Bernd Klamm aus Herkersdorf zählt zu den besten Quadrathlon-Athleten in Deutschland
Ausdauer für vier Disziplinen hintereinander: Arzt aus Herkersdorf gewinnt Deutschland Cup im Quadrathlon
Ein sportliches Paar: Jutta Lauterbach zeigt die Medaille, die sie bei der Vogalonga erhielt, und Bernd Klamm präsentiert den Pokal für den Sieger des Deutschland-Cups im Quadrathlon.
Gaby Wertebach

Es gibt eine Steigerung zum Triathlon: den Quadrathlon. Der Ausdauersport besteht aus den Disziplinen Schwimmen, Radfahren, Kajakfahren und Laufen. Im AK-Land gibt es Athleten, die ihre Ausdauer auf diese Art mit anderen messen – und dies sehr erfolgreich. Erst kürzlich wurde der 68-jährige Allgemeinmediziner Bernd Klamm aus Herkersdorf stolzer Sieger des Deutschland-Cups 2024.

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Im Jahr 2003 wurde in Deutschland das Internetportal „quadrathlon-online.de“ gegründet, das sich schnell zur internationalen Informationsquelle im Internet über Quadrathlon entwickelte. Einzigartig sind die Regelungen in der Quadrathlon-Sportwelt. Für Athleten ab 40 gibt es altersphysiologische Punkte, ebenso für die Klasse der 25-Jährigen und jüngere Sportler.

Nach 2018, als der Sieger Walter Nickol hieß und vom RSV Daadetal kam, ist in diesem Jahr der Pokal zum zweiten Mal im Westerwald gelandet. Der 68-jährige Allgemeinmediziner Bernd Klamm aus Herkersdorf wurde stolzer Sieger des Deutschland-Cups 2024. „Ich bin relativ ausgeglichen, zwar kein Topschwimmer, dafür aber ausdauernd“, kommentiert er seine Leistung.

Seit dem 16. Lebensjahr hat er Paddelerfahrung und trainiert heute ab und an auf der Sieg in Kirchen. Klamm startet für den SVS Emmerzhausen in der Quadrathlon-Sprint-Distanz, das heißt, er muss im Wettkampf 750 Meter schwimmen, 20 Kilometer mit dem Rad und vier Kilometer mit dem Kajak zurücklegen und fünf Kilometer laufen. Bereits in den 1990er-Jahren wurde er vom Allgemeinmediziner Walter Nickol aus Daaden mit dem Triathlon-Virus infiziert. Er selbst sei schon immer ein begeisterter Paddler gewesen, weshalb sie beide 2014 auf die Idee gekommen seien, doch mal an einem Quadrathlon-Wettkampf teilzunehmen.

In jedem Jahr gibt es im Rahmen des Deutschland-Cups sechs Wettkämpfe über die ganze Bundesrepublik verteilt. Der erste war in diesem Jahr in Gimbsheim in Rheinland-Pfalz, der zweite in Sachsen, der dritte in Schleswig-Holstein, der vierte in Kehlheim, und der fünfte in Hückeswagen. Den Abschluss bildete die Veranstaltung am Bergsee Ratscher bei Schleusingen im Thüringer Wald. „Die ist für die Quadrathlon-Sportler das Mekka, praktisch das was für die Triathleten Hawaii ist“, so Klamm. Deshalb wären dort auch Teilnehmer aus vielen Nationen dabei.

Wir sind so froh und dankbar, dass wir das noch machen können.

Bernd Klamm freut sich darüber, dass er wie seine Lebensgefährtin noch in der Lage ist, sich sportlich in diesem Ausmaß zu betätigen.

Auch im heimischen Ausdauer-Cup ist Klamm seit Langem aktiver Teilnehmer, ebenso wie beim Pfälzer Berglauf. Mit dem Sport aufhören will er noch lange nicht. „Wir sind so froh und dankbar, dass wir das noch machen können“, so Klamm, dessen Lebensgefährtin Jutta Lauterbach ebenso sportlich ist wie ihr Partner.

In diesem Jahr erlebten die beiden einen ganz besonderen Höhepunkt: die Vogalonga. „Das hatte ich schon lange im Programm, jetzt hat es endlich geklappt“, erzählt Klamm. Nicht nur für die Teilnehmer, sondern auch für die Zuschauer ist am Pfingstsonntag die Vogalonga (langes Rudern) in Venedig ein einmaliges Erlebnis. Alle Boote, deren Fortbewegung mit Muskelkraft funktionieren, dürfen teilnehmen. Der Anblick der Gondeln ist dabei natürlich besonders attraktiv. Von den 2000 teilnehmenden Booten sind rund 300 venezianische Gondeln.

Ruderwettkampf war riesiges Spektakel

Aber auch Klamm und Lauterbach erregten mit ihrem eigenen Boot Aufsehen dank des Musikturms, der sie lautstark unterstützte und womit sie fast den Drachenbooten Konkurrenz machen konnten. Die Boote waren geschmückt, die Ruderer trugen teils Masken, ein riesiges Spektakel beim Ruderwettkampf, der über eine Strecke von 40 Kilometern geht. Start und Ziel waren der Markusplatz. Unterwegs führt die Strecke an den Inseln Vignole und Sant’Erasmo vorbei bis hinaus nach Burano und zurück nach Murano.

Jetzt ist erst einmal Urlaub angesagt und irgendwann im Jahr geht es in ihr Haus nach Norwegen, in das Land in dem Bernd Klamm lange als Arzt gearbeitet hat. Er spricht perfekt norwegisch, besucht aber die zweite Heimat natürlich nicht nur für Urlaube, sondern auch zum Paddeln. Schließlich ist Norwegen ja unter anderem für die besten Raftingflüsse der Welt bekannt.

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