wir fast gar nichts gemacht, dann haben wir langsam wieder angefangen“, berichtet Ulrich Hüsch, der Vorsitzende des MGV Kausen. Durch das tragfähige Hygienekonzept sei das Proben durchaus möglich gewesen. „In den vergangenen acht Monaten haben wir dann mindestens zweimal in der Woche gesungen, in den vergangenen zwei Monaten drei- bis viermal. Da knapp 20 Sänger bereits in Rente sind, haben wir auch häufiger morgens geprobt. Der Chor hat sehr gut mitgezogen.“

Die Anspannung bei den Kausener Sängern ist ein wenig erhöht, denn der Chor, der unter der Leitung von Chordirektorin FDC Susanne Eitelberg steht, bewirbt sich zum ersten Mal um den „Meisterchor“ und damit um die ranghöchste Auszeichnung. „Breitscheidt hat den Titel schon zweimal geholt, Rosenheim sogar schon sechsmal. Wir sind völlig unerfahren, aber wir haben uns vor sechs Jahren überlegt, ein bisschen mehr in Richtung Leistungssingen zu gehen.“ 2018 erreichten die Sänger Stufe 1 (Leistungschor), 2019 dann Stufe 2 (Konzertchor). „2020 wollten wir ein Jahr pausieren, um uns auf das Meisterchorsingen vorzubereiten. Daraus sind jetzt zwei Jahre geworden.“

Ein bisschen nervös sei der Chor schon, gesteht Uli Hüsch, denn in Ochtendung treffe die „Crème de la crème“ des Landes zusammen. Aber man sei sehr gut vorbereitet. „Am wohlsten fühlen wir uns eigentlich mit ,Abends im Walde' von Friedrich August Kern und mit ,In Mondes Schimmer' von Hugo Alfvén.“ In der vergangenen Woche habe der Chor dann noch einmal kräftig an Proben zugelegt, damit auch wirklich alles sitzt. „Jetzt sind wir sehr zuversichtlich“, sagt Ulrich Hüsch.

MGV „Eintracht“ Rosenheim

Auch Martin Becker schaut recht gelassen auf den Auftritt in der Südosteifel. „Die Umstände in Bezug auf die Proben waren während der Pandemie im Großen und Ganzen sehr gut“, sagt der Vorsitzende des MGV Rosenheim und lobt die Unterstützung der Ortsgemeinde hinsichtlich der Probenlokalitäten. „Wir haben in den Phasen, in denen es erlaubt war, fast durchgängig singen können. Deshalb war die Vorbereitung sehr gut, aber auch relativ lang, denn eigentlich wären wir schon 2020 dran gewesen.“

Bis auf ein Lied habe der Chor, der von Michael Rinscheid geleitet wird und rund 34 Sänger umfasst, alles neu ins Programm aufgenommen. „Das Pflichtstück ist bei uns ,Die Minnesänger' von Robert Schumann. Da muss unter anderem ein gewisser Rhythmus rein, denn es ist ein eher verspieltes, spaßiges Lied.“ Die Motivation und der Wille dazu wären bei allen Sängern durchgehend da, zumal der Chor seit 1992 durchgehend Meisterchor sei, betont Martin Becker. „Um 14.30 Uhr geht es für uns auf die Bühne, die Bekanntgabe der Ergebnisse ist für circa 17 Uhr geplant. Danach fahren wir dann nach Malberg ins Concordia-Heim, wo wir den Tag ausklingen lassen.“

MGV „Germania“ Breitscheidt

Die rund 28 Mitwirkenden des MGV „Germania“ 1893 Breitscheidt sind nicht minder motiviert, wie der Vorsitzende Helmut Rötzel berichtet. „Wir waren eigentlich schon vor zwei Jahren zum Meisterchorsingen angemeldet, aber durch Corona fiel das ja aus. Wenn es unter den jeweiligen Auflagen möglich war, haben wir auch gesungen.“

Die Proben hätten vorübergehend bei einem landwirtschaftlichen Betrieb in Unterschützen stattgefunden. „Da haben wir auf drei Meter Abstand in der Werkstatt gesungen. Das wäre in den normalen Lokalen gar nicht einzuhalten gewesen“, erzählt Helmut Rötzel. „Die Sänger haben ihr Ziel immer anvisiert, und jetzt sind alle froh, dass das Leistungssingen nun stattfindet und die sehr intensive Chorarbeit auch einmal zu Ende geht. Unsere Chorleiterin Susanne Eitelberg macht das aber wirklich sehr gut. Sie fordert uns, macht uns aber nie nieder. Wir sind alle guten Mutes und freuen uns auf diesen Samstag.“

Das Schlusswort hat die Verbands-Chorleiterin des Kreischorverbandes Altenkirchen, Susanne Eitelberg, die ja auch zwei der teilnehmenden Chöre leitet. „Das Leistungssingen ist eine große Herausforderung. Die zurückliegenden beiden Jahre waren nicht einfach, gerade im Hinblick auf die Räumlichkeiten, die Probenausfälle, aber auch auf die Krankheits- und Todesfälle durch Corona und den zögerlichen Probenbesuch.“

Außerdem habe das Singen vor Publikum lange nicht stattgefunden, weshalb sich ihre beiden Anwärter-Chöre kürzlich gegenseitig vorgesungen hätten. Es sei schön, dass das Festival wieder stattfinden könne, unterstreicht die Chordirektorin. „Wenn die Chöre das abliefern, was wir in den vergangenen Wochen aufgebaut haben, dann bin ich wirklich zufrieden.“

Hochkarätige Jury

Das Leistungssingen „Candoro“ des Chorverbandes Rheinland-Pfalz findet am heutigen Samstag in der Kulturhalle in Ochtendung statt. Die Chöre können sich um die Titel „Leistungschor“, „Konzertchor“ und „Meisterchor“ bewerben. Teilnehmen werden neun rheinland-pfälzische Ensembles. Die hochkarätige Jury besteht ausschließlich aus Experten, die nicht dem Verband angehören. Die Verbandschorleitung oder ein von ihr benanntes Mitglied des Musikrates ist beratend zur Teilnahme an den Jurybesprechungen berechtigt. hilg

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