Kleiner Ort – großer Karneval. So kann man getrost das auf den Punkt bringen, was am Samstagabend im voll besetzten Bürgerhaus in Hövels die Gäste zum Lachen, Schunkeln und Mitmachen animierte. Die Sitzung offenbarte die Vielseitigkeit des KC um ihren Vorsitzenden Thomas Kuhn. Unter Stimmungsmusik, generiert von DJ André Mettmann, marschierte Prinz Marcel I. Kölzer mit seiner Lieblichkeit Alicia I. Bendrien samt Gefolge ein. Erste Orden wurden verteilt, die Geehrten Britta Habermann und Thomas Wagner zeigten sich ebenso überrascht wie erfreut.
Eine Überraschung war auch der Auftritt von Solomariechen Pia Wolff, die unter dem begeisterten Applaus der Gäste eine tolle Performance aufs Parkett legte, was zu ersten vehementen "Zugabe"-Forderungen führte. Mit viel Humor präsentierte Sitzungspräsidentin Simone Beutgen in der Folge ein Programm, das es im wahrsten Sinne des Wortes "in sich hatte". So entführte die Kindertanzgruppe "Dancing-Stars" aus Katzwinkel mit einer mitreißenden Choreografie und Shantysongs in Welten, die von Kapitänen, Piraten und fernen Inseln handelten. Auch hier Applaus und Raketen, was sich fortsetzte, denn mit dem Schönsteiner Mathias Groß, seines Zeichens auch Brudermeister der dortigen Schützenbruderschaft, betrat ein Wandersmann den Saal, der so einiges zu erzählen wusste: "In Wissen bezieht sich der Spruch: Kein Bier vor vier nicht auf die Uhrzeit, sondern das Alter" oder "vor dem Wissener Rathaus wurde ein Findelkind gefunden, worauf der Bürgermeister meinte: Das ist das Erste, was in diesem Haus Hand und Fuß hat", waren nur zwei der zahlreichen Scherze, mit denen der Wandersmann die Zwerchfelle der Gäste strapazierte.

Die bekamen auch in der Folgezeit allerhand zu tun. Michaela Gontermann beispielsweise trumpfte als über Einhundertjährige mit so mancher Weisheit auf. Gemeinsam mit ihren Freundinnen wolle sie eine Kreuzfahrt machen, weil man dort alles weitaus günstiger bekomme als im Seniorenheim, Seebestattung inbegriffen. "Funken suchen ein Zuhause", das war der Titel eines weiteren Sketchs, mit dem Sandra Fischer, Karin Bendrien und Sascha Fischer für anhaltende Lacher sorgten, denn eine der beiden Damen hatte am Aschermittwoch den verwaisten Karnevalisten auf der Straße gefunden. Urkomisch, wie Sascha Fischer als "entsorgtes Überbleibsel" der närrischen Session scheinbar orientierungslos über die Bühne tobte und mit Blicken in die Ausschnitte der beiden Damen und unter Zuhilfenahme eines Bierglases immer wieder nach dem suchte, was zum Karneval gehört. Urkomisch auch, wie Sandra Fischer und Karin Bendrien als besorgte Finderinnen versuchten, dem wild agierenden Karnevalisten eine adäquate Umgebung zu schaffen: "So lange sie ihr Bier haben, sind sie leicht zu händeln", sagte Karin Bendrien und unter dem Lachen der Gäste antwortete Sandra Fischer: "Am wohlsten fühlen sie sich in einem gut geführten Swingerklub.“

Ausgelassene Heiterkeit im Saal, die sich auch beim "Mädelsabend" fortsetzte, bei dem sechs Frauen eine Kochsendung im Fernsehen im Stile eines spannenden Fußballspiels verfolgten, La Ola und Starverehrung für Jamie Oliver und Steffen Henssler ebenso inbegriffen wie der Platzverweis für den Ehemann der Gastgeberin. Eindrucksvolle Beweise für den Ideenreichtum des KC Hövels, ergänzt durch das Duo"Dumm und Dümmer" (Simone Beutgen und Anja Kuhn) und angereichert mit humoristischen "Importen" wie beispielsweise dem Stimmenparodisten Jörg Hammerschmidt, der zu späterer Stunde für weitere Lachattacken sorgte, angereichert aber auch durch zahlreiche optische "Leckerbissen" wie die Tanzgruppen der KG Schladern, den "Tanzvögeln", den "Bühnenfegern Pracht" der "Tanzgarde Wildenberg" und dem Männerensemble des KC. Es waren Zutaten, die unter hundertfachen "Hürwels binanner" eindrucksvoll das bestätigten, was als Motto des KC gelten kann: kleiner Ort – großer Karneval.