Früherer Schulstart möglich
Beim Schulstandort Herkersdorf bleiben offene Fragen
Eine Frühbetreuung am Schulstandort Herkersdorf, wie von Eltern gewünscht, wird es nicht geben. Aber man will den Eltern mit einem früheren Schulstart entgegenkommen.
Daniel-D. Pirker

Die Grundschule in Herkersdorf bleibt bestehen – das wurde im Schulentwicklungsplan festgehalten. Dennoch bereiten Themen wie Vertretungskräfte, Frühbetreuung und Schülerbeförderung weiter Kopfzerbrechen. Vor allem aus Katzenbach droht ein Problem.

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Im März hatte der Schulträgerausschuss der Verbandsgemeinde Kirchen über den Standort der Grundschule in Herkersdorf beraten. Eine große Mehrheit hatte sich damals für den Erhalt der Schule ausgesprochen. Dies wurde im aktuellen Schulentwicklungsplan berücksichtigt und an die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) des Landes weitergeleitet, wie Bürgermeister Andreas Hundhausen in der jüngsten Sitzung des Schulträgerausschusses berichtet. Einige Punkte bedürfen aber noch der Klärung.

Bereits vor mehreren Wochen habe es ein ausführliches Gespräch mit der Schulleitung und den beiden Lehrerinnen am Standort Herkersdorf gegeben, bei dem über das ein oder andere gesprochen wurde, wie man den Standort als solchen attraktiver machen könne. r bereits bestehende Gastschulverltnisse (also, wenn ein Kind nicht die Grundschule in seinem Wohnort besucht) bestehe ein Vertrauensschutz bis es die vierte Klasse abschließt. „Das ist durchaus geklärt“, sagt Hundhausen.

Wer stellt die Vertretungskraft für Herkersdorf zur Verfügung?

In einem weiteren Punkt gibt es um eine mögliche Vertretungskraft an diesem Standort. Aktuell sind zwei Lehrkräfte vor Ort. Das kann zu Problemen führen. „Wenn eine Lehrkraft ausfällt, dann darf die verbliebene nicht alleine die Schüler an einem Standort bedienen“, so Hundhausen. Da unmittelbar nebenan die Kita der Stadt Kirchen liegt, könne die zur Not einspringen. Dort bestünde dann aber das „Problem“ der 2b-Umsatzsteuerregelung. Diese besagt: Ist eine Arbeitskraft bei der Stadt Kirchen angestellt und wird an die VG ausgeliehen, muss – zumindest ab 2027 – Umsatzsteuer gezahlt werden. Überlegt wird deshalb, dies über die Verbandsgemeinde zu regeln. „So etwas wäre an allen Standorten wünschenswert“, sagt Hundhausen.

Der Wunsch vieler Eltern über eine Frühbetreuung in Herkersdorf hat auch Gehör gefunden. Diese sei zwar nicht möglich, doch den Bedürfnissen der Eltern soll entgegengekommen werden, indem man die Schulzeiten anpasst. So solle der Schulstart von 8.20 Uhr auf 8 Uhr vorverlegt werden. Die Schule endet dann um 13 Uhr. „Dann würde der begleitende Schulbeginn um 7.45 Uhr sein und die Schüler können früher kommen“, sagt der Bürgermeister. Damit wäre einem Großteil der Eltern geholfen. Laut Sitzungsvorlage gebe es von Schulseite keine Bedenken.

Früherer Schulbeginn wäre Problem für Schüler aus Katzenbach

Doch können die Kinder aus Herkersorf, Offhausen und Katzenbach, die mit dem Bus kommen, noch rechtzeitig zum Unterricht erscheinen? Das könnte problematisch werden, denn nach Angaben der Kreisverwaltung Altenkirchen könnten die Busfahrzeiten nicht nach vorne verlegt werden. Genutzt werde der Bus von den Schülern allerdings ohnehin nicht, beziehungsweise nur sporadisch.

Sehr problematisch wäre dort vor allem die Schülerbeförderungen aus Katzenbach. „Wir haben im Norden von Rheinland-Pfalz keinen Bus mehr, der es schafft, die Schüler pünktlich in Herkersdorf anzuliefern“, so Hundhausen. Dabei könne es sich aber auch nur um ein theoretisches Problem handeln. Denn schon seit Jahren gehen alle Kinder aus Katzenbach nach Kirchen in die Schule.

Betreuung leicht steigend

Im neuen Schuljahr sollen am Standort Molzberg in Kirchen wieder drei Eingangsklassen und am Standort Herkersdorf ein Teil einer Kombiklasse eingerichtet werden. Die Verbandsgemeindeverwaltung prognostiziert für die Anmeldungen zur Betreuung eine leichte Steigerung. Die Versorgung mit Mittagsverpflegung erfolge weiterhin über die Kindertagesstätte der Stadt Kirchen, heißt es in der Sitzungsvorlage. Das Stundenkontingent der dortigen Hauswirtschaftskräfte wird dafür zum neuen Schuljahr voraussichtlich nach oben angepasst werden müssen.

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