Der Bauhof in Betzdorf hat vielfältige Aufgaben. Dazu zählen die Straßenunterhaltung, Grünflächenpflege, die Unterhaltung öffentlicher Einrichtungen, die Abfall- und Wertstoffentsorgung, die Pflege, Reparatur und Wartung der eigenen Fahrzeuge und Maschinen und noch vieles weiteres. Alles in allem haben die insgesamt 14 Mitarbeiter des Betzdorfer Bauhofes gut zu tun. Doch werde diese Arbeit von den Bürgern zu wenig gewürdigt. Das findet zumindest Stadtbürgermeister Johannes Behner.
„Der Bauhof ist tagtäglich – gefühlt 24 Stunden – im Einsatz“, sagt Behner bei einem Pressetermin in den Räumlichkeiten der Feuerwehr, die direkt neben dem Bauhof liegen, unserer Zeitung. Die meisten Bürger seien auch sehr dankbar für die Arbeit. Doch es gebe eben auch andere. Verbal angegangen oder beleidigt zu werden, das gehöre leider auch zum Alltag der insgesamt 14 Mitarbeiter des städtischen Bauhofs.
„Das unkontrollierte Wegwerfen von Müll ist ein Problem.“
Oliver Brato, Leiter des städtischen Bauhofs in Betzdorf
Doch auch an anderer Stelle wird den Bauhofmitarbeitern die Arbeit schwerer gemacht, als sie ist. Stichwort Müll. „Das unkontrollierte Wegwerfen von Müll ist ein Problem“, sagt Oliver Brato. Er leitet den städtischen Bauhof seit Anfang April dieses Jahres. Ein Problem sei etwa der Müll, den die Kunden eines örtlichen Schnellrestaurants mitnehmen und dann achtlos am Straßenrand liegen lassen.
Dabei gibt es genug Mülleimer in der Stadt. Insgesamt mehr als 220 Stück stehen davon in Betzdorf. Zwei bis drei Mal die Woche werden alle Eimer geleert. Im Sommer wird darauf geachtet, dass am Freitag die Mülleimer in der Innenstadt geleert sind, damit sie übers Wochenende nicht überlaufen. Doch wenn es die Bürger an den freien Tagen in die City zieht, scheinen manche die Mülleimer gar nicht zu beachten. Stadtbürgermeister Behner geht regelmäßig an den Sonntagen durch die Innenstadt. „Es ist erschreckend, wie es dann dort aussieht“, sagt er unserer Zeitung.
Hausmüll gehört nicht in die städtischen Mülleimer
Doch nicht nur der Abfall neben den Mülleimern macht dem Bauhof zu schaffen. Auch der falsche Müll darin kann zum Problem werden. „In den städtischen Mülleimern finden wir immer wieder gewöhnlichen Hausmüll“, sagt Brato. Und der kann bei den bald kommenden sehr warmen Sommertemperaturen stark stinken.
Ein anderer Punkt sind die Graffiti in der Stadt. „Die Leute sprayen wirklich überall“, sagt Brato. Das Entfernen der Graffiti sei nicht nur zeitaufwendig, sondern bringe auch hohe Kosten mit sich. „Fremdfirmen haben da schon mit Trockeneis gereinigt“, sagt der Bauhofchef. Eine nicht gerade günstige Angelegenheit. Dabei gibt es durchaus reine Betonflächen, an denen gesprayt werden darf. Als Beispiel, an dem das bereits geschehen ist, nennt Stadtbürgermeister Behner das Augusta-Parkdeck am Ende der Viktoriastraße. Es sollen markante Punkte in der Stadt besprayt werden. So könne sich Behner das etwa auch unten am Parkplatz direkt an der Sieg vorstellen.
Der Bauhof hat vielfältige Aufgaben
Die Arbeit hört für den Bauhof mit Mülleimer entleeren und Graffiti entfernen noch lange nicht auf. Plätze und städtische Anlagen – zum Beispiel das Rainchen – müssen gepflegt und gereinigt werden. Dazu kommen noch 18 Spielplätze und weitere sieben in den Kindergärten im Stadtgebiet. Und dann noch drei Friedhöfe (Betzdorf-Bruche, Dauersberg und Grünebach). In Alsdorf, Scheuerfeld und Wallmenroth übernimmt der Bauhof für die Ortsgemeinden das Gräberausheben.
Auch Joachim Brenner, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain, kann von schwierigen Situationen berichten. „Beim Schneeräumen liegen die Nerven blank“, so Brenner. Doch auch die Mitarbeiter des Bauhofs haben ihre festen Arbeitszeiten und können nicht jederzeit überall sein.
„Es ist unser aller Stadt.“
Johannes Behner, Stadtbürgermeister Betzdorf
Am Ende kommt es auf jeden Einzelnen an. „Es ist ja unser aller Stadt“, sagt Johannes Behner. Die Mitarbeiter des Bauhofes erfüllten eine wichtige Aufgabe. Sie seien, so Behner, das Rückgrat des Stadtlebens. Der Stadtbürgermeister wünscht sich, dass sie mehr respektiert werden, denn: „Sie machen einen Bombenjob. Über das erforderliche Maß hinaus.“