Ein „Ort für alle“
Bald heißt es in Wissen: „Kumm ren“
Sie bilden den Vorstand des neuen Vereins: Erika Uber, Jürgen Klose (beide vorne), Mechthild Euteneuer, Thomas Löb (beide mittlere Reihe) und Turgay Celen (oben).
Erika Uber

Der neu gegründete Verein „Bürgertreff Wissen“ will der Individualisierung der Gesellschaft etwas entgegensetzen. Was hat es damit auf sich? 

Miteinander reden statt übereinander, Kontakte knüpfen, Einsamkeit vorbeugen – all das will der neu gegründete Verein „Bürgertreff Wissen“. Den Initiatoren schwebt vor, in der Wissener Innenstadt einen Ort der Begegnung zu schaffen, ohne Konsumzwang, wo sich Menschen aller Generationen, Herkunfts­länder, Einkommen, Bildungsgrade und verschiedener Weltanschauungen unterhalten können.

Zuvorderst bestimmt nun die Raumsuche die Aktivitäten. Mehrere geeignete, barrierefreie Räume in der Innenstadt sind in der Diskussion. Ebenso intensiv haben sich einige der Mitglieder in Förderprogramme eingelesen, um zum Beispiel Gelder für eine Anschubfinanzierung und/oder für einzelne Anschaffungen beantragen zu können.

„Hier kann man sich zwanglos zu einem Schwätzchen treffen.“
Aus einer Pressemitteilung des neu gegründeten Vereins „Bürgertreff Wissen“.

Ein fünfköpfiger Vorstand (Erika Uber, Jürgen Klose, Turgay Celen, Mechthild Euteneuer, Thomas Löb) koordiniert die nächsten Schritte. Weitere Mitstreiter und Förderer sind willkommen.

Primär verfolgt der Bürgertreff das Ziel, ein niedrigschwelliges Angebot zu etablieren, einen „Ort für alle“. Von der Seniorin, die sich für ihre Mitmenschen interessiert, über den Rollstuhlfahrer, der nach Austausch sucht, bis zur Neubürgerin (vielleicht aus der Ukraine), die Kontakte jenseits ihrer Community knüpfen möchte – das Spektrum ist riesig und kennt keine Grenzen. Daraus speisen sich Integration und Inklusion, ganz gleich ob es um Menschen mit Handicap oder um Zugewanderte mit ausländischen Wurzeln geht.

Neben dem zwanglosen Miteinander bei einer Tasse Kaffee oder Tee sollen mittelfristig auch beratende Hilfestellungen eine Rolle spielen. Menschen aus sozial tätigen Vereinen und den Kirchengemeinden können mitunter in schwierigen Lebenslagen weiterhelfen. Nach den Vorstellungen des Bürgertreff-Verantwortlichen können hier ferner völlig ungezwungen Ideen entwickelt werden und Initiativen entstehen. Die Devise lautet: Handeln statt lamentieren. Der Bürgertreff will Platz bieten für Kreativität, Kunst und Kultur, Sprach- und andere Kurse, Vorträge und Beratung.

Keine Konkurrenz zu bestehenden Angeboten

Wichtig sei, so formuliert es die Vorsitzende Erika Uber, dass der Bürgertreff nicht andere Hilfs- und Beratungsangebote in der Verbandsgemeinde ersetzen oder zu ihnen in Konkurrenz treten wolle. Angestrebt werde vielmehr eine enge Zusammenarbeit, sodass letztlich ein umfassendes Unterstützungsnetzwerk entstehe, welches dabei helfe, soziale Isolation zu verringern und langfristige Perspektiven zu schaffen.

Ganz oben auf der Agenda des gemeinnützigen Vereins steht momentan – wie gesagt – die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten. Hernach soll der Bürgertreff zweimal in der Woche geöffnet und dann sukzessive ausgebaut werden, begrenzt auch dadurch, dass sich alle Mitstreiter ehrenamtlich einsetzen. Schon jetzt, so Erika Uber, hätten weitere Menschen ihre Bereitschaft erklärt, zum Beispiel für drei Stunden pro Woche in die Gastgeberrolle zu schlüpfen.

Nähere Informationen bei Erika Uber, Tel. 02742/9665822, E-Mail: erika.uber@t-online.de

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