„Gut, dass ihr da seid!“ Das Motto der gemeinsamen Veranstaltung der KfD (Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands) Wissen und Schönstein traf es genau. Rund 240 Frauen, alle fantasievoll kostümiert, bevölkerten den katholischen Pfarrsaal in Wissen. Die vereinseigenen Dekorateurinnen hatten sich wieder selbst übertroffen. Der Saal war geschmückt mit Unmengen von bunten Luftballons und auch die Bühne war ein Hingucker. Erst einmal startete die begehrte Tortenschlacht, wobei die Anzahl der Leckereien fast die Tischplatte bog.
Die Vorstandsfrauen der beiden Vereine, die „Drei ahlen Tanten“, Elisabeth Wieschollek, Bärbel Büch und Sigrid Hüsch, begrüßten die Närrinnen – und auch die einzelnen Narren, die allerdings nur von Amts wegen der Veranstaltung beiwohnen durften. Es war ein Nachmittag gespickt mit Höhepunkten, die dem Karneval in Köln in nichts nachstanden. Glücklicherweise war die Schminke der anwesenden Damen wasserfest, ansonsten hätte sich so manche kunstvolle Bemalung wegen der zahlreichen Lachtränen in Wohlgefallen aufgelöst.

Ingrid Kürthen als „KI“ (Ulla Orthen) machte den Anfang und gefiel bestens mit ihrem Vortrag, den ihr die Künstliche Intelligenz geschrieben hatte und bei dem sie sich selbst gehörig „auf die Schippe“ nahm. Erst einmal beschrieb sie die künstliche Oberweite mancher Damen und die dadurch entstandene Sprachlosigkeit ihres Ehemannes. Überhaupt: der arme Ehemann. Als sie erkältet war, hätte ihr der Amazon-Sprachassistent Alexa sofort Apotheken genannt, ihrem kranken Mann allerdings vier Bestattungsunternehmen, so Orthen zur größten Erheiterung der Närrinnen.
Andrea Berg (Rosi Wagner) verzauberte nicht nur mit ihrem Gesang, sondern mit ihrem selbst geschneiderten Outfit, das sie wie einen funkelnden Christbaum erscheinen ließ. Eine bunte siebenköpfige Handwerker-Truppe brachte den Saal zum Kochen mit ihren pantomimisch dargestellten Berufen. Dabei gelang es Agnes Brück, Anja Rodigast, Anne Hannas, Inge Rödder, Melanie Petermann, Michaela Muhs, Natascha Brucherseifer sich gekonnt gegenseitig auszuweichen, damit niemand eine versehentlich schmerzhafte Begegnung mit Arm oder Bein der schwer Arbeitenden kassierte.

Zum Höhepunkt wurde das Telefongespräch einer Mutter (Agnes Brück) mit ihrer Tochter. Eindrucksvoll zeigte der Sketch, wie schwierig es sein kann, ein Geburtstagsessen zu planen. Von wegen Kartoffelstampf, Kassler mit Soße und Sauerkraut, wenn spezielle Gäste kommen: Vegetarier, Veganer, Roh-Veganer oder Frutarier, die nur essen, was das Gewächs freiwillig hergibt. Da hat Agnes die zündende Idee: „Pferdeäpfel, unbearbeitet und aus Heu!“
Die Märchenfiguren der Gebrüder Grimm, Schneewittchen, Dornröschen und die Müllerstochter (Angela Reifenrath, Anne Hannas, Marion Müller) weinten bittere Tränen, weil ihr Prinz sie nicht mehr liebte. Niedergeschlagenheit herrschte auch bei Schneewittchens Prinz, der das Zusammenleben seiner Liebsten mit den sieben Zwergen emotional nicht verkraftete.
Die Gruppe „Senioren Gymnastik“ brachte so manches zum Fließen, was eigentlich nicht fließen sollte. Und passend dazu erhielten die fleißigen Turnerinnen (Elisabeth Wieschollek, Angela Reifenrath, Anne Hannas, Inge Rödder, Sigrid Hüsch) anschließend für ihr trinkfestes Yoga einen „Always Ultra-Orden“.









Die Aufführung der Junioren Tanzgruppe des KG Wissen – trainiert von Julia Rumpel und Nathalie Klinkert, gemeinsam mit Kinderprinzessin Alicia – hatte die Gäste mit einem tollen Auftritt überrascht, bevor Rüdiger Bieschke in Vertretung für Bürgermeister Berno Neuhoff einer völlig verblüfften Marion Müller den Orden der Stadt Wissen überreichte. Sie engagiere sich seit Jahren, studiere Tänze ein, sei immer fröhlich, habe eine ausdrucksvolle Mimik und brächte auch schon mal Brötchen mit, so Bieschke.
Nach der Pause begeisterte nicht nur die Parade aus acht dreibeinigen Schützen, sondern auch der Besuch des Prinzen mit Gefolge und das Männerballett der Schönsteiner Fußballer. Das Publikum war restlos begeistert.